… ist große Herausforderung für die Sozial- und Gesundheitspolitik – Gesamtgesellschaftliche
Strategien erarbeiten und Angebote weiter ausbauen
Wien (bmask) - Anlässlich des von der WHO initiierten Welt-Alzheimertages am 21.09. weist Sozialminister
Rudolf Hundstorfer auf die Herausforderung hin, der sich unsere Gesellschaft durch die steigende Anzahl demenzieller
Erkrankungen stellen muss. Aktuellen Schätzungen zufolge leben in Österreich zwischen 115.000 und 130.000
Menschen mit einer demenziellen Erkrankung. "Auf Grund des Alterns und der damit verbunden steigenden Lebenserwartung
ist absehbar, dass sich die Anzahl der Demenz-PatientInnen weiter drastisch erhöhen wird. Unter den derzeitigen
Annahmen wird prognostiziert, dass sich die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen bis zum Jahr 2050 verdoppeln
wird. Die Herausforderung einer umfassenden Versorgung von Menschen mit Demenz kann in Zukunft nur als gesamtgesellschaftliche
Aufgabe verstanden und bewältigt werden. Daher hat sich die österreichische Bundesregierung im Regierungsprogramm
zur Entwicklung einer Demenzstrategie bekannt", erklärt Hundstorfer.
Im Auftrag des Gesundheits- und des Sozialministeriums wurde im Jahr 2014 von der Gesundheit Österreich GmbH
der "Österreichische Demenzbericht 2014" verfasst, welcher eine wesentliche Grundlage für die
Entwicklung der Demenzstrategie darstellt.
Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung "Gut leben mit Demenz" im Februar dieses Jahres wurden der Bericht
und die darauf aufbauenden Handlungsfelder einem Fachpublikum und wichtigen Stakeholdern vorgestellt und diskutiert.
Sechs multidisziplinär besetzte Arbeitsgruppen haben seither dazu 7 Wirkungsziele und insgesamt 23 Handlungsempfehlungen
formuliert. Im Sommer konnte im Zuge eines Online-Konsultationsverfahrens zum Entwurf der Demenzstrategie Stellung
genommen werden. Mehr als 80 Organisationen/Personen haben Rückmeldungen zu den Handlungsempfehlungen gegeben.
Überwiegend kamen Antworten zum Thema Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung. So wurde u.a. angeregt, durch
gezielte Informationen über demenzielle Erkrankungen das Präventionsbewusstsein der Bevölkerung
zu stärken. Ein Fokus muss aber auch auf die Sensibilisierung und Qualifizierung von medizinischen und nicht
medizinischen MitarbeiterInnen gelegt werden.
Angehörige wesentliche Stütze bei der Betreuung von demenziell erkrankten Menschen
Die Tatsache, dass rund 80% der pflegebedürftigen Menschen zu Hause durch Angehörige - teils mit Unterstützung
sozialer Dienste - versorgt werden, unterstreicht die Bedeutung der informellen Betreuung in Österreich. Die
Pflege und Betreuung von dementen Angehörigen kann je nach Fortschritt der Krankheit allerdings zu einer enormen
psychischen aber auch finanziellen Herausforderung werden. "Daher liegen mir Unterstützungsmaßnahmen
für diese Angehörigen sehr am Herzen. So konnten wir zur besseren Vereinbarkeit von beruflichen und familiären
Verpflichtungen der betreuenden Angehörigen neben der bewährten Förderung der 24-Stunden Betreuung
unsere Angebotspalette um Pflegekarenz(geld) und Pflegeteilzeit erweitern. Überdies wird bei der Pflegegeldeinstufung
der Demenz mittels eines Erschwerniszuschlages besonders Rechnung getragen.
Darüber hinaus stehen für pflegende Angehörige zahlreiche Möglichkeiten zur sozialversicherungsrechtlichen
Absicherung, gesundheitsfördernde und qualitätssichernde Maßnahmen oder eine finanzielle Unterstützung
für die Finanzierung einer Ersatzpflege, sowie umfangreiche Informations- und Beratungsangebote zur Verfügung",
weist Hundstorfer auf bestehende Unterstützungsmöglichkeiten hin.
|