Paul-Flora-Preis 2015

 

erstellt am
28. 09. 15
09:00 MEZ

Grenzüberschreitender Kunstpreis geht an den Tiroler Oliver Laric
Glurns/Innsbruck (lk) - Kulturlandesrätin Beate Palfrader und ihr Südtiroler Amtskollege Philipp Achammer überreichen dem Tiroler Künstler Oliver Laric den mit 10.000 Euro dotierten Paul-Flora-Preis 2015. Die Verleihung des grenzüberschreitenden Kunstpreises fand am Abend des 25.09. im Rathaus von Glurns (Südtirol) statt.

Der in Berlin lebende Künstler wurde 1981 in Innsbruck geboren und studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien. „Die Jury hat sich bei dieser Wahl, wie bisher immer, an der für qualitätsvoll Neues stets offenen Haltung von Paul Flora orientiert“, betont LRin Palfrader und freut sich über die Nominierung: „Es ist schön, einen jungen Tiroler Künstler auszeichnen zu können, der sich schon zum Zeitpunkt der Preisvergabe eine eigene und unverwechselbare Position in der Kunstwelt erarbeitet hat.“

Laric zeigte seine Werke bereits bei Einzelausstellungen in Basel, Cambridge, Washington, Tel Aviv und Lincolnshire. „Unsere Auszeichnung kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt seiner Karriere“, freut sich LRin Palfrader über den Erfolg des jungen Tirolers. Für sein Werk wurde er 2007 mit dem Ursula-Blickle-Videopreis ausgezeichnet.

„Oliver Laric ist ein Künstler, der durch die Unmittelbarkeit seines gestalterischen Ausdrucks beeindruckt und dessen Werk sich sofort in die Erinnerung einprägt“, beglückwünscht Landesrat Achammer den Preisträger. „Bei allen Unterschieden haben Oliver Laric und Paul Flora doch auch Gemeinsamkeiten: Ich denke zum Beispiel an die plakative Wirkung ihrer Kunst ebenso wie an die Verschmelzung verschiedener Elemente aus der Welt des Tierreichs mit jener des Menschen, die den Betrachter in eine archaische, zugleich fremd und vertraut anmutende Welt entführen.“

Förderung junger Kunstschaffender
Der Preis wird seit 2010 in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora abwechselnd in Tirol und Südtirol vergeben. Mit der Auszeichnung würdigen die beiden Länder hervorragende Leistungen von jungen Tiroler und Südtiroler KünstlerInnen in der zeitgenössischen bildenden Kunst. Über die Vergabe befindet eine Jury bestehend aus Beate Ermacora für das Land Tirol, Lisa Mazza für das Land Südtirol sowie Katharina Flora Seywald als Mitglied der Familie Flora. Im Vorjahr ging der Preis an die Südtiroler Künstlerin Gabriela Oberkofler.

Aus der Jurybegründung:
Mit seinem Werk, das sich verschiedener Medien und Technologien bedient, und sich unter anderem das Internet als aktuelles Informations- und Kommunikationsmedium und als Ausstellungsort zunutze macht, agiert Oliver Laric am Puls der Zeit.

Fragestellungen nach Original und Fake, nach der Bildproduktion, ihrer Verteilung und Zirkulation in einer digitalisierten und globalisierten Welt stehen im Zentrum seines künstlerischen Schaffens. Indem er sampelt, zitiert und umwidmet, thematisiert er kulturelle Übersetzungsprozesse und Transfers beispielsweise zwischen China und dem Westen, wobei er etwa anhand von chinesischen Stühlen aus dem 19. Jahrhundert oder in Asien hergestellten, gefälschten Markenhemden sowohl historischen als auch zeitgenössischen Phänomenen nachspürt.

In seinem Werk zeichnet sich Laric durch einen eigenständigen Ansatz aus, der uns die Hybridisierung unserer Gesellschaft vor Augen führt und zeigt, wie sich im Informationszeitalter Wissen und Kultur wandeln und wie sie interpretiert werden. Mit Oliver Laric gilt es daher, einen Künstler zu ehren, der aus eigener Kraft einen bemerkenswerten Weg beschritten hat.
http://oliverlaric.com

 

 

 

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