Neustart im September – von 24. – 27. September 2015 in der Marx Halle
Wien (kunstnet) - „Es freut mich sehr, dass wir bei der vierten Ausgabe unserer Messe nicht nur mit neuem
Namen und an einem neuen Ort auftreten, sondern vor allem mit einem überzeugenden Galerienmix internationale,
renommierte Galerien präsentieren können, die zum ersten Mal nach Wien kommen. Auch bleiben wir unserem
Schwerpunkt treu mit 33 Galerien aus Zentral- und Osteuropa und mit der Sonderschau Focus Bulgaria. Die Stadt Wien
und die viennacontemporary stehen damit wieder im Zentrum des kulturellen Austauschs zwischen Ost und West. Mit
kontinuierlicher Aufbauarbeit konnten wir viele internationale Kunstsammlerinnen und Kunstsammler von der Qualität
und Internationalität der viennacontemporary überzeugen. Wir erwarten für dieses Jahr rund 20% mehr
internationale Gäste auf der Kunstmesse. Wien hat jetzt eine Kunstmesse, die sich unter den vielen Kunstmessen
der Welt eine anerkannte Position erarbeitet hat“, freut sich Christina Steinbrecher-Pfandt, künstlerische
Leiterin der viennacontemporary, anlässlich der Eröffnung der Kunstmesse, die vom 24. bis 27. September
2015 99 Galerien aus 25 Ländern, Kunstinstitutionen aus Ost- und Westeuropa, KuratorInnen und Kuratoren und
ein internationales Publikum in die Marx Halle in Wien bringt.
„Seit drei Jahren, seit 2012, verfolgen das Team rund um Christina Steinbrecher-Pfandt und Renger van den Heuvel
sowie wir als Eigentümer ein klares Ziel: Wir wollen Wien auf der Landkarte des internationalen Kunstmarktes
platzieren und zum Zentrum des Kunstdialogs zwischen Ost und West machen. In den letzten drei Jahren sind wir diesem
Ziel ein großes Stück näher gekommen. Darüber hinaus sind wir auch bemüht, die positive
Entwicklung der BesucherInnen- und Verkaufszahlen aufrecht zu erhalten. Nun gehen wir die Planung für zumindest
die nächsten drei Jahre an: Mit einem neuen Namen, an einem neuen Ort und zu einem auf den internationalen
Kunstkalender besser abgestimmten neuen Termin, aber mit dem gleichen Team und dem gleichen Spirit“, meint Dmitry
Aksenov, Vorsitzender der viennacontemporary.Vor allem der neue, feste Termin Ende September, der mit dem Ortswechsel
in die Marx Halle möglich wurde, sei wichtig für die Planungssicherheit internationaler SammlerInnen
und GaleristInnen. „Die Finanzierung der Messe ist für die nächsten Jahre gesichert. Gute Voraussetzungen
also dafür, dass Wien jeden September der Ort sein wird, an dem sich KunstsammlerInnen, KuratorInnen, GaleristInnen,
KunstexpertInnen und KunstliebhaberInnen aus aller Welt treffen, um sich über die letzten Entwicklungen der
zeitgenössischen Kunst im Spannungsfeld zwischen Ost und West auszutauschen.“
Neue und bekannte Galerien in der Marx Halle
Die neu adaptierte Marx Halle bietet mit ihrer historischen Schmiedeeisenkonstruktion ein spektakuläres
Ambiente für zeitgenössische Kunst. Darüber hinaus können sich Kunstbegeisterte auf neue und
spannende Galerien sowohl aus dem Westen als auch aus der Schwerpunktregion Osteuropa freuen. Von den 99 teilnehmenden
Galerien kommen 25 Galerien zum ersten Mal zur viennacontemporary nach Wien. Darunter sind die Martin Asbæk
Gallery aus Kopenhagen und Richard Saltoun aus London, die mit den weiteren neuen Galerien, u.a. Hammelehle und
Ahrens aus Köln, Caroline Smulders aus Paris sowie Triangle und Iragui aus Moskau, Yay Gallery aus Baku oder
EASTWARD PROSPECTUS aus Bukarest, ein starkes Statement für die internationale Bedeutung der vienacontemporary
abgeben. Die österreichische Galerienszene ist mit ihren wichtigsten VertreterInnen präsent, allen voran
Thaddeus Ropac, der sich nach einer Pause wieder für einen Messeauftritt in Wien entschieden hat. Speziell
die bedeutenden Wiener Galerien nehmen in diesem Jahr geschlossen an der viennacontemporary teil – ein Zeichen
für das hohe Vertrauen in den neuen Ort und das Messeteam.
Reflections: Das Präsentationsformat der viennacontemporary
Mit dem Präsentationsformat Reflections betont die viennacontemporary den kuratorischen Aspekt der Galeriearbeit
und bietet den teilnehmenden Galerien eine spezielle Präsentationsfläche für eigens zur Kunstmesse
konzipierte Ausstellungen. Geukens & De Vil aus Belgien (Antwerpen/Knokke) nutzt das neue Format, um mit Sophie
Kuijken und Gideon Kiefer zwei KünstlerInnen zu zeigen, die sich mit der menschlichen Identität und Existenz
in einer dem Untergang geweihten Welt auseinandersetzen. Die Galerija Škuc präsentiert mit Alban Muja, Jasmina
Cibic und Matej Andraž Vogrincic im Rahmen von Reflections drei künstlerische Positionen, die in ihren ortsspezifischen
Arbeiten soziokulturelle Kontexte lokaler politischer Situationen reflektieren. Die Galerija Photon versucht dem
Geist der Dada-Bewegung und des Surrealismus in der Fotografie des 20. Jahrhunderts in Osteuropa auf die Spur zu
kommen und zeigt Ladislav Postupa, Stane Jagodic und Roberto Kusterle. Tägliche Routinen und Zwänge,
die wir eigentlich kaum noch wahrnehmen, sind die Grundlage des Ausstellungskonzepts der Galerija P74 mit Werken
von Jože Barši, Polonca Lovšin und Uroš Potocnik. Die erstmals an der viennacontemporary teilnehmende Propaganda
Gallery aus Warschau zeigt mit Tomasz Kulka, Jakub Ciezki und Adam Jastrzebski drei junge Künstler, die sich
mit Prozessen des Vergehens sowohl in Gesellschaft wie Natur auseinandersetzen. Mit einer Gesamtinstallation für
den Messestand wird Ingo Nussbaumer, vertreten von der Galerie Hubert Winter aus Wien, seine künstlerische
Forschung im Bereich der Farbtheorie auf der viennacontemporary vorstellen. Mit Tobias Zielony zeigen KOW aus Berlin
einen Künstler des deutschen Pavillons auf der 56. Biennale von Venedig und haben weiters Franz Erhard Walther,
Renzo Martens und Chto Delat in die Präsentation im Sonderprogramm Reflections aufgenommen. Nach der erfolgreichen
Erstteilnahme 2014 hat sich Volker Diehl (DIEHL, Berlin) auch heuer wieder für die viennacontemporary entschieden
und wird die Künstlergruppe Alliance 22 aus Kiew im Rahmen der Reflections präsentieren. Raster aus Warschau
haben sich ebenfalls für eine kuratierte Sonderpräsentation entschieden und zeigen Michal Budny, Rafal
Bujnowski und Aneta Grzeszykowska.
Erstmals Einzelpräsentationen junger internationaler KünstlerInnen in der ZONE1
Auch am neuen Standort, der Marx Halle, ermöglicht die viennacontemporary Galerien, junge KünstlerInnen
in Einzelpräsentationen zu speziellen Konditionen vorzustellen. Bisher auf KünstlerInnen aus Österreich
beschränkt, steht die ZONE1 ab diesem Jahr auch internationalen Kunstschaffenden zur Verfügung. Die Galerie
Nicola von Senger aus Zürich hat sich für den 1981 in Banja Luka geborenen und in Wien lebenden Drago
Persic entschieden, der an der Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterklasse Muntean/Rosenblum, Elke Krystufek,
Hans Scheirl) studiert hat. Die acb Gallery (Budapest) zeigt Malerei des 1981 in Budapest geborenen Csaba Kis Róka.
Bei Heimo Zobernig (Akademie der bildenden Künste Wien) hat der 1987 in Sydney geborene Andy Boot, den die
Galerie Emanuel Layr in der ZONE1 präsentieren wird, seinen Abschluss gemacht. Die Kerstin Engholm Galerie
zeigt den 1985 geborenen Dominik Louda, der bei Amelie von Wulffen seine Diplomprüfung an der Akademie der
bildenden Künste Wien gemacht hat. Auch die Galerie Ernst Hilger präsentiert mit Ursula Buchart, 1976
in München geboren, eine Absolventin der Akademie der bildenden Künste Wien. An der Kunstuniversität
Linz hat der 1981 in Wien geborene Clemens Wolf seinen Abschluss gemacht. Zu sehen sind seine aktuellen Arbeiten
in der ZONE1 bei der Galerie Silvia Steinek. Die erstmals an der viennacontemporary teilnehmende Loock Galerie
aus Berlin zeigt Ivan Grubanov – seine Installation „United Dead Nations“ ist derzeit im serbischen Pavillon auf
der Biennale di Venezia zu sehen. Mario Mauroner Contemporary Art hat sich für Ulla Rauter entschieden. Die
1980 in Wiener Neustadt geborene Absolventin der Universität für angewandte Kunst ist dort bereits als
Lehrbeauftragte in der Abteilung Digitale Kunst tätig. Vertreten wird Karin Fisslthaler, geboren 1981 in Oberndorf
bei Salzburg mit Studienabschluss an der Kunstuniversität Linz, von der Galerie Raum mit Licht und zeigt erstmals
ihre Arbeiten in der ZONE1. Seit 2000 lebt der 1977 in Genua geborene Aldo Giannotti in Wien. Zuvor studierte er
in Carrara, Wimbledon und München. In der ZONE1 präsentiert wird er vom Projektraum Viktor Bucher. Albert
Mayr, geboren 1975 in St. Pölten und Absolvent der Meisterklasse Peter Kogler hat die Kölner Galerie
MARTINETZ im Rahmen der ZONE1 eine Plattform gegeben. Insgesamt 21 Einzelpräsentationen während der Messetage
zeigt die neu an der viennacontemporary teilnehmende O W G (One Work Gallery) aus Wien. Jeweils nur wenige Stunden
lang zu sehen sind die KünstlerInnen Albert Allgaier, Adnan Balet Balcinovic, Cäcilia Brown, Judith Eisler,
Daniel Ferstl, Philipp Fleischmann, Bernhard Garnicnig, Gerhard Himmer, Manfred Hubmann, Bert Löschner, Schuyler
Maehl, Nana Mandl, Christoph Meier, Ute Müller, Sarah Pichlkostner, Marusa Sagadin, Toni Schmale, Titania
Seidl, Lukas Thaler, Marianne Vlaschits und Lucas Zallmann. Das Bundeskanzleramt Österreich unterstützt
auch dieses Jahr die teilnehmenden jungen KünstlerInnen aus Österreich.
Focus Bulgaria
Nach den Schwerpunktländern Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Ukraine und Weißrussland (2012),
Georgien und Polen (2013) sowie Aserbaidschan (2014) richtet die viennacontemporary unter dem Motto „Focus Bulgaria“
den Blick 2015 auf das Land Bulgarien. Auf Initiative von Vesselina Sarieva und Katrin Sarieva, Gründerinnen
der Open Arts Foundation und von SARIEV Contemporary, Plovdiv/Bulgarien, in Zusammenarbeit mit Iara Boubnova, Kuratorin,
Kunstkritikerin, Gründungsmitglied und Direktorin, The Institute of Contemporary Art, Sofia und Vessela Nozharova,
Kuratorin, Art Affairs and Documents Foundation, Sofia, zeigt Focus Bulgaria eine repräsentative Auswahl bulgarischer
zeitgenössischer Kunst aus privaten Sammlungen und den wichtigsten bulgarischen Galerien.
Das Projekt wird unterstützt von Gaudenz B. Ruf, Zürich/Sofia, dem Kulturministerium der Republik Bulgarien,
dem National Culture Fund, Bulgarien, der EVN Sammlung, von Thyssen-Bornemisza Art Contemporary und wird organisiert
in Partnerschaft mit dem BKI Haus Wittgenstein, Wien und der Ogilvy Group Bulgarien.
Im Rahmen von Focus Bulgaria finden eine von Iara Boubnova und Vessela Nozharova kuratierte Themenausstellung sowie
Podiumsdiskussionen und Vorträge, kuratiert von Dessislava Dimova, Autorin und freie Kuratorin, statt. Speziell
zum Länderschwerpunkt erscheint erstmals eine Publikation, herausgegeben vom in Wien lebenden Kurator Boris
Kostadinov, die neben einem Überblick zum Focus Bulgaria auch Einblicke in die zeitgenössische Kunstszene
Bulgarien gibt.
Die Ausstellung Variofocus - ARTISTS am Stand C16/C24 präsentiert bulgarische KünstlerInnen, die ihre
künstlerische Arbeit mit Leidenschaft, Würde und einem hohen Einsatz realisieren. Im Rahmen ihres künstlerischen
Produktionsprozesses übernehmen sie – aufgrund fehlender institutioneller und künstlerischer Infrastruktur
in Bulgarien – eine Vielzahl von Funktionen. So werden KünstlerInnen als KuratorInnen, SchriftstellerInnen,
VeranstalterInnen, ManagerInnen, HändlerInnen, SammlerInnen usw. aktiv (und manchmal auch umgekehrt ...),
ohne jemals aufzuhören, die Welt um sich und ihren Platz in dieser Welt zu hinterfragen. U.a. sind folgende
KünstlerInnen mit ihren Arbeiten vertreten: Luchezar Boyadjiev, Stanimir Genov, Irina Georgieva, Pravdoliub
Ivanov, Vikenti Komitski, Nestor Kovachev, Ivan Kostolov, Lubri, Svetlana Mircheva, Ivan Moudov, Stefan Nikolaev,
Boryana Rossa, Kalin Serapionov, Nedko Solakov, Samuil Stoyanov, Valio Tchenkov, Krassimir Terziev, Vitto Valentinov,
Stela Vassileva und Voin de Voin. Weiters wurden KünstlerInnen eingeladen, ihre Arbeit im Rahmen von kurzen
Videoportraits vorzustellen, die ebenfalls Teil der Ausstellung Variofocus – ARTISTS sind.
„Grenzerfahrungen“ im neuen Video- und Filmprogramm auf der viennacontemporary
Mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes Österreich widmet sich die viennacontemporary im neuen Präsentationsformat
Cinema den aktuellen Tendenzen und Anforderungen der KünstlerInnenfilm- und videoproduktion und zeigt ein
tägliches Programm mit aktuellen Arbeiten österreichischer und internationaler KünstlerInnen. Alle
an der viennacontemporary teilnehmenden Galerien wurden eingeladen, für das Programm aktuelle KünstlerInnenfilme
und -videos zum Thema Grenzerfahrung einzureichen. Kuratiert wurde das Filmprogramm von Olaf Stüber, der seit
über 20 Jahren als Galerist, Kurator und Vortragender tätig ist. Seit mehr als zehn Jahren legt seine
Galerie den Fokus auf Film- und Videokunst und hat bisher 73 Ausstellungen von über 200 KünstlerInnen
gezeigt.
Grenzerfahrungen bringen Individuen ans Limit ihrer körperlichen und psychischen Belastbarkeit, ihres Handlungs-
und Fassungsvermögens, oder sogar an die Schwelle zwischen Leben und Tod. Dabei werden solche extremen Erlebnisse
in unserer Gesellschaft oft aktiv gesucht, um eigene Grenzen auszuloten, zu erweitern oder zu überschreiten.
Die Grenzerfahrungen werden hierbei tendenziell positiv bewertet. Die Psychologie spricht in diesem Zusammenhang
von peak experiences oder sensation seeking. Geht es jedoch um tatsächliche (geo-)politische, soziale und
wirtschaftliche Bedrohungen für Gesellschaft und Individuum, wird die Grenzerfahrung zum Trauma.
Gezeigt werden 27 österreichische und internationale Produktionen, die sich mit der Thematik der Grenzerfahrung
auseinandersetzen: Carlos Aires (ES) / Mario Mauroner Contemporary Art Salzburg/Wien; Ruth Anderwald & Leonhard
Grond (AT) / O W G; Hans op de Beeck (BE) / Galerie Krinzinger; Julien Bismuth (FR) / Galerie Emanuel Layr; Karolina
Bregula (PL) / EASTWARDS PROSPECTUS; Julian Charrière (CH) / DITTRICH & SCHLECHTRIEM; Olga Chernycheva
(RU) / DIEHL; Szilárd Cseke (HU) / Ani Molnár Gallery; Katrina Daschner (AT) / KROBATH; Tomaz Furlan
(SI) / P74 Gallery; G.R.A.M. (AT) / Christine König Galerie; Aneta Grzeszykowska (PL) / Raster; Michael Höpfner
(AT) & Antonio Rovaldi (IT) / Galerie Hubert Winter; Katarzyna Kozyra (PL) / ZAK | BRANICKA; Claudia Larcher
(AT) / Galerie Lisi Hämmerle; Weronika Lawniczak (PL) / Czulosc; Sonia Leimer (AT) / Nächst St. Stephan;
Marko Lulic (AT) / Gabriele Senn Galerie; Marcel Odenbach (DE) / Galerie Crone; Mario Pfeifer (DE) / KOW; Cameron
Platter (ZA) / Galerie Ernst Hilger; Jacolby Satterwhite (US) / STEFAN LUNDGREN GALLERY / MALLORCA LANDINGS; Evamaria
Schaller (AT) / MARTINETZ; Björn Segschneider (AT) / Galerie Elisabeth & Klaus Thoman; Nedko Solakov (BU)
/ SARIEV Contemporary; Jun Yang (AT) / Galerie Martin Janda; Holly Zausner (US) / Loock Galerie.
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