Nach der ersten FTI-Strategie "Wien denkt Zukunft" aus 2007 wurde nun die neue Strategie
"Innovatives Wien 2020" im Gemeinderat beschlossen
Wien (rk) - Die Strategie "Innovatives Wien 2020" leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung
der Ziele der Smart City Rahmenstrategie. Während andere Städte auf rein technologische Lösungen
setzen, ist für Wien die Integration der sozialen Komponente in allen Bereichen ein wesentlicher Bestandteil
der Rahmenstrategie. Wir wollen Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen finden. Lösungen
für die Menschen, Lösungen für eine hohe Lebensqualität. Eine Smarte City wie Wien steht für
Gleichbehandlung, soziale Inklusion und für hochwertig erbrachte Daseinsvorsorge. Kurzum: Wien steht für
Lebensqualität für alle - und das soll so bleiben.
"Wien ist eine dynamische und moderne Stadt im Herzen Europas. Moderne Städte gehen innovative Wege und
nutzen dabei ihr gesamtes Potenzial, um Lösungen für die drängenden gesellschaftlichen Probleme
unserer Zeit zu finden. Wien ist ein bedeutender und dynamischer Wirtschaftsstandort in vielen zukunftsträchtigen
Bereichen, wie IKT und Life Sciences. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es absolut notwendig, konsequent
weiter in Zukunftsfelder zu investieren. Innovation bedeutet aber nicht nur technischen Fortschritt, sondern auch
sozialen Fortschritt", so Wirtschaftsstadträtin Brauner.
"Innovatives Wien 2020" gibt für die nächsten fünf Jahre für alle Aktivitäten
der Stadt, die Innovation und Forschung vorantreiben sollen, den Rahmen vor. Dabei orientiert sich die Stadt an
den Bedürfnissen der Einwohnerinnen und Einwohner. Technisch Mögliches soll zur Lösung von gesellschaftlich
Erwünschtem genutzt werden. "Innovatives Wien 2020" verwendet daher bewusst einen breiten Innovationsbegriff,
der soziale, technische, organisatorische und künstlerische Innovationen ausdrücklich einschließt
und auch soziale Inklusion zum Ziel hat.
Forschung und Entwicklung wird in Wien groß geschrieben, so haben sich die wichtigsten Indikatoren dafür
die letzten Jahre stetig verbessert. Wien ist die Forschungshauptstadt Österreichs - 2,9 Milliarden Euro werden
für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) ausgegeben. Einen erheblichen Teil davon stellt die
öffentliche Hand zur Verfügung. 46% aller EU-Gelder für F&E in Österreich fließen
nach Wien. Seit 1998 ist die Anzahl der Beschäftigten im Bereich Forschung um 73% auf über 43.000 gestiegen.
Die Anzahl der F&E durchführenden Unternehmen hat sich seit 1998 sogar verdreifacht, die heute 766 Unternehmen
leisten mehr als die Hälfte aller Wiener F&E-Ausgaben (1,5 Milliarden Euro).
Die Erstellung der Innovationsstrategie erfolgte von Mitte 2014 bis Mitte 2015, inhaltlich und organisatorisch
betreut durch die Magistratsabteilung 23 - Wirtschaft, Arbeit und Statistik. 80 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft,
Forschung, Unternehmen und Verwaltung wurden eingeladen, bei der Strategieerstellung im Rahmen von drei Panels
mitzuwirken. Die Wiener und Wienerinnen konnten bei einem Open Forum und mit Hilfe von Online Partizipation am
Prozess mitwirken.
"Die wissensbasierte Wirtschaft der Zukunft setzt große Anstrengungen in Richtung Forschung und Entwicklung
voraus. Start-Ups, d.h. junge innovative forschungsorientierte Unternehmen werden eine noch größere
Rolle als heute spielen und Informationen, Raum, internationales Personal und Kapital benötigen. Mit der FTI-Strategie
2020, die unter effizienter Federführung der MA 23 entwickelt wurde, stellt sich Wien diesen Herausforderungen",
ist der Wissenschaftssprecher der Grünen Univ.-Prof. Alexander Van der Bellen überzeugt.
Die neue Innovationsstrategie fußt dabei auf drei Innovationszielen: Wien als Stadt der Chancen Wien schafft
optimale Voraussetzungen, um das Innovationspotenzial in der Metropolregion zu entfalten. Wien bekennt sich zur
Innovationsfreudigkeit der öffentlichen Hand und zur Rolle der Stadt als Gestalterin, Nachfragerin und Nutzerin
von Innovationen. Wien ist ein Ort der Begegnung und schafft ein innovatives Milieu und setzt auf Kooperation und
Offenheit.
Die Stadt Wien unterstreicht im Rahmen der neuen Innovationsstrategie ihre Rolle als innovative und kreative Organisation.
Kreativität und Innovationsbereitschaft müssen verstärkt Teil der Organisationskultur werden. Um
die formulierten Innovationsziele zu erreichen wurden auch acht Handlungsfelder definiert: Attraktive Stadt für
Forscherinnen und Forscher sowie für Unternehmen, Stärkefelder weiterentwickeln, Nachhaltige Finanzierung
und effektive Förderung, Bildung die auf Innovation vorbereitet, Nachhaltige Verankerung einer Innovationskultur
in der Stadtverwaltung, Innovationsfördernde öffentliche Beschaffung, Räume zur Schaffung eines
innovativen Milieus sowie Sichtbarkeit erhöhen und Interesse fördern.
So soll beispielsweise Innovation im Wiener Schulsystem durch den Ausbau moderner Infrastruktur unter Berücksichtigung
zeitgemäßer pädagogischer Konzepte vorangetrieben werden. Durch Prüfung neuer Beschaffungsregelungen
möchte die Stadt Wien Innovationen im Vergabewesen ermöglichen. Der offene Dialog und die Zusammenarbeit
von Wirtschaft, Wissenschaft, Kulturschaffenden, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft sollen weitergeführt
werden und das Innovationspotenzial der Stadt sichern. Durch Innovation wird der moderne Industrie- und Dienstleistungsstandort
Wien weiter ausgebaut und weiterhin als moderner und umweltschonender Produktionsstandort positioniert.
Die Umsetzung der Strategie im Zeitraum von 2016 bis 2020 wird von der Magistratsabteilung 23 begleitet. Um die
notwendigen Abstimmungen und eine koordinierte Vorgangsweise sicherzustellen wird ein Beirat eingerichtet.
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