Verleihung des Berufstitels "Kammerschauspieler" im Bundeskanzleramt
Wien (bpd) - "Ich freue mich, dass das Theatermacher-Ehepaar Loidolt, die Intendanten der Festspiele
Reichenau den Vorschlag gemacht haben, diesen großartigen Wiener Schauspieler mit dem Titel Kammerschauspieler
besonders zu ehren", sagte Kulturminister Josef Ostermayer am 15.09. bei der Verleihung des Berufstitels Kammerschauspieler
an Joseph Lorenz im Bundeskanzleramt.
Lorenz, im Jahr 1960 in Wien geboren, nahm nach seiner Ausbildung an der Hochschule für Darstellende Kunst
in Wien und am Mozarteum in Salzburg Engagements in Deutschland an: Zuerst am Staatstheater Kassel, später
bei Boy Gobert am Berliner Schillertheater, wo er schnell in einigen Rollen auffiel. Weitere Stationen seiner Karriere
führten ihn nach Düsseldorf, Basel und Zürich. Im Jahr 1995 holte ihn Achim Benning nach Wien, ans
Burgtheater, zurück. Lorenz war dort bis 2004 Ensemblemitglied. Seither übernahm er als freier Schauspieler
unterschiedlichste Engagements, vom Theater an der Josefstadt, über das das Klagenfurter Stadttheater, bis
hin zu Film- und Fernsehrollen, wie etwa den Diätarzt in Ulrichs Seidls "Paradies:Hoffnung" oder
den Lebensmittelinspektor in Leo Maria Bauers "Blunznkönig".
Seit dem Jahr 1998 ist er regelmäßig bei den Reichenauer Festspielen in zahlreichen Paraderollen zu
sehen und avancierte dort zum Publikumsliebling. Zuletzt feierte er heuer als Professor Bernardi in Arthur Schnitzlers
gleichnamigen Komödie Triumpfe.
Dies wussten auch die Laudatoren, Hermann Beil, der legendäre Chefdramaturg der Ära Peymann am Wiener
Burgtheater, und das Reichenauer Festspiel-Intendantenpaar Peter und Karin Loidolt zu würdigen: Wie kaum ein
anderer könne Lorenz sich Figuren ebenso kritisch wie liebend einverleiben und damit jeden Abend neu das Publikum
gewinnen.
|