Das Medienverhalten der 11- bis 18-Jährigen – Freizeitgestaltung: Familie, Entspannung
und viele Medien
Linz (lk) - Obwohl die Freizeitgestaltung der oberösterreichischen Jugendlichen zwischen 11 und 18
Jahren von der Kommunikation via WhatsApp, Fernsehen, der Beschäftigung am Computer/Tablet-PC oder Smartphone
und vom Internetsurfen geprägt ist, nehmen "sich entspannen" und Zeit mit der Familie verbringen
einen hohen Stellenwert ein. Für die Hälfte der Jugendlichen steht dies jeden oder fast jeden Tag am
Programm. Rückläufig seit 2008 ist das Telefonieren am Handy/Smartphone. Stabil bleibt das Thema Sport.
Ein Viertel der Jugendlichen gibt an, jeden oder fast jeden Tag Sport zu treiben.
Online-Streaming statt Fernsehen?
Im Abnehmen ist die durchschnittliche Fernsehzeit der Jugendlichen. 2011 verbrachten die Jugendlichen durchschnittlich
92,72 Minuten vor dem TV-Gerät, 2013 waren es noch 86,14 Minuten, mittlerweile sind es nach Angaben der Jugendlichen
81,94 Minuten. Auch bei den unverzichtbaren Geräten hat der Fernseher gegenüber Smartphone und Computer/Laptop
verloren. 2008 war das Fernsehgerät das wichtigste Medium der 11- bis 18-Jährigen, auf das am wenigsten
verzichtet werden konnte. Jetzt ist es ganz klar das Smartphone mit 63 Prozent. Dennoch zählt Fernsehen weiterhin
zu einer der Lieblingsbeschäftigungen der Jugendlichen. 34 Prozent geben an, am liebsten fernzusehen. Damit
reiht sich das Fernsehen nach Freunde treffen an zweiter Stelle ein.
Neben dem TV-Gerät werden aber das Internet und auch das Smartphone gerne zum Filmeschauen genutzt: 69 Prozent
der jugendlichen Internetuser nutzen Youtube, 55 Prozent schauen generell Filme/Videos übers Internet und
20 Prozent nutzen Streaming-Dienste wie Netflix. Bei den 15- bis 18-Jährigen nehmen bereits 32 Prozent Streaming-Dienste
in Anspruch.
Das Handy/Smartphone wird auch zum Filmeschauen genutzt. Die Hälfte der Jugendlichen gibt an, Filme/Videos
über das Handy/Smartphone zu schauen und 18 Prozent haben schon einmal Streaming-Dienste über Handy/Smartphone
in Anspruch genommen.
Vom Telefonieren zu WhatsApp
Das Smartphone gehört mittlerweile bei den Jugendlichen einfach dazu. 2008 haben noch 4 Prozent der Jugendlichen
ein eigenes Smartphone besessen, 2011 waren es 24 Prozent und jetzt sind es 77 Prozent. Bei den 15- bis 18-Jährigen
besitzen 93 Prozent ein eigenes Smartphone.
Veränderungen gibt es jedoch bei der Nutzung. 2008 verwendeten die 11- bis 18-Jährigen das Handy/Smartphone
am häufigsten zum Telefonieren und SMS-Schreiben. 2015 steht an erster Stelle der am häufigsten genutzten
Funktionen WhatsApp gefolgt von Musikhören und Telefonieren.
Das Herunterladen von Apps ist ebenfalls ein Thema der oberösterreichischen Jugendlichen. 15 Prozent der Jugendlichen,
denen ein Handy/Smartphone zur Verfügung steht, laden zumindest einmal pro Woche eine App herunter, 41 Prozent
alle 2 - 3 Wochen bzw. einmal pro Monat und 11 Prozent alle 2 - 3 Monate, wobei die älteren Jugendlichen häufiger
Apps herunterladen als die jüngeren. Absolute Lieblings-App ist WhatsApp. Der Abstand zu Spielen oder Facebook
ist noch deutlicher als vor zwei Jahren.
Facebook, WhatsApp, Instagram und Twitter
Fast alle oberösterreichischen Jugendlichen (94 Prozent) haben Zugang zu Internet. Jugendlichen mit Migrationshintergrund
steht ein Internetzugang etwas seltener zu Verfügung (78 Prozent). Am häufigsten verwenden die Jugendlichen
zwischen 11 und 18 Jahren den PC und Laptop, um ins Internet einzusteigen. 76 Prozent nutzen bereits das Handy/Smartphone
zum Internetsurfen. Bei den 15- bis 18-Jährigen sind es sogar 89 Prozent. Durchschnittlich verbringt Oberösterreichs
Jugend 77 Minuten pro Tag im World Wide Web und nutzt dabei besonders gerne YouTube, Instant Messanger oder sucht
Informationen.
Gut zwei Drittel haben eine Lieblingsseite im Internet. Besonders beliebt sind YouTube, Google, Facebook und WhatsApp,
wobei Facebook an Attraktivität verliert. Das zeigt sich auch bei den Profilen in Online-Communities. Zwei
Drittel haben ein Profil in einem sozialen Netzwerk. Facebook ist aber nicht mehr alleiniger Spitzenreiter. Gegenüber
2011 und 2013 hat Facebook etwas verloren und liegt nun gleichauf mit WhatsApp. Weiters holen Instagram und Twitter
in der Beliebtheit auf.
Eltern sorgen sich vermehrt
Wenn es um das Internet geht, geben sich die Jugendlichen selbstbewusst. Vor allem die 15- bis 18-Jährigen
sehen die Internet-Kompetenz innerhalb der Familie bei sich selbst. 58 Prozent aller Jugendlichen sind überzeugt,
genau zu wissen, was im Internet erlaubt ist. Knapp die Hälfte gibt an, zu wissen, welche Inhalte heruntergeladen
werden dürfen.
Dennoch machen sich Eltern mehr Sorgen als noch in den letzten Jahren. 32 Prozent der Eltern sorgen sich, wenn
ihr Kind online ist und dabei vor allem, dass das Kind ungeeignete Inhalte sieht, dass sie den Überblick verlieren,
was das Kind im Internet macht, der Computer mit Viren verseucht wird oder ihr Kind persönliche Daten auf
Betrüger-Seiten eingibt. Dementsprechend fallen auch die Regeln aus. Sechs von zehn Eltern vereinbaren Internet-Regeln
mit ihren Kindern, wobei am häufigsten vereinbart wird, dass keine persönlichen Daten preisgegeben werden
dürfen, gefolgt von einem Online-Shopping-Verbot.
Die Privatsphäre im Internet ist Thema bei den Jugendlichen. 72 Prozent der Internetnutzer/innen geben an,
ein ungutes Gefühl zu haben, wenn persönliche Informationen im Internet angegeben werden sollen. Aus
diesem Grund ist mehr als die Hälfte schon von Seiten wieder ausgestiegen. In eine Internet-Falle getappt
sind nach eigenen Angaben 5 Prozent der Jugendlichen und haben dort Daten eingetragen.
Medien im Unterricht
Lehrkräfte aus HS/NMS oder AHS (Unterstufe) in Oberösterreich setzen vor allem Computer, Internet,
Beamer und Bücher im Unterricht ein. Tablet-PCs, Handy/Smartphone oder Web 2.0-Angebote reihen sich weiter
hinten ein. Aber immerhin 35 Prozent der befragten Pädagog/innen verwenden Tablet-PCs und Handys/Smartphones
im Unterricht bzw. 21 Prozent Web 2.0-Angebote. Im Vergleich dazu wurde das Tablet 2013 von knapp 10 Prozent der
Lehrkräfte eingesetzt.
Im Unterricht legen die Lehrer/innen großen Wert darauf, dass Jugendliche Medienangebote kritisch hinterfragen
und analysieren. 82 Prozent der Pädagog/innen ist dies sehr wichtig. Weiters ist der Erwerb von digitalen
Kompetenzen und die Handhabung von technischen Geräten von Bedeutung. Etwas unsicher fühlen sich die
Pädagog/innen, wenn es um die Beurteilung der Medienkompetenz der Jugendlichen geht. Nur 21 Prozent glauben
beurteilen zu können, wie kompetent die Jugendlichen bei der Nutzung von Medien sind.
"Die kompetente und verantwortungsvolle Nutzung von Medien und neuer Technologie ist nicht nur für das
Privatleben der Jugendlichen von Bedeutung sondern vor allem auch eine Voraussetzung für das spätere
Berufsleben. Erfreulich ist, dass immer häufiger Geräte wie Tablet-PCs auch im Unterricht Einsatz finden.
Die Education Group bietet im Bereich Tablets und Mobiles bereits speziell Unterstützung für Pädagog/innen
an. Im TabLab können verschiedene Tablets getestet und für den Unterricht ausprobiert werden. App-Vorschläge,
Checklisten für die Anschaffung und die zielgerichtete Anwendung im Unterricht sowie Seminarangebote können
ebenfalls genutzt werden", so Landesrätin Mag.a Doris Hummer.
Smartphone im Unterricht
Für Jugendliche gehört das Smartphone einfach dazu - den Unterricht stört es aber nach Angaben
der Pädagog/innen eher nicht. Nur 14 Prozent der Lehrkräfte sind der Meinung, dass der Unterricht durch
Handys/Smartphones gestört wird.
Große Bedeutung an den Schulen haben klare Regeln zur Handy-/Smartphone-Nutzung. Fast alle (94 Prozent) geben
an, Regeln aufzustellen. Immer wichtiger wird den Pädagog/innen, dass Jugendliche im Umgang mit dem Smartphone
vertraut sind. 2008 waren es noch 23 Prozent, die dies befürworteten - jetzt ist die Zahl auf 42 Prozent angestiegen.
Die Hälfte der Pädagog/innen spricht auch häufig mit den Jugendlichen über Erlebnisse und Erfahrungen,
die sie mit Handys/Smartphones gemacht haben. Das Handy/Smartphone direkt in den Unterrichtsalltag zu integrieren,
schätzt ein Drittel der Pädagog/innen als sehr sinnvoll ein. 20 Prozent können sich dies gar nicht
vorstellen.
Ausbildungen im Bereich Medienkompetenz
Landesrätin Mag.a Doris Hummer: "Das Internet birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Umso wichtiger ist
es, Kinder und Jugendliche so früh wie möglich auf diese Herausforderungen vorzubereiten. Mit Weiterbildungen
und einem umfassenden Seminarprogramm für Pädagog/innen ab der Elementarstufe setzt das Land OÖ
auf gezielt auf die Vermittlung von Medienkompetenz ab dem Kindergarten. In HS/NMS und PTS stehen Schüler/innen,
Eltern und Pädagog/innen flächendeckend speziell ausgebildete Lehrkräfte für Fragen zur Mediennutzung
zur Verfügung. Ab Herbst startet auch eine Ausbildung für Oberösterreichs Volksschullehrkräfte,
damit sich Eltern und Schüler/innen ab der Grundstufe Unterstützung für eine sichere Mediennutzung
holen können."
Und weiter: "Um die richtigen Rahmenbedingungen für modernen Medienunterricht zu schaffen, stellt das
Land OÖ im Rahmen eines Konjunkturpakets 2 Mio. Euro für qualitätsverbessernde Maßnahmen an
Pflichtschulen zur Verfügung. Die Mittel können u.a. für die Modernisierung der EDV-Ausstattung
(Hard- und Software, Breitbandanschluss) eingesetzt werden."
Elementarpädagogik
Um Elementarpädagog/innen bei der Umsetzung ihrer verantwortungsvollen Aufgabe bestmöglich zu unterstützen,
hat die Education Group auf Initiative von Landesrätin Mag.a Doris Hummer ein eigenes Internetportal speziell
für diese Zielgruppe entwickelt. Hier wird insbesondere auch ein Schwerpunkt auf Medienpädagogik für
die Kleinsten gelegt wird (mehr Informationen unter: www.elementarpaedagogik.edugroup.at). Das vielschichtige und
vernetzte Angebot macht das Portal zu einem wertvollen Begleiter im Bereich Elementar- und Hortpädagogik und
fungiert als zentrale Anlaufstelle und Informationsdrehscheibe für alle Bereiche frühkindlicher Bildung.
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"Medienfit in der Volksschule"
Im Schuljahr 2015/16 starte die EducationGroup mit einem Angebot für die oö. Volksschulen, das folgende
Säulen umfasst:
- Informationsveranstaltung mit Expert/innen-Know-how zu folgenden Themen: "Medienfit
in der Volksschule", "Medien sicher nutzen", "Digitale Kompetenzen in der Volksschule"
- Workshops mit aktiven Anwendungen für die Pädagog/innen in den oö.
Bildungsregionen
- Laufende Bereitstellung von Materialien für den Einsatz im Unterricht
- Die Initiative richtet sich an alle Lehrkräfte, Direktorinnen und Direktoren
der oberösterreichischen Volksschulen mit dem Ziel, an jeder oö. Volksschule eine Pädagogin/einen
Pädagogen für die Medienanliegen der Kinder, Eltern und Kolleginnen und Kollegen auszubilden.
Sekundarstufe 1
Bereits seit 2010 bietet die Education Group mit dem Projekt "Gewalt - Schule - Medien" Schulungen
für oö. Lehrkräfte (HS/NMS, PTS) an. Bis 2012 wurden dazu in allen 18 oö. Bezirken 513 Lehrkräfte
und Schulleiter/innen zu Multiplikator/innen im Bereich "Medien und Schule" ausgebildet und stehen so
Schüler/innen, Eltern sowie anderen Lehrkräften für Fragen zum Thema Mediennutzung zur Verfügung.
Ergänzend zu den bezirksweiten Workshops stellt die Education Group eine Online-Plattform zur Verfügung, um Neuerungen und Weiterbildungsangebote zu veröffentlichen.
Zudem wird im kommenden Schuljahr 2015/16 ein zweites Vernetzungstreffen für die Multiplikator/innen stattfinden,
um einen Erfahrungsaustausch unter den zu ermöglichen, ein inhaltliches Update zu geben und gemeinsam einen
Blick in die Zukunft des Arbeitens mit neuen Medien zu werfen. Am ersten Vernetzungstreffen im Schuljahr 2014/15
haben über 200 Multiplikator/innen teilgenommen.
WebChecker-Workshops des LandesJugendReferates OÖ
Das LandesJugendReferat OÖ organisiert unter dem Titel "WebChecker" auf Initiative von Landesrätin
Mag.a Doris Hummer professionelle Workshops (Dauer: 4 Stunden) für Jugendliche im Alter von 10 - 26 Jahren
zu den Themen:
- Sicherheit
- Urheberrecht (Recht am eigenen Bild, Tauschbörsen)
- Einkaufen und
- Abzocke bzw.
- den digitalen Fußabdruck im Netz
- Cybermobbing
Ziel ist es, die Absolvent/innen der Workshops auch zu kompetenten Auskunfts- und Ansprechpersonen in diesem
Bereich für ihren Freundeskreis werden zu lassen.
Seit März 2015 können die "WebChecker"-Workshops auch im Rahmen des Freizeitteils der schulischen
Tagesbetreuung angeboten werden.
Informationen unter: http://www.junginooe.at/webchecker/
Peter Eiselmair, MAS, MSc, Geschäftsführer Education Group GmbH:
Education Group GmbH unterstützt Schulen bei der Medienarbeit
"Unsere breite Angebotspalette wird von den Pädagoginnen und Pädagogen sehr stark genutzt und
unsere Serviceleistungen werden von den Lehrkräften in allen Medienbelangen bewusst wahrgenommen. Uns freut
es natürlich, dass wir im Schulsystem fix verankert sind und wir werden auch in Zukunft den Anforderung der
Lehrkräfte nachkommen und unsere Angebote so ausbauen, wo Informationsbedarf besteht", so Peter Eiselmair,
GF der Education Group GmbH.
Die Hälfte der Pädagog/innen wünscht sich mehr Informationen zur Förderung der Medienkompetenz.
84 Prozent der Lehrkräfte, die gerne mehr Informationen hätten, möchten dies von der Education Group,
43 Prozent von Expert/innen durch Beratungsgespräche. Bevorzugt wird die Informationsübermittlung durch
Seminare, Vorträge, über eine Webseite oder durch Broschüren.
Als Ansprechpartner für Bildung und Medien nimmt die Education Group die Anliegen der Pädagog/innen ernst
und stellt zur Unterstützung für Eltern und Pädagog/innen folgende Angebote zur Verfügung:
Studiendesign der 4. Jugend-Medien-Studie
Zielsetzung
Jedes Jahr führt die Education Group ein Forschungsprojekt durch, um Daten zum Medienverhalten der Kinder
bzw. Jugendlichen zu erhalten. Die aktuelle Studie verfolgt das Ziel, die Mediennutzung der 11- bis 18-jährigen
Jugendlichen in Oberösterreich zu analysieren und mit den Ergebnissen der Erhebungen von 2013, 2011 und 2008
zu vergleichen. Mittlerweile ist es möglich, auf Entwicklungen und Trends der letzten sieben Jahre näher
einzugehen. Die Studie wurde vom market Institut im Auftrag der Education Group durchgeführt.
Das Medienverhalten wurde dabei aus drei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet:
- Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren
- Eltern mit Kindern im Alter zwischen 11 und 18 Jahren
- Pädagog/innen von HS/NMS und AHS (Unterstufe)
Die Erhebung im Überblick
Befragt wurden
Jugendliche aus Oberösterreich zwischen 11 und 18 Jahren (n=512)
maximale statistische Schwankungsbreite: +/- 4,42 Prozent
Methode: Interviews
Erhebungszeitraum: 12. März - 30. April 2015
Eltern aus Oberösterreich mit Kindern im Alter zwischen 11 und 18 Jahren (n=208)
maximale statistische Schwankungsbreite: +/- 6,93 Prozent
Methode: face-to-face-Interviews
Erhebungszeitraum: 12. März - 07. April 2015
Pädagog/innen von HS/NMS und AHS (Unterstufe) in Oberösterreich (n=100)
maximale statistische Schwankungsbreite: +/- 10,00 Prozent
Methode: telefonische CATI-Interviews
Erhebungszeitraum: 19. März - 28. April 2015
Die Daten der Jugend-Medien-Studie 2015 wurden in Oberösterreich erhoben, können aber als Richtwert für
Österreich herangezogen werden.
Die gesamten Ergebnisse der Studie stehen zum kostenlosen Download auf http://www.edugroup.at
zur Verfügung.
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