|
||
Soziale Unterschiede in Gesundheit und |
|
erstellt am |
Wien (wifo) - Gemäß einem europäischen Vergleich anhand einer Reihe von Gesundheitsindikatoren ist der Gesundheitszustand der über 50-Jährigen in der Schweiz, den Niederlanden und den skandinavischen Ländern am besten. Österreich rangiert in der Reihung der 15 untersuchten Länder im oberen Mittelfeld. Sowohl für Österreich als auch für die anderen Länder ergibt sich anhand der Einkommensdaten ein positiver Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Gesundheit. Auch die Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen weist zum Teil soziale Unterschiede auf. Nach Berücksichtigung des Gesundheitszustandes und somit des Bedarfes zeigt sich grob gesprochen eine horizontale Gleichverteilung der Inanspruchnahme von Hausarztbesuchen und Krankenhausaufenthalten. Facharztbesuche konzentrieren sich dagegen in vielen Ländern und besonders in Österreich überproportional
auf sozial Bessergestellte. Diese Ergebnisse müssen mit Vorsicht interpretiert werden. Einerseits geht aus den Daten nicht hervor, wieweit die schwächere Inanspruchnahme der unteren Einkommensschichten mit einer Form von Unterversorgung gleichgesetzt werden kann oder ob umgekehrt sozial bessergestellte Schichten öfter einen Arzt aufsuchen, als auf Basis ihres Bedarfs notwendig wäre. Die verwendeten Daten eignen sich ebenso wenig dazu, Aussagen über die Qualität der erbrachten Leistungen und damit der Gesundheitsversorgung der Einzelpersonen zu treffen. Auch ist nicht ersichtlich, wieweit der erhöhte Konsum von fachärztlichen Leistungen der reicheren Bevölkerungsschichten durch private Krankenversicherung gedeckt ist bzw. dadurch erklärt werden kann. Dennoch lassen die vorliegenden Ergebnisse einen Bedarf für eine vertiefte Erforschung des Zuganges und der Inanspruchnahme von Gesundheitsversorgung erkennen. Ausgeprägte soziale Unterschiede zwischen der Häufigkeit von Arztbesuchen werfen die Frage auf, wieweit das bestehende Gesundheitssystem einen gleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung bei gleichem Bedarf gewährleistet. Soziale Ungleichheiten können sich darüber hinaus nachteilig auf die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems auswirken, etwa weil die Inanspruchnahme von Präventionsleistungen mit den Arztbesuchen verknüpft ist und eine ähnliche einkommensbezogene Ungleichheit aufweist. |
||
|
|
|
Allgemeine Informationen: |
|
|
|
|
|
|
||
Die Nachrichten-Rubrik "Österreich,
Europa und die Welt" |
||
|
|
|
Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at |
||
|
|
|