Konstruktives Arbeitsgespräch zwischen Landeshauptmann Markus Wallner und Südtirols
Landeshauptmann Arno Kompatscher
Bozen/Bregenz (vlk) - Gemeinsame Interessen und Anliegen haben der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner
und sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher am 10.10. bei einem Arbeitsgespräch in Bozen erörtert.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Etablierung der EU-Alpenraumstrategie, die für beide Länder
große Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten beinhaltet. Es handelte sich um das erste offizielle Treffen
der beiden Regierungschefs. Auf EU-Ebene haben sich die Wege von Wallner und Kompatscher schon mehrfach im Ausschuss
der Regionen gekreuzt.
Die Herausforderungen wären für beide Länder ähnliche, mit denselben Standortvor- und Nachteilen,
führte Kompatscher nach der Unterredung aus. Vorarlberg, das derzeit den Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft
der Alpenländer (Arge Alp) innehat, will die gut entwickelte Zusammenarbeit aller Länder, Regionen und
Kantone im Alpenraum daher weiter stärken, machte Landeshauptmann Wallner deutlich: "Schon heute zählt
die Alpenregion zu den erfolgreichsten Regionen in Europa. Für die Herausforderungen der Zukunft rüsten
wir uns am besten, wenn wir ein noch effizienteres Zusammenspiel von Akteuren und Aktivitäten sicherstellen".
"Die spezifische Interessenlage im Alpenraum erfordert ein koordiniertes Vorgehen, um gute Perspektiven und
neue Chancen für die Weiterentwicklung zu erschließen", ergänzte Landeshauptmann Kompatscher.
Ideale Plattform und neues Sprachrohr
Entsprechend demonstrierten beide Landeshauptleute Einigkeit, was die weitere Marschrichtung in Europa angeht:
"Die Makroregion wäre die ideale Plattform, in der alle Regionen des Alpenbogens auf Augenhöhe mit
der Europäischen Union und mit den Mitgliedsstaaten gemeinsame Antworten für die spezifischen Anforderungen
des Lebensraums formulieren können", sagte der Südtiroler Landeshauptmann. Mit dem Instrument können
sich die Regionen ein neues Sprachrohr gegenüber der EU schaffen, so Kompatscher weiter. Landeshauptmann Wallner
ging auf die zusätzlichen Potentiale ein, die sich entfalten ließen: "Gerade in den Bereichen Wirtschaft,
Innovation, Bildung, Energie, Klimaschutz, Verkehr und Tourismus ist für die Alpenregionen noch sehr viel
möglich, wenn noch stärker zusammengearbeitet wird."
Bildung als wichtiges Handlungsfeld
Angesprochen wurden von Kompatscher und Wallner daneben einige weitere wichtige Fragestellungen zur Standortqualität
und Standortentwicklung. Viel Raum nahm dabei der Bereich Bildung und Ausbildung ein. "Bildung und Ausbildung
werden in beiden Ländern als wichtige Handlungsfelder angesehen. Nicht umsonst können Vorarlberg und
Südtirol auf eine im europäischen Vergleich äußerst geringe Jugendarbeitslosigkeit verweisen",
stellte dazu Landeshauptmann Wallner fest. Auch im Bereich der Bildung würden sich Dialog und Zusammenarbeit
auszahlen. Beide Landeshauptleute betonten im Rahmen des Gesprächs den inhaltlichen Profit, der sich aus dem
sachkundigen Austausch ergibt.
Historisch verbunden
Zur Sprache gebracht wurde auch die historische Verbindung der beiden Länder Südtirol und Vorarlberg.
"Es gab in der Vergangenheit eine Flüchtlingsbewegung von Südtirol nach Vorarlberg und demzufolge
gibt es heute eine starke Südtiroler Landsmannschaft in Vorarlberg. Auch wir waren Flüchtlinge. Auch
unter diesem Aspekt sollten wir die aktuellen humanitären Hilfsaktionen betrachten", sagte Kompatscher.
Landeshauptmann Wallner erklärte, die Südtiroler Familien und ihre Kinder seien längst im Zentrum
der Gesellschaft aufgenommen, auch dies trüge zu den freundschaftlichen Verhältnissen zwischen den Ländern
bei.
Abschließend betonten beide Landeshauptleute, dass es auch in Zukunft zahlreiche Gelegenheiten zur Zusammenarbeit
und zum Ausbau der sehr guten Beziehungen geben werde.
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