Europäische Gesellschaft für Medizinische Onkologie ESMO übernimmt Buchpatenschaft
der ÖNB
Wien (bkk) - Die Europäische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (European Society for Medical
Oncology, ESMO) beging das Jubiläum ihres 40jährigen Bestehens im Rahmen eines Festakts in der Österreichischen
Nationalbibliothek (ÖNB) in Wien. Aus diesem Anlass übernimmt ESMO auch die Patenschaft für ein
historisches Onkologie-Lehrbuch der ÖNB aus dem 17. Jahrhundert. Das Werk "Onkologia parva seu de humani
corporis tumoribus eorumque legitima curatione liber" erschien im Jahr 1695 und wurde vom aus Jena stammenden
Anatomen, Chirurgen und Botaniker Guntherus Christophorus Schelhammer verfasst.
Der Festakt fand am Rande des European Cancer Congress (ECC) statt, zu dem vom 25. bis 29. 09. rund 20.000 Teilnehmer
aus aller Welt zusammentreffen. "Dass Wien einmal mehr der Austragungsort für einen hochkarätigen
internationalen Krebskongress ist, und dass eine wichtige Organisation wie ESMO gerade hier feierlich ihrer Gründung
gedenkt, ist auch eine Auszeichnung für den hohen Standard der Krebsforschung und Krebstherapie in Österreich",
so Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski, lokaler Kongressvorsitzender und Vorstand der Klinik für Innere Medizin
I und des Comprehensive Cancer Center von MedUni Wien und AKH Wien, der neuerdings auch die Herausgabe des Open
Access Journals "ESMO Open" verantwortet. "Wir haben eine rasante Entwicklung unseres Fachgebietes
erlebt. Gegen viele Krebsformen gibt es therapeutische Innovationen, die bereits erfolgreich angewendet werden,
oder jedenfalls Anlass zu Optimismus geben."
"Wir blicken auf 40 erfolgreiche Jahre des Kampfes gegen den Krebs zurück, in denen ESMO zunehmend eine
Schlüsselrolle in diesem Bereich eingenommen hat", so ESMO-Präsident Prof. Rolf A. Stahel. "Die
seither erzielten wissenschaftlichen und therapeutischen Fortschritte waren zur Zeit der Gründung unserer
Gesellschaft kaum vorstellbar, geschweige denn zur Zeit, als Schelhammer dieses frühe Standardwerk unseres
Faches verfasste. Viele Tumorerkrankungen sind heute sehr gut behandelbar, bestimmte Krebsformen sind heute zu
chronischen Erkrankungen geworden. Der Festakt in Wien soll ein Dankeschön für all die vielen engagierten
Personen sein, die zu dieser erfolgreichen Entwicklung von ESMO beigetragen haben. Wir wollen bei diesem Anlass
aber nicht nur auf eine erfolgreiche Historie zurückblicken, sondern auch künftige Entwicklungen unserer
Gesellschaft diskutieren."
ÖNB-Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger: "Als größte Bibliothek des Landes restaurieren
wir Jahr für Jahr zahlreiche Objekte aus unseren historischen Beständen. Ohne die ideelle und finanzielle
Unterstützung von Privatpersonen und Unternehmen, aber auch von wissenschaftlichen Organisationen wie der
ESMO wäre das in diesem Umfang nicht möglich."
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