Bericht der Bundesregierung 2014 liegt Nationalrat vor
Wien (pk) - Die sechs anerkannten österreichischen Volksgruppen haben im vergangenen Jahr 3,88 Mio.
€ Förderung vom Bundeskanzleramt erhalten. Die meisten Fördermittel gingen wie in den Jahren zuvor an
die slowenische und die kroatische Volksgruppe (32,96% bzw. 28,94%), gefolgt von Ungarn (12,18%), Tschechen (11,74%)
und Roma (10,93%). 3,17% der Fördermittel flossen an die slowakische Minderheit, 0,07% wurden volksgruppenübergreifend
ausgezahlt. Ein entsprechender Bericht der Regierung liegt dem Nationalrat nun vor ( III-206 d.B.). Im Vergleich
zu den beiden vergangenen Jahren gab es ein leichtes Plus bei der Fördersumme, 2013 waren 3,78 Mio. € ausgezahlt
worden, 2012 waren es 3,79 Mio. € gewesen. Ziel der Volksgruppenförderung ist der Erhalt der Sprache und der
Kultur der Volksgruppen.
Ein Großteil der Fördergelder wurde wieder für die Strukturförderung bereitgestellt, die insbesondere
Volksgruppenvereinen und Volksgruppenorganisationen zugutekommt. 1,52 Mio. € flossen in die Projektförderung.
So wurden etwa Volksgruppenmedien, Publikationen, kulturelle Aktivitäten, Sprachkurse, Unterrichtsbehelfe
sowie wissenschaftliche Projekte unterstützt. Auch für Sportvereine gibt es finanzielle Unterstützung,
wenn diese durch volksgruppensprachliches Training den Spracherwerb von Kindern und Jugendlichen fördern.
Auffallend ist, dass die Mittelverteilung innerhalb der einzelnen Volksgruppen sehr unterschiedlich ist, so gibt
es etwa bei der kroatischen Minderheit, nicht zuletzt wegen der Herausgabe zweier burgenlandkroatischer Wochenzeitungen,
einen verhältnismäßig hohen Projektförderungsanteil (67,04%), während bei den anderen
Volksgruppen die Strukturförderung, manchmal deutlicher, manchmal weniger deutlich, überwiegt.
Größter Einzelfördernehmer war im vergangenen Jahr mit 401.060 € erneut der Schulverein Komensky
in Wien, der einen durchgängigen Bildungszug in Tschechisch bzw. Slowakisch vom Kindergarten bis zur Matura
anbietet. Sechsstellige Förderbeträge erhielten außerdem der Kroatische Kulturverein im Burgenland
(HKD), das Romano Centro (Verein für Roma), der Kroatische Presseverein, das Kroatische Kultur- und Dokumentationszentrum
im Burgenland (hkdc), der Burgenländisch-Ungarische Kulturverein, das Roma-Service, die kroatische Sektion
im Pastoralamt der Diözese Eisenstadt und die Volkshochschule der Burgenländischen Kroaten. Knapp unter
100.000 € blieb dieses Mal der Zentralverband slowenischer Organisationen in Kärnten. Insgesamt teilen sich
die Fördermittel auf rund 170 Einrichtungen und Vereine auf.
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