Wissenschaftsminister besucht Institut für Quantenoptik und Quanteninformation in Innsbruck
- Austausch mit Nachwuchswissenschaftlern
Innsbruck/Wien (bmwfw) - "Dieses Institut ist ein beeindruckendes Beispiel für die hohe Qualität
der heimischen Grundlagenforschung, die oftmals in der Bevölkerung nicht die Beachtung bekommt, die sie verdient.
Mit hoher fachlicher Kompetenz, Internationalität und einem starken Fokus auf junge Wissenschaftler wird hier
exzellente Forschungsarbeit geleistet", so Wissenschafts- und Forschungsminister Reinhold Mitterlehner anlässlich
seines Besuches am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften in Innsbruck am 17.09. Gemeinsam mit dem Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk
und Nationalbankpräsident Claus Raidl besichtigte der Vizekanzler die Labors. Einen Überblick über
aktuelle Forschungsschwerpunkte des Instituts erhielten die Gäste durch den geschäftsführenden Direktor
Rainer Blatt.
Im Zuge des Termins informierte sich der Vizekanzler auch in einem Gespräch mit jungen Nachwuchswissenschaftlern
über deren Arbeit und Forschung am IQOQI. "Wir wollen unseren jungen Forscherinnen und Forschern mehr
Entfaltungsmöglichkeiten im Berufsleben geben, etwa indem wir die Rahmenbedingungen für durchlässige
Wissenschaftskarrieren vom Assistenten bis zum Professor schaffen. Zudem wollen wir durch entsprechende Anreize
attraktiver für internationale Experten werden", so Mitterlehner. Im Zuge der Steuerreform wurde eine
Zuzugsprämie für ausländische Wissenschaftler beschlossen, und eine aktuelle Novelle zum Universitätsgesetz
sieht die Einführung eines "Tenure Track Systems" vor. Künftig können außerordentliche
und assoziierte Professor/-innen schneller zu ordentlichen Professor/-innen berufen werden. Von dieser Regelung
könnten rund 3.300, überwiegend junge Forscherinnen und Forscher profitieren.
Über das IQOQI
Francesca Ferlaino ist seit 2006 an der Universität Innsbruck und seit 2014 wissenschaftliche Direktorin am
IQOQ, davor war sie an mehreren Hochschulen in Italien tätig. 2009 erhielt sie den START-Preis und 2010 einen
ERC Starting Grant. Sie beschäftigt sich mit dipolaren Quantenphänomenen und gilt wegen ihrer bahnbrechenden
experimentellen Arbeiten als herausragende Vertreterin ihrer Disziplin. Der aus Großbritannien stammende
Ben Lanyon war zunächst an der University of Queensland in Brisbane tätig. 2013 wechselte er als Senior
Scientist an das IQOQI. 2015 wurde er mit dem START-Preis ausgezeichnet. Aktuell versucht er, grundlegende Probleme
beim Bau von Quantennetzwerken zu lösen. Langfristig könnten dadurch noch sicherere Datenverbindungen
ermöglicht werden. Wolfgang Lechner aus Kufstein ist theoretischer Physiker und Senior Postdoc in der Arbeitsgruppe
von Peter Zoller. Ein Highlight der derzeitigen Forschung ist die Entwicklung einer neuen Architektur für
Quantencomputer. Anfang 2015 wurde von der Forschungsgruppe ein Patent eingereicht, das bereits jetzt großes
Interesse erregt. Gerhard Kirchmair aus Hall in Tirol ist Research Director für eine Forschungsgruppe zu superleichten
Quantenschaltkreisen. Vor seinem Engagement am IQOQI hat er unter anderem an der amerikanischen Universität
Yale geforscht. Seit 2013 ist er Universitätsprofessor an der Universität Innsbruck.
Das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
mit Standorten in Wien und Innsbruck wurde 2003 gegründet und widmet sich der theoretischen und experimentellen
Grundlagenforschung auf den Gebieten der Quantenoptik und Quanteninformation. Die Themen der Forschung reichen
von den fundamentalen Grundlagen der Quantenphysik bis zu deren Anwendung, unter anderem für die Metrologie,
die Sensorik und die Quanteninformations-Verarbeitung. Das IQOQI ist mit seinem Personal und seiner Infrastruktur
eng mit der Universität Innsbruck verbunden und leistet einen wesentlichen Beitrag für die Ausbildung
von Doktoranden und Masterstudenten. Ein besonderes Anliegen des Instituts ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs
nachhaltig zu fördern und gemeinsam mit der Universität in den Lehrbetrieb zu integrieren.
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