Chance auf beruflichen Neuanfang für 1.000 arbeitsuchende WienerInnen pro Jahr - rund
600 WienerInnen heuer bereits in Ausbildungen mit fixer Jobaussicht eingestiegen
Wien (rk) - Qualifikationen sind entscheidend, um Jobchancen wahrnehmen zu können. Trotz steigender
Arbeitslosigkeit können in Wien manche Branchen oder Unternehmen offene Stellen aber nicht besetzen, weil
die Arbeitsuchenden in Wien nicht die geforderten Qualifikationen mitbringen. "Genau hier setzen wir mit dem
Programm "Jobs mit Ausbildung" des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) an", unterstreicht
Wiens Vizebürgermeisterin, Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner. "Wir helfen damit gezielt mit,
den Bedarf an qualifizierten Fachkräften von Unternehmen in Wachstumsbranchen zu decken. Vor allem aber bieten
wir jährlich rund 1.000 arbeitsuchenden Wienerinnen und Wienern die Chance auf einen beruflichen Neustart",
so Brauner. Der Kern dieses arbeitsplatznahen Qualifizierungsmodells: Wer das Auswahlverfahren positiv absolviert
hat, wird in die Ausbildung aufgenommen. Sie erfolgt direkt beim künftigen Arbeitgeber. Am Ende der Ausbildung
steht ein fixer Job. Das jeweilige Unternehmen kommt so zu einer/m punktgenau qualifizierten Mitarbeiter/in und
Menschen kommen zusätzlich zu toller Ausbildung zu einem fixen Job.
Im Jahr 2015 haben bis dato bereits rund 600 arbeitsuchende WienerInnen entsprechende Ausbildungen begonnen. Wirtschaftsstadträtin
Brauner: "Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten ist es wichtig, in die Aus- und Weiterbildung der Wiener
ArbeitnehmerInnen für neue Jobperspektiven zu investieren. Alleine für das waff Programm "Jobs mit
Ausbildung" nehmen wir heuer 1,4 Mio. Euro in die Hand."
Wachstumsbranche Gesundheits- und Pflegebereich - alleine heuer haben bisher über 400 arbeitsuchende
WienerInnen mit Ausbildungen in diesem Bereich begonnen
Der Löwenanteil fällt auf den Gesundheits- und Pflegebereich, der nach wie vor eine stark wachsende
Branche mit einem entsprechend hohem Bedarf an speziell qualifiziertem Personal ist. Die Arbeitsplätze im
Gesundheits- und Pflegebereich entstehen insbesondere im mobilen und ambulanten Bereich bzw. in der Hauskrankenpflege,
sowie in den städtischen Spitälern, Pflegewohnhäusern, Geriatriezentren und in den PensionistInnenwohnhäusern.
Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen auch zunehmend in der Hospizbetreuung und in SeniorInnenwohnanlagen.
Im Jahr 2015 konnten über das waff - Angebot bisher über 400 WienerInnen mit einer Ausbildung im Pflege-
und Sozialbereich starten, etwa zur Heimhilfe, zum/zur PflegehelferIn, diplomierten Gesundheits- und KrankenpflegerIn
oder FachsozialbetreuerIn. Insgesamt bietet das Programm "Jobs mit Ausbildung" im Pflege und Sozialbereich
alleine heuer rund 700 arbeitsuchenden WienerInnen top Ausbildungen mit entsprechenden Jobperspektiven.
Lehrabschluss nachholen und Job sichern in der Wiener Spitzengastronomie
Der waff kooperiert aktuell auch mit Unternehmen im Bereich Lebensmittelhandel und mit Betrieben der Wiener
Spitzengastronomie und Hotellerie. Darunter Gerstner Catering GmbH, die Austria Trend Hotelgruppe, das Vienna Mariott,
das Vienna Hilton, das Park Hyatt Vienna, das Intercontinental Wien oder das Restaurant Marks. Das Ziel dabei:
Arbeitsuchende WienerInnen, die bereits über einschlägige Berufserfahrungen in der Gastronomie verfügen,
denen aber der Lehrabschluss fehlt, haben dabei die Chance, diesen wichtigen Ausbildungsabschluss nachzuholen und
sich damit gleichzeitig einen Job zu sichern. Die etwa 16 monatige Ausbildung bereitet auf die künftigen Tätigkeiten
und den Lehrabschluss vor. Das Angebot "Jobs mit Ausbildung Gastronomie" wurde im Mai 2014 gestartet.
Die ersten 13 AbsolventInnen, die im Vorjahr in die Ausbildung zu Koch/Köchin bzw. Restaurantfachkraft eingestiegen
sind, treten nun am 31. August und 1. September zur außenordentlichen Lehrabschlussprüfung an.
Brauner: "Ich drücken allen, die demnächst quasi im zweiten Anlauf zur Lehrabschlussprüfung
antreten, fest die Daumen - ganz besonders den 13 künftigen KöchInnen und Restaurantfachleuten, die mit
der bestandenen Prüfung nicht nur das wertvolle Zeugnis, sondern auch einen fixen Job in der Tasche haben."
Insgesamt ermöglicht das waff Programm heuer über 100 arbeitsuchenden WienerInnen, in eine Ausbildung
im Bereich Lebensmittelhandel und Gastronomie einzusteigen. Am Ende steht jeweils die Lehrabschlussprüfung
und der Job als Fachkraft.
Brauner: "Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung trägt man nur ein Drittel des Risikos, arbeitslos
zu werden, daher fördern wir umfassend das Nachholen von formalen Bildungsabschlüssen."
Brauner unterstreicht in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer abgeschlossenen Ausbildung für bessere Chancen
am Arbeitsmarkt: "Wir haben mit dem Qualifikationsplan Wien 2020 ganz bewusst einen Hauptschwerpunkt auf das
Nachholen von wichtigen Bildungsabschlüssen, insbesondere des Lehrabschlusses, gelegt. Wir setzen dabei sowohl
bei der gezielten Unterstützung von ArbeitnehmerInnen durch punktgenaue und auf die persönlichen Bedürfnisse
abgestimmte Weiterbildungsberatung und -förderung an, als auch bei den Unternehmen, die speziell qualifizierte
neue MitarbeiterInnen suchen oder bestehende höher qualifizieren wollen. Warum wir das tun, liegt auf der
Hand: Mehr als die Hälfte aller Wiener Arbeitslosen hat höchstens die Pflichtschule absolviert. Menschen
mit abgeschlossener Lehre tragen hingegen nur ein Drittel des Risikos, arbeitslos zu werden und sie haben bessere
Verdienstchancen."
Bis Ende des Jahres starten noch rund 400 WienerInnen eine Ausbildung in unterschiedlichen Berufsfeldern
Es sei sehr erfreulich, dass es im Rahmen von "Jobs mit Ausbildung" auch etliche Kooperationen mit
Klein-und Mittelbetrieben gibt, die auf diesem Weg zu den von ihnen benötigten qualifizierten Fachkräften
kommen, betont Brauner. So konnten in diesem Jahr bisher über 100 weitere Personen in Ausbildungen für
z.B. Augenoptik, Buchhaltung, Personalverrechnung, Kommunikationselektronik, Hörgeräteakustik, Installations-
und Gebäudetechnik sowie im Bereich Systems Engineer einsteigen. Chancen für einen "Job mit Ausbildung"
gibt es heuer noch für arbeitsuchende WienerInnen in folgenden Bereichen: Einzelhandelskaufmann /-frau, Restaurantfachmann
/-frau, Koch / Köchin, KälteanlagentechnikerIn, DiplomkrankenpflegerIn (noch bis Mitte September), HeimhelferIn,
HörgeräteakustikerInnen. Ganz aktuell sucht der waff außerdem InteressentInnen, die den Taxischein
erwerben wollen. Brauner: "Mit dem e-Taxi Projekt wollen Bund und Stadt die Taxiunternehmen zum Umstieg auf
umweltfreundliche e-Taxis motivieren. Die Unterstützung bei der Suche nach entsprechendem Personal und die
Förderung der Ausbildung sind dabei fixer Bestandteil."
So kommt man ins Ausbildungsprogramm
Und so kommt man ins Ausbildungsprogramm: Die jeweils aktuell gefragten Ausbildungen sind unter "hot jobs"
auf http://www.waff.at abrufbar. Interessierte bewerben sich dann
online ebenfalls unter waff.at. Dann startet das Vorauswahlverfahren. Hat man das Auswahlverfahren in der Berufsschule
bzw. im Ausbildungsbetrieb erfolgreich absolviert und die Zusage eines zukünftigen Dienstgebers, kann man
in die Ausbildung einsteigen. Nach dem Ausbildungsabschluss beginnt der neue Job als Fachkraft. Während der
Ausbildung finanziert das AMS die Kosten der Lebenshaltung. Vom Praktikumsbetrieb erhalten die TeilnehmerInnen
zusätzlich 200 Euro monatlich. Die Ausbildungskosten fördert der waff mit bis zu 90 Prozent je TeilnehmerIn.
Die praktische Ausbildung erfolgt in den Betrieben, die theoretische Ausbildung an der Berufsschule bzw. bei den
Ausbildungsträgern. Für die Gesundheits- und Pflegeberufe bilden die Schulen des Krankenanstaltenverbundes
sowie Wiener Unternehmen bzw. Ausbildungseinrichtungen im Gesundheits- und Pflegebereich aus.
Brauner abschließend: "Wir wollen auch für 2016 dieses Programm in vollem Umfang weiterführen,
damit wieder 1.000 arbeitsuchende Wienerinnen und Wiener hochwertige Ausbildungen erwerben und sich damit gleichzeitig
einen fixen Job sichern können."
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