Inflation sinkt im August 2015 auf 1,0%

 

erstellt am
16. 09. 15
09:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für August 2015 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria +1,0% (Juli +1,2%). Hauptverantwortlich für den Rückgang der Teuerungsrate waren die Treibstoff- und Heizölpreise, die im Jahresvergleich stärker fielen als noch im Juli. Die Ausgaben für Bewirtungsdienstleistungen erwiesen sich nach wie vor als wichtigster Preistreiber. Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat August lag bei 110,6. Gegenüber dem Vormonat (Juli 2015) ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,2% zurück.

Ohne gesunkene Kosten für Mineralölprodukte hätte die Inflation 1,8% betragen
Bedeutendster Preistreiber im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,1%; Einfluss: +0,31 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend teurere Bewirtungsdienstleistungen bei (insgesamt +3,5%).

Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 0,6%
Die durchschnittliche Teuerung in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" betrug +2,3% (Einfluss: +0,23 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend dafür erwiesen sich in erster Linie höhere Preise für Versicherungsdienstleistungen (insgesamt +2,0%).

Für die durchschnittlichen Preisanstiege von 1,9% in der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (Einfluss: +0,22 Prozentpunkte) waren vor allem Verteuerungen bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (insgesamt +2,3%) sowie für Spiel- und Hobbywaren (+10,5%) verantwortlich.

In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +1,0%; Einfluss: +0,19 Prozentpunkte) erhöhten sich die Wohnungsmieten insgesamt um 4,4%, die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 1,4% mehr. Der im August mit -25,3% (Einfluss: -0,22 Prozentpunkte) merklich stärkere Preisverfall bei Heizöl (Juli -19,3%) schlug weiter auf die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie durch (durchschnittlich -3,8%; Gas -0,3%, Strom +0,3%, feste Brennstoffe +1,0%, Fernwärme +4,8%).

Die Preise in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen durchschnittlich um +0,8% (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Nahrungsmittel kosteten insgesamt um 0,5% mehr (Fleisch +1,1%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,4%, Obst +3,2%, Gemüse +2,3%, jedoch Milch, Käse und Eier insgesamt -2,9%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um +2,3% (Bohnenkaffee +6,3%).

Eine nach wie vor negative Preisdynamik im Jahresvergleich zeigte sich in der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -3,2%; Einfluss: -0,48 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer erwiesen sich erneut die Treibstoffe (-12,7%; Einfluss: -0,54 Prozentpunkte), im Juli hatten sie sich nur um 9,7% verbilligt (Einfluss: -0,41 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 3,0% mehr.

Inflation gegenüber Juli: -0,2%
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -1,0%; Einfluss: -0,14 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren billigere Treibstoffe (-4,7%).

Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +1,6%; Einfluss: +0,08 Prozentpunkte), in der neben Schlussverkaufswaren auch bereits Artikel der neuen Herbstkollektionen zu finden waren. Gegenüber Juli stiegen die Preise für Bekleidungsartikel deshalb insgesamt um 1,8% und jene für Schuhe um 1,4%.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im August 2015: +0,9%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im August bei 121,18 (Juli 121,37 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +0,9% (Juli +1,1%); die Differenz zum VPI von -0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Teuerungen bei Versicherungsdienstleistungen sowie der Instandhaltung von Wohnungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI gegenüber dem VPI. Preisrückgänge bei Treibstoffen (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) verminderten zusätzlich den HVPI gegenüber dem VPI. Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im August 2015 bei +1,1%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im August +1,1% (Juli +1,3%), der Indexstand des PIPH lag bei 111,4. Für den Unterschied zum VPI von +0,1 Prozentpunkten waren vor allem Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile im PIPH) verantwortlich. Teurere Versicherungsdienstleistungen (höhere Gewichtsanteile im PIPH) erhöhten ebenfalls den PIPH gegenüber dem VPI. Außerdem verminderten die kräftigen Verbilligungen bei Treibstoffen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH weitaus weniger stark als den VPI. Im Gegensatz dazu dämpften die starken Verbilligungen bei Heizöl (höhere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH deutlich gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen Einkauf höher als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,1% (Juli ebenfalls +1,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, veränderte sich im Jahresabstand um -1,3% (Juli -0,5%).

 

 

 

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