Kreditaktion der aws und zusätzliche Mittel für Österreich Werbung sollen Wirtschaft
beleben
Wien (bmwfw) - Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner kündigte am 31. August gemeinsam
mit Finanzminister Hansjörg Schelling und Staatssekretär Harald Mahrer mehrere neue Unterstützungen
für die heimischen Unternehmen an. "Die Österreich Werbung erhält zusätzlich zu den jährlichen
24 Millionen Euro des Wirtschaftsministeriums eine Sonderdotierung von vier Millionen Euro. Mit diesem Impuls für
die Tourismusbranche wollen wir verstärkt neue Gästeschichten vor allem in Asien ansprechen", so
Mitterlehner. Zusätzlich zu diesen aufgestockten Marketinggeldern gibt es Unterstützung für die
kleinen und mittleren Unternehmen aus allen Branchen: "Unternehmer klagen darüber, dass Kredite aufgrund
der Wirtschaftssituation und der Basel-III Bestimmungen immer schwerer zu bekommen sind. Daher starten wir eine
'Kreditaktion für KMUs' im Bereich der 'Mittelstandsfinanzierer aws'", erklärt Mitterlehner. "Kredite
mit Laufzeiten bis zu sechs Jahren sowie Kleinkredite sind ab sofort um 0,75 Prozent zu haben. Kredite mit längeren
Laufzeiten kosten nur mehr 0,9 Prozent. Mit dieser Zinssatzsenkung und mit einer Ausweitung der Garantien haben
die Betriebe günstige Finanzierungen für Investitionen zur Verfügung", erläutert Mitterlehner.
Aktuelle Zahlen belegen, dass unsere Wirtschaftsdaten leicht über dem erwarteten Schnitt liegen. Für
uns ist aber klar, dass wir der nach wie vor verzagten Stimmung wirkungsvoll entgegentreten müssen. Daher
streben wir weitere Impulse für Wirtschaft und Investitionen an", so Mitterlehner. "Mit diesen Impulsen
reagieren wir mit den richtigen Maßnahmen auf die aktuellen Herausforderungen", hält Mitterlehner
fest und verweist auf erschwerte innen- und außenpolitische Rahmenbedingungen. Dazu gehöre die Ukraine/Russland-Situation
ebenso, wie die Griechenland-Thematik. "Vor allem hat uns die Flüchtlings-Herausforderung in diesem Jahr
immer intensiver beschäftigt." Diese führe dazu, dass die Menschen ihre eigene Zukunft, Arbeitsplätze
und wirtschaftliche Sicherheit gefährdet sehen. Umso wichtiger sei es daher, einen "Ruck nach vorne"
zu machen und die "Ärmel aufzukrempeln": "Diese und weitere Impulse für Wirtschaft und
Innovation sind die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit", verdeutlicht der Vizekanzler. Dazu gehören
weitere Maßnahmen, etwa im Bereich "Forschung und Entwicklung" oder auch bei der Flugticketabgabe.
Im Mittelpunkt der Regierungserfolge stehe klar die erfolgreich umgesetzte Steuerreform. "Nach Diskussionen
einzelner Punkte der Gegenfinanzierung, treten mittlerweile die positiven Auswirkungen dieses 5,2 Mrd. Euro Entlastungspakets
in den Vordergrund. Durch unsere Impulse stärken wir den Konsum und kurbeln die Konjunktur an", hält
Mitterlehner fest. Weiters wurden zahlreiche Entbürokratisierungsmaßnahmen gesetzt, die die Unternehmer
spürbar entlasten. Die bundeseigene Immobiliengesellschaft ARE setzt mit dem Bau von neuen Wohnungen ebenfalls
einen wichtigen Impuls für den Aufschwung. "Wir wollen Österreich wieder nach vorne bringen. Wir
sorgen für Bewegung", betont Mitterlehner abschließend.
"Es ist höchste Zeit, den Fokus auf Zukunftsthemen zu lenken", betont Staatssekretär Harald
Mahrer. Besonders angesichts der raschen Entwicklung des asiatischen Raums im Innovationsbereich, "müssen
wir Tempo aufnehmen und einen Zahn zulegen, um am hochkompetitiven Markt bestehen zu können", unterstreicht
Mahrer. "Wir wollen Österreich wieder an die Spitze bringen. Deswegen haben wir gemeinsam mit allen Bundesländern
und der gesamten Gründerszene eine Strategie erarbeitet, wie wir Österreich zum Gründerland Nr.
1 in Europa machen. Das ist für mich partizipative Politikgestaltung", erklärt Mahrer. 40 Maßnahmen
sind daraus entwickelt worden, die auch in allen Bundesländern strategisch abgearbeitet und umgesetzt werden.
Ein wesentlicher Meilenstein der "Gründerland-Strategie" ist das neue Crowdfunding-Gesetz, das morgen
in Kraft tritt. "Das Thema Finanzierung und Risikokapital bleibt ein Dauerbrenner bei Start-ups. Ein Venture-Capital
oder Beteiligungsfreibetrag, den alle Experten dringend empfehlen und der auch in anderen Ländern hilft, würde
einiges dazu beitrage, die privaten Mittel weiter zu mobilisieren. Also eine kleine steuerliche Anreizwirkung für
Investitionen in neue Unternehmen und Wachstumsprojekte", so Mahrer. Ziel ist, ein konkretes Modell für
einen Beteiligungsfreibetrag im Herbst zu erarbeiten. "Es soll für Privatpersonen genauso möglich
sein zu investieren, wie für Unternehmen, oder auch gemeinnützige oder private Stiftungen", erklärt
Mahrer. Ein weiteres Ziel sei, Österreich für innovative Gründer und Gründerinnen aus dem Ausland
weiter zu attraktivieren. Unter anderem durch ein neues "Start-Up-Visum", so Mahrer.
"Vergangene Woche haben wir in Alpbach die Open Innovation-Initiative für Österreich präsentiert.
Dabei setzen wir von Beginn an auf aktive Bürgerbeteiligung. Wir haben acht Millionen Experten im Land, also
nützen wir sie", so der Staatssekretär. Ab Herbst werde daher digital und physisch ein Konsultationsverfahren
durchgeführt, Anfang 2016 soll dem Parlament die erarbeitete Strategie vorgelegt werden. "Um unsere Stärken
noch weiter zu stärken, und nicht mit der Gießkanne das Geld zu verteilen, sollen die besten Projekte
den Zuschlag bekommen." Vier Aktionsfelder sollen für Österreich durch "Open Innovation"
weiterentwickelt werden: "Wissenschaft und Forschung", "Wirtschaft", "Soziale Innovation"
und "Verwaltung".
Ein großes Handlungsfeld bleibe der Bereich Digitalisierung. Es gebe bereits eine Regierungs-Kooperation
zum Schwerpunkt "Digitale Agenda", so Mahrer. Allerdings brauche es bei den Steakholdern unseres Landes
mehr Zukunftsorientierung im Denken. "Unsere Idee ist daher, eine interministerielle Expertengruppe einzusetzen,
die sich mit der Zukunft und den Auswirkungen der Digitalisierung in allen Bereichen und auf allen Ebenen befasst.
Wir sind bereits mit der Europäischen Union im Austausch zu diesem Thema. Die Geschwindigkeit treibt uns voran",
unterstreicht der Staatssekretär und appelliert: "Wir müssen beim Thema Digitalisierung vorrausschauend
agieren. Wir sorgen für Bewegung", so Mahrer abschließend.
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