Arbeitsbesuch im Iran - Bilaterales Handelsvolumen soll auf eine Milliarde Euro verfünffacht
werden - Ambitionierte, aber realistische Zielsetzung
Teheran/Wien (bmwfw) - Vizekanzler Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner besucht
mit Bundespräsident Heinz Fischer den Iran. "Es sind allein in dieser Woche Delegationen aus mehreren
anderen Staaten vor Ort, zum Beispiel erst gestern mehrere Minister aus Spanien. Daher gilt es, die Strukturen
für engere Handelsbeziehungen aufzubauen und somit Vertrauen auf beiden Seiten zu schaffen", sagte Mitterlehner
nach den ersten Treffen mit iranischen Politikern.
"Nach dem Einbruch durch die Sanktionen ist es unser Ziel, das Volumen der Handelsbeziehungen von derzeit
230 Millionen Euro bis zum Jahr 2020 auf mehr als eine Milliarde Euro zu verfünffachen. Das ist eine ambitionierte,
aber realistische Zielsetzung", so Mitterlehner. Ein entsprechendes Memorandum für diese Roadmap haben
Mitterlehner und Industrie- und Handelsminister Mohammed Reza Nematzadeh heute, Dienstag, unterzeichnet. Diese
Roadmap wurde von der Gemischten Kommission, einer Kommission beider Länder, erstellt, die im August erstmals
seit 2003 getagt und erste konkrete Schritte für die weitere Zusammenarbeit vereinbart hat.
Als Branchen für die Zusammenarbeit wurden der Maschinen- und Industrieanlagenbau, die Infrastruktur, die
Informationstechnologie, Umwelt und Erneuerbare Energie, Tourismus und Medizin identifiziert. Auch im Erdöl-
und Gasbereich gebe es einen Reinvestitionsbedarf von 500 Milliarden Euro, so Mitterlehner. Zudem soll das noch
aus dem Jahr 1987 stammende Luftverkehrsabkommen überarbeitet und aktualisiert werden. Mitterlehner hat zudem
ein Memorandum of Understanding zur Zusammenarbeit im Umweltschutz unterschrieben. Es geht dabei vor allem um die
Entsorgung und Verarbeitung von Müll, um die Wasseraufbereitung und die Erhaltung der Ökosysteme.
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