Wien (medienservicestelle) - Österreichs Klassenzimmer sind von kultureller und sprachlicher Vielfalt geprägt.
Im Schuljahr 2013/2014 gab es österreichweit 234.250 SchülerInnen mit nicht-deutscher Umgangssprache.
Dies entspricht 21,1 Prozent aller SchülerInnen in Österreich. Die Anzahl der ausländischen SchülerInnen
stieg von 120.000 im Schuljahr 2012/13 auf 122.000 (2013/14) an. Anlässlich des Schulstarts am 7. September
in Wien, im Burgenland und in Niederösterreich sowie am 14. September in den sechs anderen Bundesländern
sah sich die Medienservicestelle Neue Österreicher/innen (MSNÖ) aktuelle Zahlen an.
Sprachliche Vielfalt vor allem in Wiener Schulen
Die Anzahl der SchülerInnen, die eine andere Sprache als Deutsch sprechen, stieg in den vergangenen Jahren
kontinuierlich an. Während im Schuljahr 2012/13 etwa 20 Prozent aller SchülerInnen nicht Deutsch als
Umgangssprache angaben, lag der Anteil im Folgejahr bei 21 Prozent (+7.704 SchülerInnen).
Dabei sind die SchülerInnen mit nicht-deutscher Umgangssprache regional unterschiedlich stark verteilt: Allein
in Wiens Schulen sprachen über 102.000 SchülerInnen nicht Deutsch als Umgangssprache, im Burgenland waren
es mit knapp 5.000 am wenigsten. In Relation zur EinwohnerInnenzahl sind vor allem in Kärnten, Nieder- und
Oberösterreich nur wenige SchülerInnen mit nicht-deutscher Umgangssprache zu finden.
BKS und Türkisch führende Sprachen
In Österreichs Schulen sind etwa 80 verschiedene Sprachen vertreten. Mit 875.704 SchülerInnen gaben die
meisten Deutsch als ihre Umgangssprache an. Platz zwei belegt offiziell mit 59.385 Türkisch. Fasst man jedoch
die drei Sprachen Bosnisch, Kroatisch und Serbisch (BKS) zusammen, liegt BKS auf Platz zwei (66.678).
Neben Deutsch, Türkisch und BKS ist Albanisch mit 15.910 SchülerInnen eine der am häufigsten gesprochenen
Umgangssprachen. Zudem finden sich Rumänisch (11.441), Arabisch (8.419), Ungarisch (6.491), Polnisch (6.442),
Tschetschenisch (4.257), Englisch (4.238) und Russisch (3.985) unter den Top 10.
Unterschiedlicher Bildungsverlauf
Wirft man einen Blick auf den Bildungsverlauf nach der achten Schulstufe zeigt sich, dass es einen signifikanten
Unterschied zwischen Jugendlichen mit nicht-deutscher Umgangssprache und Jugendlichen mit deutscher Umgangssprache
gibt: 11,4 Prozent der SchülerInnen mit nicht-deutscher Umgangssprache absolvierten nach dem Abschluss der
Hauptschule im Schuljahr 2012/13 keine weitere schulische Ausbildung im Folgejahr. Bei deutschsprechenden SchülerInnen
lag der Anteil nur bei 3,3 Prozent.
11 Prozent der SchülerInnen haben ausländische Staatsangehörigkeit
Im Schuljahr 2013/14 besaßen 11,2 Prozent aller SchülerInnen in Österreich eine ausländische
Staatsangehörigkeit. In absoluten Zahlen sind das über 122.000 ausländische SchülerInnen. Der
Großteil davon besitzt die türkische Staatsbürgerschaft (16.072). Dabei sinkt die Anzahl der türkischen
SchülerInnen kontinuierlich. So waren es im Vorjahr um 359 weniger. Auf Platz zwei befinden sich 14.081 SchülerInnen
mit serbischer und montenegrinischer Staatsangehörigkeit (leichtes Plus von 58), gefolgt von deutschen SchülerInnen
(13.579). Wie auch in den Jahren zuvor verzeichneten die deutschen SchülerInnen den stärksten Zuwachs
(plus 558).
Unterschieden nach Schultyp besuchen ausländischen Kinder und Jugendliche eher seltener maturaführende
Schulen, hingegen häufiger Polytechnische Schulen (25,8 Prozent), Sonderschulen (18,2 Prozent) und Hauptschulen
(14,5 Prozent).
Bildungsbeteiligung von im Ausland Geborenen nimmt zu
Während die Bildungsbeteiligung von in Österreich geborenen 15- bis 19-Jährigen zwischen den Jahren
2009 und 2012 bei 79 Prozent stagnierte, stieg dieser Wert bei im Ausland geborenen Jugendlichen um knapp zwei
Prozent – allerdings von einem deutlich niedrigerem Niveau: So lag die Bildungsbeteiligung von im Ausland geborenen
Jugendlichen 2009 bei 58 Prozent, drei Jahre später bei 59,6 Prozent. Die höchste Steigerung der Bildungsbeteiligung
weisen mit einem Plus von 12,5 Prozentpunkten in der Türkei geborene Jugendliche auf.
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