Wittmann-Tiwald folgt auf interimistischen Leiter Schmidt
Wien (bmj) - Am 11.09. fand die offizielle Amtseinführung der ersten Frau an der Spitze des Wiener
Handelsgerichts statt: Dr. Maria Wittmann-Tiwald folgt auf den interimistischen Leiter Hofrat Dr. Alexander Schmidt.
Durch die Ernennung von Wittmann-Tiwald als Präsidentin stehen nun auch zum ersten Mal mehr Gerichtshöfe
im Oberlandesgerichts- Sprengel Wien unter weiblicher als unter männlicher Führung. „Mit Frau Wittmann-Tiwald
übernimmt eine Person das Amt, die nicht nur ihre fachlichen Qualitäten bereits hinreichend unter Beweis
gestellt hat, sondern die sich auch durch viel Menschlichkeit auszeichnet“, betont Justizminister Wolfgang Brandstetter
das langjährige Engagement der neuen Präsidentin als Co-Vorsitzende der Fachgruppe Grundrechte der Vereinigung
der österreichischen Richterinnen und Richter. Wittmann-Tiwald war zuletzt als langjährige Richterin
am Oberlandesgericht Wien und zudem im Außensenat des Obersten Gerichtshofes tätig.
Das Handelsgericht Wien ist ein unternehmensrechtlich spezialisiertes Landesgericht für Wien, das für
Vertragsklagen gegen im Firmenbuch eingetragene Unternehmer mit einem Streitwert über 15.000 Euro zuständig
ist. Zusätzlich fallen in die Zuständigkeit auch unlauterer Wettbewerb, Urheberrecht sowie Insolvenzen
von Unternehmen. Österreichweit entscheidet es unter anderem in Marken-, Muster- und Patentrechtsangelegenheiten.
Am Handelsgericht Wien sind neben der Präsidentin und dem Vizepräsidenten 57 Richterinnen und Richter
beschäftigt, die jährlich rund 3.000 Zivilverfahren bearbeiten. In den Jahren 2009 bis 2012 ist die Zahl
aufgrund der vielen „Anlegerprozesse“ sogar auf bis zu 5.500 angestiegen. Dem Handelsgericht ist zudem ein Bezirksgericht
für Handelssachen zugeordnet, an dem neben einer Vorsteherin aktuell 19 Richterinnen und Richter arbeiten.
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