Ostermayer: Maler, Musiker, Komponist –
 Ottakringer Allroundgenie wird ausgezeichnet

 

erstellt am
03. 09. 15
09:00 MEZ

Überreichung des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich an Karl Hodina im Bundeskanzleramt
Wien (bpd) - "Maler, Jazzmusiker, Komponist und Sänger – es gibt so viele Gründe, Karl Hodina heute auszuzeichnen: Hodina gilt zu Recht als der Doyen des Neuen Wienerliedes, er hat ebenso als Maler für Aufsehen gesorgt und sich als Baugestalter einen Namen gemacht. Heute ehren wir ein künstlerisches Allroundgenie, der für Wien und seine Kultur viel geleistet hat. Wir ehren aber auch den großartigen Menschen Karl Hodina, der trotz und wegen seines Erfolges nie seine Herkunft vergessen hat und der seine Stimme immer auch für die Schwachen in unserer Gesellschaft erhoben hat", sagte Kulturminister Josef Ostermayer am 02.09. bei der Überreichung des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich an Karl Hodina im Kongresssaal des Bundeskanzleramtes.

Karl Hodina, gelernter Lithograf und autodidaktisch fortgebildeter Maler des Phantastischen Realismus, hat sich vor allem als Vorreiter des Neuen Wienerliedes einen großen Namen gemacht. Zusammen mit Jazzlegende Fatty George gründete er in den 1950er Jahren das "Vienna Modern Jazzquartett", um sich später der Neuinterpretation der Wiener Volksmusik zu widmen: "Ich hab den Blues hineingebracht", wie er selbst einmal sagte. Er fügte dem Liedgut der Stadt zudem viele eigene Schöpfungen hinzu. So komponierte er Lieder zu Texten von H.C. Artmann oder Walter Pissecker. "Herrgott aus Stan" oder "I liassert Kirschen für di wachsen" sind wohl seine berühmtesten Kompositionen. Hodina widmete aber auch der Erhaltung des traditionellen Liedgutes sein Augenmerk: Mit dem Buch "O du lieber Augustin" legte er eine Sammlung von Wiener Liedern aus drei Jahrhunderten vor. Der virtuose Akkordeonspieler, Mittelpunkt und Organisator zahlreicher Festivals, feierte kürzlich seinen 80. Geburtstag.

"Es war Karl Hodina, der in der Nachkriegszeit das Wienerlied zu neuem Leben erweckte. Von den Gassen und Hinterhöfen Ottakrings aus verband er Altes und viel Eigenes mit weltmusikalischen Grooves. Ob als Sänger, Autor, Komponist oder Maler: Die Liebe zu seiner Heimatstadt und zur Kunst prägt sein gesamtes Schaffen", so Ostermayer abschließend.

Die Laudatio hielt der ehemalige Wiener Kulturstadtrat Franz Mrkvicka, die "Neuen Wiener Concert Schrammeln" gaben ein Ständchen für den Geehrten und den anwesenden Ehrengästen, darunter Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Jazzlegende Richard Österreicher.

 

 

 

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