Aktuelle Studien bestätigen: immer mehr gut Qualifizierte arbeiten unter ihrem Qualifikationsniveau
– hauptbetroffen davon sind Frauen
Wien (rk) - Für bessere Chancen im Job stärkt Wien seit vielen Jahren mit speziellen Förderprogrammen,
in deren Mittelpunkt Aus- und Weiterbildung stehen, den Wienerinnen bewusst den Rücken. Damit leistet Wien
bereits jetzt einen sehr erfolgreichen Beitrag zum Schließen der Einkommensschere und zu mehr Verteilungsgerechtigkeit:
Die Wienerinnen verdienen am meisten, sind am besten ausgebildet und auch die Erwerbsquote liegt hier mit 79,9
% weit über dem österreichischen Durchschnitt (73,7%). Damit noch mehr Frauen von den speziellen Unterstützungsangeboten
für bessere Jobperspektiven profitieren können, hat der waff auf Initiative von Vizebürgermeisterin
Renate Brauner vor kurzem sein bewährtes Programm "FRECH-Frauen ergreifen Chancen" ausgebaut.
Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner unterstreicht: "Wir haben zusätzlich
5 Mio. Euro in diesem Jahr in die Hand genommen, damit wir 1.000 Frauen mehr als bisher unterstützen können".
SORA Arbeitsklima Index: Höher qualifizierte Frauen mit beruflicher Position und Aufstiegsmöglichkeiten
unzufrieden
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Der SORA Arbeitsklima Index zeigt, dass höher qualifizierte
Frauen in Österreich mit ihrer beruflichen Position und den Aufstiegsmöglichkeiten unzufriedener sind.
Sie sind überdurchschnittlich oft unter ihren Qualifikationsniveaus eingesetzt. Sie schaffen den Aufstieg
nicht, obwohl sie die Qualifikationen dafür mitbringen würden und der Wunsch dazu da ist. Jede fünfte
Frau mit mindestens Matura strebt in naher Zukunft den beruflichen Aufstieg an. Auf der anderen Seite wollen 13
Prozent dieser Frauen aber auch gerne den Beruf vollständig wechseln.
Eine Studie der AK Wien aus dem Vorjahr verdeutlicht die Problematik: 27, 4 Prozent der erwerbstätigen Frauen
sind unter ihrem Qualifikationsniveau mit entsprechenden Auswirkungen auf ihr Einkommen beschäftigt, bei Migrantinnen
sind es sogar 33,4 Prozent.
Ein Weg zum beruflichen Aufstieg bzw. zur beruflichen Veränderung geht über entsprechendes empowerment
und berufliche Weiterbildung. Das gilt auch für Personen mit guten Ausgangsqualifikationen.
Brauner: "Mit Ausbau von FRECH haben wir die richtige Maßnahme zum richtigen Zeitpunkt gesetzt"
Brauner: "Wir wollen jene unterstützen, die es am dringendsten brauchen, und das sind angesichts
der nach wie vor angespannten Arbeitsmarktlage gerade die Frauen und hier zunehmend auch besser ausgebildete, wie
die Studien belegen. Mit dem Ausbau von FRECH haben wir die richtige Maßnahme zum richtigen Zeitpunkt gesetzt.
Damit können auch Maturantinnen und Akademikerinnen, die unter ihrem Qualifikationsniveau arbeiten, dementsprechend
wenig verdienen und sich beruflich verändern wollen oder müssen, bei ihrer beruflicher Weiterbildung
mit finanzieller Unterstützung rechnen. Die Stadt hilft Ihnen!"
Bisher stand die finanzielle Unterstützung nur berufstätigen Frauen zu, die maximal einen Lehrabschluss
oder den Abschluss einer berufsbildenden mittleren Schule haben.
waff lud Teilnehmerinnen des neuen Förderprogramms "FRECH-Frauen ergreifen Chancen" zum Talk
mit Wiens Vizebürgermeisterin
Wesentlicher Bestandteil des waff-Programms: Professionelles coaching, um den Frauen Mut zu machen, beruflich
neue Wege zu gehen und ihnen damit die Chancen auf einen besseren Job zu eröffnen. Der waff bietet den Frauen
in Rahmen dieses Programms mit den FRECH Talks aber auch eine wichtige Vernetzungsplattform. Der erste Talk fand
kürzlich mit Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner im ZOBA Eck statt. Rund 30 FRECH-Frauen nutzten
die Gelegenheit, sich im direkten Gespräch mit Vizebürgermeisterin Renate Brauner über ihre Anliegen,
Sorgen und Wünsche für ihre berufliche Zukunft auszutauschen. "Mir ist dieser direkte Austausch
enorm wichtig. So erfahre ich, wo die Frauen konkret der Schuh drückt. Ich bin aber auch immer wieder beeindruckt,
mit wie viel Energie und Zielstrebigkeit Frauen ihre berufliche Zukunft in die eigenen Hände nehmen,"
betont Brauner.
Brauners Resumee des ersten FRECH Talks: "Es hat sich einmal mehr bestätigt: Die Maturantin, die im Handel
arbeitet, die ausgebildete Ingenieurin, die als Bürokraft tätig ist, die Sozialwissenschaftlerin, die
während des Studiums in der Gastronomie gejobbt hat und dort hängen geblieben ist, sind keine Einzelfälle,
sondern Frauenrealität. Wenn Frauen dann noch dazu Alleinerzieherinnen sind, ist es eine doppelte Hürde,
eine beruflich Veränderung und damit die Chance auf einen besseren Job anzupacken. Weiterbildung ist gerade
für Frauen nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch der Zeit. Mit FRECH greifen wir den Frauen, auch
was das Management von Weiterbildung, Beruf und Familie betrifft gezielt unter die Arme. Die FRECH-Beraterinnen
sind Mutmacherinnen und Expertinnen im Empowerment."
FRECH -Frauen ergreifen Chancen: professionelle Beratung und bis zu 3.700 Euro für berufliche Weiterbildung
unabhängig vom Qualifikationsniveau
Konkret bietet das waff-Programm "FRECH - Frauen ergreifen Chancen" individuelle Beratung und finanzielle
Unterstützung bei berufsbezogener Weiterbildung in der Höhe von bis zu 3.700 Euro. FRECH richtet sich
an Frauen aller Qualifkationsniveaus, die nicht mehr als 1.800 Euro netto im Monat verdienen und sich beruflich
verändern wollen. FRECH bietet außerdem Workshops von Frauen für Frauen und Vorträge mit Expertinnen.
Besprochen wird dabei z.B., wie komme im Betrieb weiter? Wie gelingt mir ein Jobwechsel? Was brauche ich, damit
ich bei Bewerbungen erfolgreich bin? Und auch Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie stehen auf dem Programm.
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