Vorarlbergs Landesrat Bernhard: Flächendeckende Erfüllung öffentlich-rechtlicher
Aufgaben gesichert
Feldkirch/Bregenz (vlk) - Mit einem Ärztebereitschaftsdienst NEU sollen die mancherorts bestehenden
Probleme bei der Durchführung von Totenbeschauen, Untersuchungen nach dem Unterbringungsgesetz, kriminalpolizeiliche
Totenbeschauen und Hafttauglichkeitsuntersuchungen gelöst werden. Das neue Modell beruht auf einer bei der
Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) eingerichteten elektronischen Buchungsplattform, wo sich Ärzte selbstständig
zum Bereitschaftsdienst eintragen können. Dadurch sind diese Leistungen rund um die Uhr und an sieben Tagen
die Woche in ganz Vorarlberg gewährleistet.
Landesrat Christian Bernhard zeigte sich bei der Präsentation des Modells am 02.09. in Feldkirch erfreut,
dass diese Lösung gemeinsam mit der Landespolizeidirektion, dem Gemeindeverband, dem Roten Kreuz und Vertretern
aus der Ärzteschaft erarbeitet werden konnte.
Sowohl beim Roten Kreuz als auch bei der Polizei kennt man die in manchen Gemeinden bzw. Talschaften bestehenden
Schwierigkeiten, einen Arzte für nächtliche Heim- und Hausbesuche bzw. für Häftlingsuntersuchungen,
kriminalpolizeiliche Leichenbeschauen oder Untersuchungen nach Misshandlungsvorwürfen zu finden. Für
das neue Ärztebereitschaftsmodell wird Vorarlberg in zwei Sprengel geteilt: Nord und Süd. Ärzte
können über eine Buchungsplattform (ähnlich einem Hotelbuchungssystem) ihre Tages- oder Nachtdienste
(von 7.00 bis 19.00 bzw. von 19.00 bis 7.00 Uhr) selbst auswählen und bekommen ihre Leistungen wöchentlich
abgerechnet. Jene Landesteile, in denen die bestehende Ärztebereitschaft funktioniert, bleiben von dem neuen
Modell unberührt.
Rotkreuz-Präsident Ludwig Summer sieht den Erfolgsfaktor dieses Systems darin, dass die Teilnahme auf freiwilliger
Basis erfolgt. Die Zahl der mitwirkenden Ärzte könne dadurch schlagartig vervielfacht werden. Der stellvertretende
Landespolizeidirektor Walter Filzmaier sprach ebenfalls von einer wesentlichen Qualitätsverbesserung. Nicht
zuletzt biete das neue Modell auch die Möglichkeit, die eingesetzten Ärzte für die besonderen polizeilichen
Erfordernisse auszubilden, ergänzte Polizeiarzt Kurt Jenny.
Die technische Einrichtung der Ärztebereitschaftsdienst-Plattform erfolgt über die bestehenden Infrastrukturen
bei der RFL. Das ist vor allem deshalb sinnvoll, weil auch der bis Ende 2016 aufzubauende Telefon- und Web-basierte
Erstkontakt- und Beratungsservice (TEWEB) dort angesiedelt werden soll. In diesem Zusammenhang soll das neue Ärztebereitschaftsmodell
auch die kurative Hilfestellung abseits des Rettungseinsatzes dort optimieren, wo keine Gemeindeärzte zur
Verfügung stehen.
Das Projekt startet im November 2015. Fällt eine Evaluation Ende 2016 positiv aus, wird es verlängert,
so Landesrat Bernhard. Die Kosten belaufen sich im Jahr 2015 auf knapp 60.000 Euro, für 2016 wird mit knapp
360.000 Euro gerechnet.
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