Aktuelle Welle der Solidarität: Wien ist Menschenrechtsstadt
Wien (rk) - Als "nächsten Höhepunkt des Prozesses Menschenrechtsstadt Wien" bezeichnet
die zuständige Wiener Stadträtin Sandra Frauenberger am 08.09. die Eröffnung des Menschenrechtsbüros
der Stadt Wien. Auf ihre Initiative wurde 2013 anlässlich des 20. Jubiläums der UN-Menschenrechtskonferenz
in Wien ein Prozess gestartet, der Wien in Sachen Menschenrechte noch stärker zum internationalen Vorbild
machen sollte. Mit der Eröffnung einer zentralen Stelle für menschenrechtliche Belange führt die
Stadt diesen Weg nun nach der Deklaration zur "Menschrechtsstadt Wien" im Dezember 2014 konsequent weiter.
"Die Stadt Wien ist in diesem Bereich gut aufgestellt, im internationalen Vergleich sogar sehr gut",
wie Frauenberger aus einer Studie des renommierten Menschenrechtsexperten Manfred Nowak ableitet, "aber gerade
bei diesem Thema ist der Zenit niemals erreicht". Die aktuellen Ereignisse und die große Hilfsbereitschaft
auf Wiens Bahnhöfen ist für die Stadträtin ein Beweis, dass "Solidarität und Menschlichkeit
tief in unserer Stadt verwurzelt ist." Diese Kraft gelte es zu nutzen, um Wien in allen Belangen zur Welthauptstadt
des Miteinanders zu machen, verweist die Wiener Stadträtin auf die überwältigende Anzahl von Freiwilligen,
die ankommende Flüchtlinge am Wochenende unterstützt haben. "Denn solange MigrantInnen mit Rassismus
konfrontiert, Homo-und Transphobie Realität und sexistischen Aussagen für Frauen Alltag sind, gibt es
in einer Menschenrechtsstadt noch viel zu tun."
Büro als Impulsgeberin und Motor für weitere Verbesserungen
Nach der offiziellen Eröffnung am 07.09. wird in der Neutorgasse 15 (1010) die Wiener Menschenrechtsbeauftragte,
DIin Shams Asadi, ihren Aufgaben nachkommen und dem ambitionierten Projekt auch nach außen hin die notwenige
Symbolkraft geben. Konkret wird das Menschenrechtsbüro künftig als Motor für die weitere Verbesserung
arbeiten und soll als Anlaufstelle sowohl nach innen wie auch nach außen tätig sein. Für Asadi
geht es dabei vor allem um Sichtbarkeit: "In Wien passiert so viel Tolles in diesem Bereich, zum Beispiel
in den Magistratsabteilungen oder in den vielen engagierten NGOs. Wir wollen für das Thema sensibilisieren
und Anstrengungen bündeln."
Die Aufgaben des Büros wurden in der Deklaration "Wien - Stadt der Menschenrechte" formuliert. In
der Anfangsphase gehe es aber vor allem um Aufgaben, wie Koordination und Vernetzung mit den relevanten Dienststellen
der Stadt, Einrichtungen des Bundes und der Wissenschaft sowie der Dialog mit NGOs und der Zivilgesellschaft, wie
die Menschenrechtsbeauftrage erklärt. Längerfristig stünden die Erarbeitung eines Maßnahmenplans,
die Etablierung eines Monitorings sowie die Themen Menschenrechtslernen und Bewusstseinsbildung am Programm. Mit
der Durchführung regelmäßiger Round Tables zu Sicherheit und Menschenrechten unter Beteiligung
von Politik, Polizei, Stadtverwaltung, NGOs sowie ExpertInnen soll bereits ab Oktober begonnen werden.
Die komplette Deklaration "Menschenrechtsstadt Wien" sowie die zitierte Studie und weitere Informationen
sind auf http://www.menschenrechtsstadt.wien.at
zu finden.
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