Zukunftsdialog an der JKU

 

erstellt am
11. 09. 15
09:00 MEZ

Landeshauptmann Pühringer kündigt die Gründung einer OÖ Forschungsstiftung an
Linz (jku) - Der designierte Rektor Meinhard Lukas hat am 10.09. zu einem Zukunftsdialog zwischen Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, dem Präsidenten der Akademie der Wissenschaften Prof. Anton Zeilinger und SpitzenforscherInnen der JKU geladen. Im Zentrum stand dabei die revolutionäre Entwicklung im Bereich technologischer Forschung. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in diesem Zusammenhang den Begriff Industrie 4.0 geprägt. Es geht dabei um Produktionsprozesse, die völlig von digitalen Systemen durchdrungen sind.

Die Johannes Kepler Universität stellt bei diesem Thema den Führungsanspruch: Hier ist die Wiege der Informatik und hier wurde das europaweit erste Mechatronikstudium angeboten. Auf dieser Grundlage hat die JKU jüngst die Gründung des Linz Institute of Technology (LIT) angekündigt. Dabei handelt es sich um ein internationales Lehr- und Forschungszentrum für Produkt- und Produktionsprozessforschung. An diesem Zentrum soll an den intelligenten Produktionssystemen der Zukunft geforscht werden. Wesentlich dabei sind aber auch Innovationsmanagement und Technikfolgenforschung. Damit sind die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und auch die Rechtswissenschaften ein wichtiges Rückgrat für das LIT.

Neue OÖ Forschungsstiftung
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer hat im Zuge des Zukunftsdialogs eine besondere Forschungsinitiative angekündigt: Er will in der nächsten Legislaturperiode mit Mitteln des Landes OÖ eine OÖ Forschungsstiftung errichten. Sie soll mit einem zweistelligen Millionenbetrag dotiert werden. Die Finanzierung soll in erster Linie aus dem Verkauf von Liegenschaften des Landes erfolgen, die nicht mehr gebraucht werden, und soll sich über einige Jahre aufbauen. Zudem werden Wirtschaft, Industrie und Interessenvertretungen eingeladen, ebenfalls einen Beitrag zur Errichtung der Stiftung zu leisten.

Mit der OÖ Forschungsstiftung soll – ergänzend zur staatlichen Förderung – ein herausragendes Förderinstrument geschaffen werden, das Oberösterreichs Position im europäischen Forschungs- und Technologiewettbewerb fördert und stärkt. Es soll dabei um zukunftsträchtige Schlüsseltechnologien, aber auch um Technikfolgen gehen. Ziel ist, die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft am Standort OÖ in besonderer Weise zu stimulieren. Insbesondere sollen auch Anschubfinanzierungen für österreichische und vor allem europäische Förderprojekte ermöglicht werden.

Antragsberechtigt sollen Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Forschungsinstitute und Unternehmen sein, die zur Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben berechtigt sind. Sie müssen einen entsprechenden Bezug zu Oberösterreich haben.

Neben einem vom Stifter zu besetzenden Stiftungsvorstand soll auch ein mit ExpertInnen besetzter Stiftungsbeirat eingerichtet werden. Grundlage für die Bewilligung von Förderanträgen sollen Gutachten nach anerkannten wissenschaftlichen Standards sein (peer-review-Verfahren).

Lebendiger Gedankenaustausch
Präsident Zeilinger hat die Idee der Forschungsstiftung nachdrücklich begrüßt und dazu gratuliert. Zugleich hat er auf die Bedeutung einer anspruchsvollen Evaluierung bei der Vergabe der Mittel hingewiesen und angeregt, junge WissenschafterInnen besonders zu fördern.

In der Diskussion mit den WissenschafterInnen der JKU ist auch deutlich geworden, dass nicht nur kurzfristige, besonders anwendungsnahe Projekte gefördert werden sollen. Ziel der Stiftung müsse es demnach gerade sein, längerfristige Forschungsvorhaben zu unterstützen, die besonders innovativ sind. Von allen TeilnehmerInnen wurde die Idee der Gründung einer OÖ Forschungsstiftung begeistert aufgenommen.

 

 

 

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