Wirtschafts-Landesrat Dr. Strugl: 82 Einreichungen in herausragender Qualität unterstreichen
Innovationskraft und Kreativität der Unternehmen in OÖ
Linz (lk) - Es war eine beeindruckende Leistungsschau der oberösterreichischen Wirtschaft und Forschung, die
am Abend des 09.09. im ORF-Landesstudio OÖ in Linz stattfand. Zum 22. Mal wurden mit dem Landespreis für
Innovation beeindruckende Innovationsleistungen in vier Kategorien ausgezeichnet. Der Jury fiel bei 82 Projekteinreichungen
in herausragender Qualität die Auswahl schwer. Aber schließlich setzten sich die Unternehmen AMAG rolling
GmbH in der Kategorie Großunternehmen, Loxone Electronics GmbH in der Kategorie Mittlere Unternehmen, robArt
GmbH in der Kategorie Kleinunternehmen und die LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH in der Kategorie
Forschungseinrichtungen durch, betonte Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl als Initiator des Landespreises.
Über den Jurypreis für radikale Innovationen freute sich die Kompetenzzentrum Holz GmbH und über
den Jurypreis für das Geschäftsmodell Innovationen die QGo OG. Informationen online unter http://www.biz-up.at/innovationspreis.
Ein zusätzlicher Höhepunkt der diesjährigen Preisverleihung war die Enthüllung der neu designten
Siegerstatue, die den Innovationsgeist der Preisträger zum Ausdruck bringt. Entworfen wurde die Statue von
der Designerin DIin Mag.ª (FH) Julia Edlmair, die den in Kooperation mit der Universität für künstlerische
und industrielle Gestaltung Linz ausgeschriebenen Designwettbewerb für sich entscheiden konnte.
Nach Bekanntgabe der Preisträger in den einzelnen Kategorien bedankte sich Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl
bei o. Univ.-Prof. DI Dr. Richard Hagelauer für seinen langjährigen Juryvorsitz und verkündete,
dass Univ.-Prof. Dr. Meinhard Lukas ab 2016 der neue Vorsitzende der Jury sein wird.
Die Preisträger 2015 im Überblick
Großunternehmen: AMAG rolling GmbH
Hochfeste und leichte Werkstoffe leisten einen wesentlichen Beitrag zur Fahrzeugsicherheit. Um Autos produzieren
zu können, die ein neues Level an Sicherheit bei geringstem Mehrgewicht erreichen, muss der Leichtbau optimal
auf die Anforderungen im Crashmanagement und im Strukturbereich abgestimmt werden. Die AMAG rolling GmbH aus Ranshofen
entwickelte dafür gemeinsam mit Partnern eine Aluminium-Speziallegierung und holte sich mit dieser Innovation
den Sieg in der Kategorie Großunternehmen. AMAG TopForm® UHS (Ultra High Strength) eignet sich bestens
als Ersatz für konventionelle Werkstoffe. Geringes Gewicht, Festigkeit, sehr gute Energieabsorption und ausgezeichnete
Umformbarkeit, sowie Recyclingfähigkeit werden hier vereint. Durch die hohe Gewichtsersparnis von Bauteilen
aus dieser Legierung von bis zu 50 % sinkt z.B. der Kraftstoffbedarf signifikant. Zum Einsatz kommt AMAG TopForm®
UHS bereits im BMW i8 im Seitenaufprallträger.
Mittlere Unternehmen: Loxone Electronics GmbH
Die Loxone Electronics GmbH mit Sitz in Kollerschlag setzte sich mit ihrer Innovation einer hauseigenen Funktechnologie
speziell für den Smart Home Nachrüstmarkt an die Spitze der Kategorie Mittlere Unternehmen. Die Loxone
Air Technologie erlaubt es dem Anwender ohne Umbau seinem Zuhause Intelligenz einzuhauchen und so vom Heizstrahler
über die Jalousien und die Musikanlage bis zum Licht und der Raumtemperatur alles zu steuern, ohne im Haus
anwesend sein zu müssen. Mittels der Technologie erfolgt eine Datenübertragung vom Miniserver zu den
verschiedenen energieoptimierten Air Produkten (z.B. intelligente Steckdose, RGBW Dimmer für Farblichtszenen,
Multi Extension Air für die Zutrittskontrolle, Temperaturüberwachung etc.) und umgekehrt.
Kleinunternehmen: robArt GmbH
Die robart GmbH aus Linz überzeugte mit ihrer Entwicklung AICU (artificial intelligent control unit) in der
Kategorie Kleinunternehmen. Diese Steuereinheit ermöglicht mobilen, autonomen Indoor-Robotern eine künstlich-intelligente
Navigation. Navigationsbasierte Funktionen, wie sie bislang nur von teuren Forschungsrobotern geboten wurden, werden
für den Massenmarkt der Consumer Produkte verfügbar. Das bedeutet nicht nur eine signifikante Verbesserung
der Funktion und Usability in bestehenden Produktkategorien (z.B. dem Segment der Staubsaugerroboter), sondern
ermöglicht erstmalig auch neue Produkte, deren Funktionen ganz wesentlich auf einer intelligenten Wahrnehmung
der Umgebung beruhen (z.B. Security Roboter, Roboter zur Unterstützung von alten und gebrechlichen Personen
im Alltag, Social Roboter, Entertainment Produkte).
Forschungseinrichtungen: LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH
Die LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH erarbeitete gemeinsam mit Industriepartnern die seriennahe
Umsetzung einer innovativen Blechumformung bei extrem tiefen Temperaturen (kryogen) von bis zu minus 170 °C.
Von einer industriellen Umsetzung dieses Versuchs-Prozesses können sowohl Fahrzeug- und Zulieferindustrie
als auch die Verbraucher/innen profitieren. Mit Hilfe der neuartigen kryogenen Blechumformung ist es möglich,
komplexe Teile, die bisher aus Stahlblech gefertigt wurden, nun aus Aluminium herzustellen. Mehrere Einzelteile
einer Autotür könnten zum Beispiel zusammengefasst und als ein Teil gefertigt werden, um Fügestellen
zu sparen. Außerdem erlaubt der Ersatz von Druckgussteilen aus Aluminium durch kryogen umgeformte Blechbauteile
eine Gewichtsreduktion, da geringere Wandstärken benötigt werden.
Jurypreis für radikale Innovationen: Kompetenzzentrum Holz GmbH
Für die Herstellung von Elektroden mit speziell hoher Doppelschichtkapazität, wie sie z.B. in Superkondensatoren
zur Anwendung kommen, sind hochporöse Aktivkohlefasern besonders gut geeignet. Bei deren Herstellung wird
oft auf fossile Rohstoffe zurückgegriffen und genau hier setzt die Innovation der Kompetenzzentrum Holz GmbH
aus Linz an, mit der sie sich den Jurypreis für radikale Innovationen sicherte. Über die Prozesse der
chemischen Imprägnierung, Carbonisierung und der physikalische Aktivierung können nun Aktivkohlefasern
aus Cellulose-Regeneratfasern hergestellt werden. Das erhaltene Material kann als Elektrodenmaterial für Doppelschichtkondensatoren
(eine Superkondensatorenart) mit hoher Kapazität eingesetzt werden. Superkondensatoren spielen eine wesentliche
Rolle in der Energiespeicherung aktueller und zukünftiger Technologien (z.B. in der Elektromobilität
zur Energierückgewinnung und Speicherung und zur Ermöglichung von raschen Ladezeiten). Die Kompetenzzentrum
Holz GmbH erweitert damit die F&E-Expertise in Richtung poröser Kohlenstofffasern.
Jurypreis für Geschäftsmodell Innovationen: QGo OG
Das junge Unternehmen QGo aus Julbach entwickelte einen kamerabasierten Warteschlangen-Optimierungsalgorithmus
speziell für Skigebiete. Durch das intelligente Tool QGo werden Wartezeiten an Seilbahnen erkannt, analysiert
und über Server ausgewertet. Danach können die Skifahrer über Displays und Apps automatisch zu den
weniger befahrenen Seilbahnen gelenkt werden. Für Skifahrer/innen bietet dieser Service somit mehr Spaß
am Skifahren durch weniger Anstellzeiten und für das Skigebiet ist es wiederum ein Vorteil, da Skifahrer/innen
gleichmäßiger im Skigebiet verteilt werden und die Unfallhäufung an den Pisten minimiert wird.
Mit dieser innovativen Entwicklung entschied das Unternehmen den Jurypreis für Geschäftsmodell Innovationen
für sich.
Die Landespreisträger 2015 im Überblick
Kleinunternehmen
- RobArt GmbH: AICU artificial intelligent control unit
- SANO Transportgeraete GmbH: Liftkar PT R Treppenraupe
- Barbaric GmbH: Hebegeräte für Glas
Mittlere Unternehmen
- Loxone Electronics GmbH: Smart Home Nachrüstmarkt Funktechnologie
- emporia Telecom GmbH & Co KG: emporiaSMART - Smartphone für die Zielgruppe
der Senioren)
- Hitzinger GmbH: S POWER - Bodenstromversorgung für parkende Flugzeug
Großunternehmen
- AMAG rolling GmbH: AMAG TopForm® UHS (Ultra High Strength) Aluminium-Speziallegierung
- GE Healthcare Austria GmbH & Co OG: VOLUSON E10 - Elektronik-4D-Ultraschalltechnologie
(e4D)
- FACC AG: Winglets (Flügelspitzen)
Forschungseinrichtungen
LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH: Kryo-Alu - Kryogene Blechumformung von höherfesten Aluminiumlegierungen
Jurypreis für radikale Innovationen
Kompetenzzentrum Holz GmbH: Aktivkohlefaser-Elektrodenmaterial für Superkondensatoren
Jurypreis für Geschäftsmodell Innovation
QGo OG: QGo - kamerabasierter Warteschlangenoptimierungsalgorithmus
Nominierung zum Staatspreis für Innovation
AMAG rolling GmbH, GE Healthcare Austria GmbH & Co OG und RobArt GmbH
Nominierung ECONOVIUS
Loxone Electronics GmbH
Nominierung VERENA
Johannes Kepler Universität Linz Institut für Pervasive Computing
Der Innovationspreis: Die Fakten
Der Innovationspreis wurde in vier Kategorien vergeben: Kleinunternehmen, Mittlere Unternehmen, Großunternehmen
und Forschungseinrichtungen. Weiters wurden zwei oö. Jurypreise (für radikale Innovationen und Geschäftsmodell
Innovationen) verliehen. Der Sieger in jeder der vier Kategorien ebenso wie die Jurypreisträger erhielten
einen vom Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich gestifteten Geldpreis (4.000 EUR pro Kategorie) sowie
eine Trophäe.
Fach-Jury traf die schwierige Auswahl
Rektor o. Univ.-Prof. DI Dr. Richard Hagelauer (Vorsitzender der Jury, Johannes Kepler Universität Linz),
Mag.ª Karin Aussersdorfer (voestalpine Stahl GmbH, F&E Management), DIin Dr.in Birgit Ettinger (KEBA
AG, Innovationsmanagement), DI Dr. Ludovit Garzik, MBA DWT (Geschäftsführer Rat für Forschung und
Technologieentwicklung), Klaus Herrmann (Chefredakteur Kronen Zeitung), DI (FH) Stephan Kubinger, MBA (Obmann-Stv.
der sparte.industrie WKO Oberösterreich), Dipl.-Ing. Bruno Lindorfer (Geschäftsführer Business Upper
Austria, Technologiebeauftragter des Landes Oberösterreich), DI (FH) Werner Pamminger, MBA (Geschäftsführer
Business Upper Austria), Dr. Gerald Reisinger (Geschäftsführer FH Oberösterreich Management GmbH),
KommR DI Günter Rübig (Rat für Forschung und Technologie OÖ), Hofrat Mag. Walter Winetzhammer
(Amt der Oö. Landesregierung Abteilung Wirtschaft), Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Gerhard Wührer, (Vorstand des
Institutes für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität Linz)
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