| AQ Austria als neue Struktur der Qualitätssicherung im Hochschulbereich hat sich 2014
			bewährtWien (pk) - Die Agentur für Qualitätssicherung Austria (AQ Austria), die seit 2012 für Qualitätssicherung
			und Akkreditierung im Hochschulsektor zuständig ist, konnte im letzten Jahr ihre Aufbauarbeit erfolgreich
			fortsetzen und ihre Neustrukturierung weitgehend abschließen. Das ist dem Tätigkeitsbericht 2014 der
			Agentur zu unternehmen, den der Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft dem Nationalrat
			vorgelegt hat ( III-205 d.B.).
 
 Erfolgreiche Zusammenführung der Vorgängerorganisationen
 Die AQ Austria wurde im Zusammenhang mit einer grundlegenden Reform der externen Qualitätssicherung im österreichischen
			Hochschulsystem durch das Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz als Zusammenschluss der drei vormaligen österreichischen
			Qualitätssicherungsagenturen gegründet und nahm 2012 ihre Tätigkeit auf. Als nationale Qualitätssicherungsagentur
			ist ihr gesetzlicher Auftrag die externe Qualitätssicherung sämtlicher tertiärer Bildungseinrichtungen
			(öffentliche Universitäten, Fachhochschulen sowie Privatuniversitäten mit Ausnahme der Pädagogischen
			Hochschulen, des Institute of Science and Technology Austria und der Philosophisch-Theologischen Hochschulen) in
			Österreich.
 
 Die Zusammenführung der Vorgängerorganisationen wurde 2014 nicht nur auf der Ebene der Verfahrensanpassungen,
			sondern auch auf der Ebene der internen Organisation vollzogen. Diese Reorganisation der eigenen Aufgabenbereiche
			und Tätigkeitsschwerpunkte wurde mit großem Einsatz der MitarbeiterInnen durchgeführt, vermerkt
			der Tätigkeitsbericht. Zudem konnte die AQ Austria bereits im zweiten Jahr ihres Bestehens große nationale
			und internationale Akzeptanz erreichen. Die Bestätigung der Vollmitgliedschaft bei der European Association
			for Quality Assurance in Higher Education (ENQA) und die Aufnahme in das Europäische Register der Qualitätssicherungsagenturen
			(EQAR) sind wichtige Zeichen der internationalen Anerkennung.
 
 Die Expertise der AQ Austria als Kompetenzzentrum in Fragen der hochschulischen Qualitätssicherung wurde national
			und international in verschiedenster Weise nachgefragt. Das reicht von der Unterstützung bei der Weiterentwicklung
			interner und externer Qualitätssicherungsverfahren über die Evaluierung von Förderprojekten bis
			hin zur Beratung anderer Qualitätssicherungsagenturen und nationaler Hochschulministerien bei der Weiterentwicklung
			von Qualitätssicherungssystemen. Zudem werden Erfahrung und Expertise auch für die Mitarbeit in Gremien,
			Beiräten etc. nachgefragt.
 
 Unter Beachtung des gesetzlichen Auftrags der sektorenübergreifend einheitlichen Gestaltung von Standards
			nutzte die AQ Austria ihre ersten Erfahrungen zur Vereinfachung der Verfahrensregeln und zur Weiterentwicklung
			der Qualitätssicherungsverfahren. Die AQ Austria habe auch damit begonnen, die Verfahren dort, wo dies sinnvoll
			erscheint, auf Besonderheiten einzelner Hochschultypen oder Begutachtungsgegenstände auszurichten und so den
			Nutzen für die Hochschulen zu erhöhen, heißt es im Bericht.
 
 Neue Aufgabenfelder der AQ Austria
 Im Berichtsjahr gab es neben den Tagesaufgaben eine Vielzahl von Neuerungen zu bewältigen. Zu den neuen Aufgaben,
			die 2014 per Gesetz an die AQ Austria übertragen wurden, gehört die Zuständigkeit für die Meldung
			der Studiengänge, die von ausländischen Hochschulen in Österreich angeboten werden.
 
 Nachdem die Donau-Universität Krems seit 2014 auch PhD-Studiengängen anbieten darf, sind diese durch
			die AQ Austria zu akkreditieren. 2014 waren hier drei Akkreditierungsverfahren anhängig, jedoch noch nicht
			abgeschlossen.
 
 Zunahme der Akkreditierungsverfahren fordert Ressourcenplanung
 In den Kernaufgaben der AQ Austria, der Durchführung von Qualitätssicherungsverfahren und der Beratung
			zu Fragen der Qualitätssicherung, war das Berichtsjahr von einem erheblichen Anstieg der Verfahren gekennzeichnet.
			Darin spiegle sich die dynamische Entwicklung des österreichischen Hochschulsystems wider, lautet das Resümee
			der AQ Austria.
 
 Der Umfang der Auditverfahren und der Akkreditierungsverfahren im Fachhochschulsektor blieb zwar in etwa vergleichbar
			dem des Vorjahres. 2014 wurden an Fachhochschulen 29 Erstanträge und 13 Änderungsanträge auf Akkreditierung
			von Lehrgängen abgeschlossen. Hingegen verdoppelte sich die Zahl der Akkreditierungsverfahren im Privatuniversitätensektor,
			womit sich das bereits seit vier Jahren zu beobachtende kontinuierliche Wachstum fortsetzte. Auch die im Ausland
			durchgeführten Akkreditierungsverfahren nahmen zu. Für die Ressourcenplanung bringe diese Entwicklung
			einige Unwägbarkeiten mit sich, hält der Bericht fest.
 
 Im Bereich der Privatuniversitäten wurde der Antrag der PUW Schmid GmbH für eine geplante Privatuniversität
			für Musik und dramatische Kunst im November 2014 zurückgezogen. Sechs Anträge von Privatuniversitäten
			auf Verlängerung der institutionellen Akkreditierung wurden in selben Jahr erfolgreich abgeschlossen. Außerdem
			wurden Verfahren zu 15 Anträgen und fünf Änderungsanträge auf Programmakkreditierung abgeschlossen.
 
 Die AQ Austria führt auch Audits zur Zertifizierung eines internen Qualitätsmanagementsystems durch.
			IM Berichtsjahr wurden die Verfahren der Paris Lodron Universität Salzburg, der Universität für
			Bodenkultur und der FHWien der WKW entschieden. Schließlich wurden an ausländischen Studienprogramme
			33 Studiengänge der Al-Farabi Kazakh National University in Almaty (Kasachstan) mit Auflagen akkreditiert.
 
 Die Vielzahl der nationalen und internationalen Anfragen auf verschiedenen hochschulpolitischen Ebenen zeige überzeugend,
			dass die Kompetenz der Agentur stark nachgefragt ist, betonen die AutorInnen des Berichts. Um diese Position nicht
			nur zu erhalten, sondern weiter zu festigen, gelte es, die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Weiterentwicklung
			als Bestanteil der eigenen Qualitätssicherungskultur zu pflegen und im Diskurs mit allen beteiligten hochschulpolitischen
			Akteuren das Qualitätssicherungssystem weiter zu entwickeln.
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