„Dreigroschenoper“ in Starbesetzung, Nikolaus Harnoncourt dirigiert
„Fidelio“ und José Carreras singt „El Juez“
Wien (rk) - Im Jänner 2016 feiert das Theater an der Wien mit drei hochkarätig besetzten Opernaufführungen
sein zehnjähriges Bestehen als Opernhaus der Stadt Wien. Im Rahmen einer Pressekonferenz mit Bürgermeister
Dr. Michael Häupl, Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny und KS José Carreras präsentierte
Intendant Roland Geyer am 22.09. die künstlerischen Höhepunkte des Jubiläums: Den Auftakt macht
die Premiere von Kurt Weills "Die Dreigroschenoper" am 13. Jänner 2016 in einer Inszenierung von
Keith Warner mit der Starbesetzung Tobias Moretti, Angelika Kirchschlager, Anne Sofie von Otter und Florian Boesch.
Gefolgt von zwei Festkonzerten: Am 17. Jänner steht Beethovens "Fidelio" unter der musikalischen
Leitung von Nikolaus Harnoncourt mit seinem Concentus Musicus Wien und den SolistInnen Michael Schade, Juliane
Banse, Anna Prohaska u. a. auf dem Jubiläumsspielplan. Mozarts Oper "Idomeneo" gelangt am 22. Jänner
unter der musikalischen Leitung von René Jacobs mit dem Freiburger Barockorchester zur Aufführung.
Bürgermeister Dr. Michael Häupl betonte: "Mit der Widmung des traditionsreichen Theater an der Wien
zum modernen Stagione-Opernhaus wurde 2006 eine Vision Wirklichkeit. In meiner Eröffnungsrede 2006 unterstrich
ich das Bekenntnis der Stadt Wien zu diesem neuen Opernhaus, Worte, die ich heute nach zehn Jahren Erfolgsgeschichte,
nur wieder unterstreichen kann. Intendant Roland Geyer und Generaldirektor Thomas Drozda ist es gelungen, das Theater
an der Wien auch international zu positionieren und das stärkt Wiens Position als bedeutende europäische
Kulturmetropole. Ich gratuliere dem Intendanten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Künstlerinnen
und Künstlern zu diesem Erfolg und wünsche toi, toi, toi für viele weitere künstlerische Höhepunkte."
Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny unterstrich die wichtige Rolle des Theater an der Wien als Zentrum für
Barockoper und modernes Musiktheater in Wien: "Die Entscheidung der Stadt Wien für ein neues Opernhaus
war ein durchaus mutiger Schritt. Am Beginn stand lediglich die Überzeugung und der kultur-politische Wille,
einer neuen Form der Oper in Wien Raum zu geben. Das innovative Stagionesystem und die spannende Programmierung
von Intendant Roland Geyer mit Opernwerken von Monteverdi über Mozart bis in die Moderne waren die Grundsteine
des Erfolgs. Mittlerweile genießt das Theater an der Wien als Produzent von hochwertigen Musiktheaterprojekten
international als eines der wichtigsten Stagione-Opernhäuser Europas einen exzellenten Ruf und hat beim opernbegeisterten
Wiener Publikum ein neues Feuer der Opernliebe entfacht."
Juli 2016: Kolonovits-Oper "El Juez" mit KS José Carreras
Mit einem außergewöhnlichen szenischen Sonderprojekt, der Oper "El Juez" von Christian
Kolonovits mit KS José Carreras in der Titelpartie, wird der Jubiläumsspielplan des Theater an der
Wien am 2. und 5. Juli 2016 erweitert. Christian Kolonovits behandelt in seiner Oper ein dunkles Kapitel der spanischen
Geschichte: Zur Zeit der Franco-Diktatur wurden nicht regimetreuen Eltern ihre Kinder weggenommen, um sie in Klöstern
und anderen Einrichtungen umzuerziehen. Die Kirche, die federführend an der Entführung der Kinder beteiligt
war, weigert sich bis heute, Aufzeichnungen und Informationen über die wahre Identität der "verlorenen
Kinder" preiszugeben - ein Konflikt, der die spanische Gesellschaft immer noch spaltet. Die Rolle des Richters
("el juez") wurde José Carreras auf den Leib geschrieben.
KS José Carreras: "Meine Familie war stets gegen General Franco. Sie waren Republikaner und alles andere
als rechts gerichtet. Zu Hause hörte ich meinen Vater und meinen Großvater über den Krieg sprechen
und wie es in der Zeit vor Franco war. Deshalb ist dieses Thema so wichtig für mich. El Juez ist zwar eine
zeitgenössische Oper, sie ist aber alles andere als atonal - es gibt wundervolle Melodien, tolle Szenen, Soli
und Duette. Ich bin überglücklich, dass ich in 'meinem' Wien in dieser Oper auf der Bühne stehen
kann!"
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