LR Schuler trifft internationale
 Pinzgauer-Züchter-Vereinigung

 

erstellt am
01. 09. 15
09:00 MEZ

Bozen (lpa) - Die International Pinzgauer Cattle Breeders Association hält sich seit 28.08. und noch bis 01.09. in Südtirol auf. Mit Züchtern aus Europa und Südafrika, Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika und Australien hat Agrarlandesrat Schuler Anliegen der Landwirtschaft im Allgemeinen und der Pinzgauer Rasse im Besonderen besprochen.
Agrarlandesrat Schuler mit Vertretern der 23 Mitgliedsländer der International Pinzgauer Cattle Breeders Association.

169 Züchter von Pinzgauern mit 1197 Kontrollkühen und 1847 Herdebuchtieren gibt es in Südtirol. Die Pinzgauer Rinder werden wegen ihrer Eigenschaften wie Robustheit, Widerstandsfähigkeit und Weidetüchtigkeit als typische Bergrinderrasse geschätzt. Landwirtschaftlandesrat Arnold Schuler gab bei einem Galaabend im Felsenkeller der Laimburg den Vertretern der International Pinzgauer Cattle Breeders Association einen Einblick in die Südtiroler Landwirtschaft und hob dabei besonders die Bedeutung der Verbände hervor, die einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kultur leisten.

Die Pinzgauer Züchter werden vom Südtiroler Rinderzuchtverband mit Obmann Siegfried Gatterer betreut. Neben dem Stammzuchtgebiet in Salzburg war diese Rinderrasse ursprünglich über Teile des Eisacktales mit seinen Seitentälern und Hochplateaus und dem ganzen östlichen Landesteil verbreitet. Die Konkurrenz moderner Rinderrassen hat die Pinzgauer in ihrem Bestand stark dezimiert. Seit ein paar Jahren bleiben die Kuhzahlen und die Züchterschaft jedoch stabil; es wird aktiv Zuchtarbeit betrieben, wobei ständige Zuchtfortschritte zu verzeichnen sind.

Das Pinzgauer Rind leitet seinen Namen vom Salzburger Bezirk Pinzgau ab. Die typische Farbzeichnung mit seiner kastanienbraunen Grundfarbe und der Weißzeichnung am Rücken und Bauch sowie an den Vorderbeinen und Unterschenkeln ist das Markenzeichen dieser Rinderrasse. Jahrhundertelange Zuchtarbeit unter schwierigsten Voraussetzungen haben die Pinzgauer Rinder zu einer besonders widerstandsfähigen und robusten Rasse geformt.
Bereits 1820 wurden die ersten Pinzgauer nach Rumänien, Jugoslawien und in die Slowakei exportiert, die Präsenz bei Weltausstellungen brachte der Pinzgauer Rinderzucht großes Ansehen. Heute ist die Rasse in über 30 Staaten der Welt verbreitet.

Das Pinzgauer Rind ist eine leistungsbetonte Doppelnutzungsrasse, die für Milch- wie Fleischproduktion interessant ist. Pinzgauer Rinder zeichnen sich durch Vorteile wie Robustheit, Fruchtbarkeit und Langlebigkeit aus. Hervorragende Eigenschaften wie dunkle, harte Klauen, Widerstands- und Anpassungsfähigkeit, ruhiger Charakter und ausgezeichneter Mutterinstinkt sind die Basis für eine erfolgreiche Mutterkuhhaltung. Eine Besonderheit stellt die schwarz-weiß gefärbte Variante dar. Eine weitere interessante Variante sind die Jochberger Hummeln, genetisch hornlose Pinzgauer; gerade in der Mutterkuhhaltung ist die Hornlosigkeit von großer Bedeutung. Besonders für die Beweidung von alpinen Grünland und in der Laufstallhaltung sind gut ausgebildete Klauen sowie ein korrektes und gesundes Beinwerk von grundlegender Bedeutung, erklärt Norbert Zenleser, Direktor des Landesamtes für Viehzucht.

2193 Pinzgauer Rinder wurden - wie aus dem Agrar- und Forstbericht 2014 hervorgeht - in Südtirol gezählt; das ist im Vergleich mit 41.386 Stück Fleckvieh oder 34.111 Braunvieh, 21.560 Holsteinern oder 19.679 Grauvieh wenig - aber immer noch mehr als die 900 Jersey oder 521 Pustertaler.

 

 

 

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