Studie zu Nachmittagsbetreuung zeigt Nachholbedarf bei Hausaufgaben, Essen und Kreativangeboten
– Kongress mit BMBF im Herbst
Wien (bmfj) - Rund die Hälfte aller 8-10 Jährigen Kinder nimmt außerhäusliche Nachmittagsbetreuung
in Anspruch, diese setzt sich aus einem bunten Mix aus Hort, Tageseltern und informeller Betreuung im Familienkreis
zusammen. Nur ein Drittel der Kinder wird in institutionellen Einrichtungen (Hort bzw. Ganztagsschule) betreeut.
93% der Kinder und 94% der Eltern zeigen sich in der Studie zufrieden mit der Nachmittagsbetreuung.
"Vor allem Großeltern helfen stark bei der Nachmittagsbetreuung mit, über 39% aller betreuten Kinder
sind bei Opa und Oma, dicht gefolgt von Hort (34%)und schulischer Betreuung (27%). Insbesondere Alleinerziehende
ziehen die Betreuung durch die Verwandtschaft einer institutionellen Betreuungseinrichtung vor", erklärt
Familienministerin Karmasin am 07.09. im Zuge der Studienpräsentation "Wie erleben Kinder ihre außerhäusliche
Betreuung?" gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal und Dr. Christine Geserick des ÖIF.
"Für Eltern sind das Mittagessen, die Erledigung der Hausaufgaben sowie die gute Erreichbarkeit am wichtigsten,
allerdings gibt es hier Diskrepanzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit, so gibt es etwa bei den Hausaufgaben oder
beim Kreativangebot noch Aufholbedarf. Rund 37% der Kinder erledigen ihre Hausaufgaben nur teilweise oder gar nicht
in der Nachmittagsbetreuung, vor allem institutionelle Betreuungseinrichtungen hier stehen vor Herausforderungen",
so Karmasin. Als Lieblingsbetreuungsperson werden Großteils die Großeltern genannt, auch beim Mittagessen
schneidet die Verwandtschaft deutlich besser ab als andere Betreuungsformen.
Die wahrgenommene Verfügbarkeit von Nachmittagsbetreuungseinrichtungen zeige vor allem in kleinen Gemeinden
Verbesserungspotential, 66% der befragten Eltern sind der Ansicht, dass es zu wenig ganztägige Angebote gebe.
"In puncto Tageseltern wünschen sich 58% der Eltern mehr Verfügbarkeit, hier wirkt die 15a Vereinbarung
zum Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen bereits aktiv durch die spezielle Förderung von Tageselternausbildungen.
Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf jedoch noch weiter zu verbessern und die Kinder noch gezielter zu fördern
und zu unterstützen , werden wir uns im Herbst gemeinsam mit dem Bildungsministerium im Zuge eines Kongresses
über eine intensivere Kooperation von Schule und der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit austauschen",
so die Familienministerin abschließend.
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