Aufsichtsräte neu besetzt – Bundestheaterorganisationsgesetz tritt mit 1. September in
Kraft
Wien (bpd) - "Mit dem neuen Gesetz werden klare Verantwortlichkeiten und strukturelle Verbesserungen
im Bundestheaterkonzern umgesetzt, damit Ereignisse wie wir sie im Burgtheater erleben mussten, in Zukunft nicht
mehr vorkommen", sagte Kulturminister Josef Ostermayer im Gespräch mit Radiosender Ö1. "Mit
dem Bundestheaterorganisationsgesetz, das morgen in Kraft tritt, erhält die größte Kultureinrichtung
Österreichs eine neue Organisationsstruktur: Die Kontroll- und Aufsichtsaufgaben der Bundestheater-Holding
werden erweitert und konkretisiert. Das bedeutet: klare Konzernrichtlinien, Prüfrechte und Kontrollaufgaben
sowie der Auftrag zur Weiterentwicklung eines konzerneinheitlichen Rechnungswesens, Controlling, internen Kontrollsystems
und der Innenrevision."
Damit wird die von Kulturminister Ostermayer in Auftrag gegebene ICG-Studie umgesetzt, die für den Bundestheaterkonzern
eine strategische Managementholding als beste Organisationsstruktur empfohlen hat. "Darin heißt es,
dass die Bundestheater-Holding künftig eine strategische Managementholding sein soll, die nicht nur Controlling-,
sondern auch Kontrollaufgaben stärker wahrnehmen soll. Mit dem neuen Gesetz wird also die Holding in wirtschaftlicher
und strategischer Hinsicht gestärkt und gleichzeitig die künstlerische Freiheit der Häuser gesichert",
so Ostermayer.
Mit dem in Kraft tretenden Gesetz erfolgt auch eine Verkleinerung des Aufsichtsrates, der von 40 auf 30 Mitglieder
reduziert wird. In den Theatern werden daher in Zukunft sechs Eigentümervertreter sowie zwei Arbeitnehmervertreter
die Rolle als Aufsichtsräte erfüllen. Den Vorsitz des Aufsichtsrates in der Bundestheater-Holding wird
künftig Manfred Matzka, der bisherige Stellvertreter, übernehmen. Er folgt damit Max Kothbauer nach,
der wiederum die Findungskommission zur Bestellung des neuen Holding-Geschäftsführers leiten wird. Susanne
Moser, die bisher in den Tochtergesellschaften des Aufsichtsrates vertreten war, wird in das Kontrollgremium der
Bundestheater-Holding wechseln. Die BFI-Geschäftsführerin Valerie Höllinger wird künftig in
allen Kontrollgremien der Theater vertreten sein. In jeweils zwei Aufsichtsräten der Tochtergesellschaften
sind die Intendantin der Bregenzer Festspiele, Elisabeth Sobotka, und der Geschäftsführer des MuseumsQuartiers
Wien, Christian Strasser, vertreten.
Die Neubesetzung der Aufsichtsräte macht auch das neue Verständnis der Zusammenarbeit auf den unterschiedlichen
Ebenen – Ministerium, Holding und Töchter deutlich: "Es ist ein Zusammenspiel von Bühnengesellschaften,
Holding und Ministerium. Es geht darum, dass wir die Verantwortung kooperativ tragen", so der Bundesminister.
Die neuen Aufsichtsräte werden in der zweiten Septemberwoche zu einer konstituierenden Sitzung zusammentreten
und es wird dann die Ausschreibung der Holding-Leitung erfolgen.
Der Kulturminister reagierte mit der Neustrukturierung und Neuausrichtung der Bundestheater auf die Kritik des
Rechnungshofes, der die fehlende interne Kontrolle als Ursache für die finanziellen Unregelmäßigkeiten
am Burgtheater ausgemacht hat. "Das Ziel des neuen Gesetzes ist die Vereinheitlichung des internen Kontrollsystems,
des Rechnungswesens und der Buchhaltung. Erst in der letzten Woche wurde das Burgtheater zum 'Theater des Jahres
2015' gekürt. Diese Auszeichnung zeigt, dass wir mit der Neustrukturierung der Bundestheater auf dem richtigen
Weg sind", so Ostermayer abschließend.
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