Österreichisches Schwarzes Kreuz engagiert sich für Erhalt der Soldatenfriedhöfe
Przemysl/Graz (lk) - Es gibt nur wenige Orte in Europa, an denen sich so viele Soldatenfriedhöfe befinden
wie im heute polnischen Przemysl. Selbst in Friedenszeiten waren in dieser größten Festung der österreichisch-ungarischen
Monarchie mit einem äußeren Festungsring von 45 Kilometer und 16 großen Artillerieforts 90 000
Soldaten der k. u. k. Armee stationiert. Bei den drei großen Schlachten im Ersten Weltkrieg um diese Festung
sind über 100 000 Soldaten gefallen oder wurden verwundet. Nachdem bei der ersten großen Schlacht im
Jahre 1914 noch der Entsatz der Festung durch zugeführte Truppen möglich war, wurde die Festung bei der
zweiten Belagerung durch russische Truppen im Jahre 1915 ausgehungert. 119 000 Soldaten der österreichisch-ungarischen
Armee gingen in Gefangenschaft. Auch die Wiedereroberung der Festung im gleichen Jahr forderte einen hohen Blutzoll.
"Da viele unserer Vorfahren auf den Soldatenfriedhöfen rund um Przemysl begraben liegen, ist es dem Österreichischen
Schwarzen Kreuz und dem polnischen Honorarkonsulat in Graz ein besonderes Anliegen, dass die Soldatenfriedhöfe
erhalten bleiben und eine Mahnung an kommende Generationen sind", unterstreicht der polnische Honorarkonsul
und ehemalige Landesamtsdirektor der Steiermark Gerold Ortner.
Da auch das Land Steiermark mit der Stadt Przemysl auf vielen Gebieten zusammenarbeitet, lud Stadtpräsident
Robert Choma aus Anlass des hundertsten Jahrestages der zweiten und dritten Schlacht um diese Festung zu einer
Gedenk- und Feierstunde in das Rathaus ein. Honorarkonsul Gerold Ortner, der sich seit 16 Jahren in Zusammenarbeit
mit dem Österreichischen Schwarzen Kreuz für die Erhaltung der Soldatenfriedhöfe engagiert, und
die Zusammenarbeit zwischen Przemysl und der Steiermark unterstützt, erhielt bei diesem Anlass das Ehrenzeichen
der Stadt von Grzegorz Hayder, dem Vizepräsidenten von Przemysl.
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