Bau und Finanzierung gut, Unterstützung für ROLA
Bozen (lpa) - Zusätzlich zum Bau des BBT braucht es eine gemeinsame Tarif- und Umweltschutzpolitik
der Euregio. Dies soll etwa durch die Förderung der RoLa durch die Region erfolgen. Diese ist eine der Maßnahmen,
die beim Treffen vom 16.09. zum Brennerbasistunnel mit den Landeshauptleuten Arno Kompatscher, Ugo Rossi, dem Tiroler
Landtagspräsidenten Herwig van Staa mit EU-Koordinator Pat Cox angekündigt wurde.
Beim Treffen im Palais Widmann konnte Landeshauptmann Arno Kompatscher berichten, dass sämtliche Finanzmittel
für den Bau des Hauptstollens bereits vorhanden seien. 30 Prozent der Bauarbeiten am BBT sind bereits vertraglich
gebunden, innerhalb eines Jahres sollen insgesamt 90 Prozent der gesamten Arbeiten ausgeschrieben sein. Was die
Zulaufstrecken anbelange, gebe es ebenfalls wichtige Fortschritte: "Wir gehen davon aus, dass in den kommenden
Wochen der CIPE-Genehmigungsprozess aufgenommen werden kann", erklärte er. "Im Entwurf des Konzessionsvertrags
für die Brennerautobahn werden zusätzlich zu den bereits bereitgestellten 550 Millionen Euro weitere
34,34 Millionen Euro jährlich als Querfinanzierung genutzt werden können, also insgesamt für 30
Jahre über eine Milliarde Euro für die Strecke Brenner-Verona", erklärte Kompatscher.
Pat Cox als für alle großen Verbindungsachsen in Europa zuständiger Koordinator unterstrich die
Bedeutung, die dieses Projekt für die EU habe. Er lobte die bisher geleistete Arbeit am Projekt BBT. Der Koordinator
erinnerte daran, dass das Projekt heuer 1,2 Milliarden Euro aus dem Connecting Europe Facility (CEF) Fonds erhalten
hatte, die höchste Summe aller beim Fonds eingereichten Projekte. Zudem mahnte Cox dazu die Gelder verantwortungsvoll
einzusetzen und den Haupttunnel, die Zulaufstrecken und nötigen Infrastrukturen so zu gestalten und mit einem
Zeitplan, der es ermöglicht, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Man werde gemeinsam
mit den Ländern nun an der weiteren Umsetzung arbeiten und er persönlich werde sich weiterhin bei den
Staaten dafür einsetzen, dass die europäische Idee der Korridorpolitik umgesetzt und realisiert werde,
so Cox.
Der Trentiner Landeshauptmann und Präsident der Region Ugo Rossi kündigte an, dass die Region künftig
die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene unterstützen werde. "Die Region wird den Verladebahnhof
in Trient finanzieren", versprach er. So könne die ROLA nicht nur bis zum Brenner, sondern bis nach Trient
zum Einsatz kommen, erklärten die beiden Landeshauptleute Rossi und Kompatscher. "Ein weiterer wichtiger
Punkt ist die Tarifpolitik, die Unterstützung wird nicht nur die Bauarbeiten betreffen, sondern auch weitere
begleitende Maßnahmen. "Im Entwurf zum Vertrag für die Erteilung der Autobahnkonzession für
die A22 sind ausdrücklich tarifpolitische Maßnahmen zur Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße
auf die Schiene vorgesehen", sagte Kompatscher. So möchte man die derzeit 120.000 Schwerfahrzeuge, die
derzeit die Straße nutzen, auf die ROLA bringen. Landeshauptmann Arno Kompatscher erklärte, man wolle
in die Bestrebungen der Euregio auch verstärkt Bayern einbinden um gemeinsam in Brüssel für die
Korridorpolitik einzutreten. Kompatscher unterstrich, dass es "nicht nur um Güterverkehr, sondern auch
Personenverkehr" gehe.
Zum aktuellen Zeitpunkt seien 42 Kilometer Tunnel durchbrochen. In einer Arbeitsgruppe werde nun gemeinsam mit
ÖBB und RFI überlegt, wie der Betrieb und die Fahrplangestaltung für Personen- und Güterverkehr
auf der Strecke erfolgen werde, so BBT-Vorstand Konrad Bergmeister. Zum weiteren Zeitplan für die Bauarbeiten
am BBT sagte Bergmeister, der gemeinsam mit Raffaele Zurlo und Martin Ausserdorfer die BBT-Spitze vertrat: "2025
möchten wir mit einem Probebetrieb starten. Wir rechnen mit dem Abschluss aller Arbeiten bis Ende 2026."
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