Grenzüberschreitender Kunstpreis geht an den Tiroler Oliver Laric
Glurns/Innsbruck (lk) - Kulturlandesrätin Beate Palfrader und ihr Südtiroler Amtskollege Philipp
Achammer überreichen dem Tiroler Künstler Oliver Laric den mit 10.000 Euro dotierten Paul-Flora-Preis
2015. Die Verleihung des grenzüberschreitenden Kunstpreises fand am Abend des 25.09. im Rathaus von Glurns
(Südtirol) statt.
Der in Berlin lebende Künstler wurde 1981 in Innsbruck geboren und studierte an der Universität für
angewandte Kunst in Wien. „Die Jury hat sich bei dieser Wahl, wie bisher immer, an der für qualitätsvoll
Neues stets offenen Haltung von Paul Flora orientiert“, betont LRin Palfrader und freut sich über die Nominierung:
„Es ist schön, einen jungen Tiroler Künstler auszeichnen zu können, der sich schon zum Zeitpunkt
der Preisvergabe eine eigene und unverwechselbare Position in der Kunstwelt erarbeitet hat.“
Laric zeigte seine Werke bereits bei Einzelausstellungen in Basel, Cambridge, Washington, Tel Aviv und Lincolnshire.
„Unsere Auszeichnung kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt seiner Karriere“, freut sich LRin Palfrader über
den Erfolg des jungen Tirolers. Für sein Werk wurde er 2007 mit dem Ursula-Blickle-Videopreis ausgezeichnet.
„Oliver Laric ist ein Künstler, der durch die Unmittelbarkeit seines gestalterischen Ausdrucks beeindruckt
und dessen Werk sich sofort in die Erinnerung einprägt“, beglückwünscht Landesrat Achammer den Preisträger.
„Bei allen Unterschieden haben Oliver Laric und Paul Flora doch auch Gemeinsamkeiten: Ich denke zum Beispiel an
die plakative Wirkung ihrer Kunst ebenso wie an die Verschmelzung verschiedener Elemente aus der Welt des Tierreichs
mit jener des Menschen, die den Betrachter in eine archaische, zugleich fremd und vertraut anmutende Welt entführen.“
Förderung junger Kunstschaffender
Der Preis wird seit 2010 in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora abwechselnd in Tirol und
Südtirol vergeben. Mit der Auszeichnung würdigen die beiden Länder hervorragende Leistungen von
jungen Tiroler und Südtiroler KünstlerInnen in der zeitgenössischen bildenden Kunst. Über die
Vergabe befindet eine Jury bestehend aus Beate Ermacora für das Land Tirol, Lisa Mazza für das Land Südtirol
sowie Katharina Flora Seywald als Mitglied der Familie Flora. Im Vorjahr ging der Preis an die Südtiroler
Künstlerin Gabriela Oberkofler.
Aus der Jurybegründung:
Mit seinem Werk, das sich verschiedener Medien und Technologien bedient, und sich unter anderem das Internet als
aktuelles Informations- und Kommunikationsmedium und als Ausstellungsort zunutze macht, agiert Oliver Laric am
Puls der Zeit.
Fragestellungen nach Original und Fake, nach der Bildproduktion, ihrer Verteilung und Zirkulation in einer digitalisierten
und globalisierten Welt stehen im Zentrum seines künstlerischen Schaffens. Indem er sampelt, zitiert und umwidmet,
thematisiert er kulturelle Übersetzungsprozesse und Transfers beispielsweise zwischen China und dem Westen,
wobei er etwa anhand von chinesischen Stühlen aus dem 19. Jahrhundert oder in Asien hergestellten, gefälschten
Markenhemden sowohl historischen als auch zeitgenössischen Phänomenen nachspürt.
In seinem Werk zeichnet sich Laric durch einen eigenständigen Ansatz aus, der uns die Hybridisierung unserer
Gesellschaft vor Augen führt und zeigt, wie sich im Informationszeitalter Wissen und Kultur wandeln und wie
sie interpretiert werden. Mit Oliver Laric gilt es daher, einen Künstler zu ehren, der aus eigener Kraft einen
bemerkenswerten Weg beschritten hat.
http://oliverlaric.com
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