2. Quartal 2015: mehr Männer, aber gleich viele Frauen erwerbstätig
Wien (statistik austria) – Im 2. Quartal 2015 waren laut Statistik Austria in Österreich 4.128.100
Personen erwerbstätig und 254.100 arbeitslos (internationale Definition). Die Zahl der Erwerbstätigen
stieg im Jahresabstand insgesamt leicht (+10.100), was auf ein Plus bei Unselbständigen (+17.100) und Selbständigen
(+8.300) und ein Minus bei mithelfenden Familienangehörigen (-15.300) zurückgeht. Im aktuellen Quartal
arbeiteten um 27.700 Unselbständige mehr in Teilzeit, aber um 10.600 weniger in Vollzeit. Mit 254.100 Arbeitslosen
und einer Arbeitslosenquote von 5,8% befand sich die Arbeitslosigkeit auf einem höheren Niveau als im Vorjahr
(235.900 bzw. 5,4%). Diesen arbeitslosen Personen standen 66.300 offene Stellen gegenüber, etwas mehr als
im 2. Quartal des Vorjahres (61.000).
Gegenüber dem Vorquartal gab es einen saisonbedingten Anstieg (+52.400) der Erwerbstätigkeit, vor allem
bei Männern (+38.800); die Arbeitslosigkeit blieb dabei nahezu unverändert.
Erwerbstätigenquote unter dem Vorjahr, höhere Erwerbsbeteiligung nur bei älteren Frauen
Der Anteil der Erwerbstätigen an der Wohnbevölkerung im Haupterwerbsalter (15 bis 64 Jahre) betrug
im 2. Quartal 2015 70,8%, was einen leichten Rückgang um 0,4 Prozentpunkte im Jahresvergleich bedeutete. Bei
Männern fiel dieser Anteil um 0,3 Prozentpunkte auf 75,0%, bei Frauen um 0,5 Prozentpunkte auf 66,7%. Eine
höhere Erwerbstätigenquote zeigte sich hingegen bei Älteren (55 bis 64 Jahre; +0,4 Prozentpunkte
auf 46,1%), wobei vor allem die Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen bei den Frauen deutlich zulegte. Männer
waren hingegen, besonders im Alter von 60 bis 64 Jahren, zu einem geringeren Anteil erwerbstätig. Auch bei
Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) wurde eine etwas niedrigere Erwerbstätigenquote ermittelt (50,2%, 2. Quartal
2014: 51,0%).
Trotz eines Anstiegs der Erwerbstätigenzahl bei Akademikerinnen und Akademikern (+19.600) verringerte sich
ihre Erwerbstätigenquote im Jahresvergleich um einen Prozentpunkt (84,3%). Sie ist dennoch fast doppelt so
hoch wie die Erwerbstätigenquote von Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss (44,3%), die ebenfalls
um 1,1 Prozentpunkte fiel. Die Zahl der Erwerbstätigen mit höchstens Pflichtschulabschluss verringerte
sich um 20.800.
Unselbständige: mehr Männer in Voll- und Teilzeit; Frauen-Teilzeitanstieg auf Kosten von Vollzeit
Die Zahl der unselbständig Erwerbstätigen stieg im Jahresvergleich um 17.100 auf 3.587.200. Vom Anstieg
profitierten fast ausschließlich Männer (+16.300), die sowohl bei Vollzeit als auch bei Teilzeit leichte
Zuwächse verzeichneten. Demgegenüber änderte sich die Anzahl unselbständig beschäftigter
Frauen in Summe kaum. Allerdings wurden hier 18.300 Vollzeitarbeitsplätze abgebaut – im Gegenzug kamen 19.100
Teilzeitstellen hinzu.
Beschäftigungszuwächse gab es vor allem im "Gesundheits- und Sozialwesen" und bei "Kunst,
Unterhaltung und Erholung".
Starke Umstrukturierungen am Arbeitsmarkt im 5-Jahres-Rückblick
Ein Rückblick bis zum 2. Quartal 2010 zeigt ein Plus von 126.400 bei den Erwerbstätigen, wobei doppelt
so viele Frauen (+85.500) wie Männer (+40.900) in den letzten fünf Jahren auf den Arbeitsmarkt drängten.
Zudem war ein Austausch zwischen Vollzeit (-27.400) und Teilzeit (+153.800) festzustellen, der überwiegend
Frauen (Vollzeit: -28.600, Teilzeit: +114.100) betraf. Eine Differenzierung nach der beruflichen Stellung zeigte,
dass der Abbau von Vollzeitstellen sowohl bei Selbständigen/Mithelfenden (-16.400) als auch bei Unselbständigen
(-11.100) stattfand, der Zuwachs bei Teilzeit konzentrierte sich hingegen auf Unselbständige (+154.100).
Arbeitslosigkeit über dem Niveau des Vorjahres
Die Zahl der Arbeitslosen stieg vom 2. Quartal 2014 (235.900) zum 2. Quartal 2015 (254.100) um 18.200, die
Arbeitslosenquote nach internationaler Definition erhöhte sich von 5,4% auf 5,8%. Dabei verzeichnete sowohl
die Quote der Männer als auch jene der Frauen einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (Männer von 5,8%
auf 6,2%, Frauen von 5,1% auf 5,4%). Eine höhere Arbeitslosigkeit zeigte sich besonders in den Altersgruppen
von 45 bis 64 Jahren (+13.200 Arbeitslose) sowie bei nicht-österreichischen Staatsangehörigen (+13.500
Arbeitslose) und war verteilt auf alle Bildungsstufen mit etwas stärkerer Betonung auf akademische Abschlüsse.
Die Arbeitslosenquoten der Älteren und akademisch Gebildeten lagen aber weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt.
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