Oberösterreich und Steiermark stellen gemeinsam
 4 Mio. Euro für Smarte Mobilität zur Verfügung

 

erstellt am
22. 09. 15
09:00 MEZ

Graz/Linz (lk) - Intelligente und sichere Transportsysteme, innovative Antriebskonzepte, Werkstofftechnik und Smart Production sind die Themenschwerpunkte eines aktuellen gemeinsamen Calls der Bundesländer Oberösterreich und Steiermark zur Förderung von innovativen Projekten im Bereich Mobilität. Durch verstärkte Kooperation der beiden schon heute in diesen Zukunftsfeldern führenden Bundesländer soll Österreich seine Position in diesem Bereich weltweit weiter ausbauen. In dieser österreichweit ersten bundesländerübergreifenden Ausschreibung stehen insgesamt 4 Mio. Euro für kooperative Forschungsprojekte zur Verfügung. Finanziert wird die Ausschreibung mit jeweils 1 Mio. Euro aus den Ressorts der Landesräte Strugl, Hummer, Buchmann und Drexler. Der Call startet Mitte November 2015 und läuft bis Ende Februar 2016 und wird über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG abgewickelt.

Vernetzte Fahrzeugtechnologien und Innovationstreiber wie Leichtbau oder neue Antriebstechniken werden unsere Mobilität in den kommenden Jahren maßgeblich bestimmen. Oberösterreich und Steiermark sind als innovative Regionen schon heute führend in diesen Bereichen und mit einer starken Industrie und Forschungsstruktur bestens auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet. Bereits heute arbeiten die beiden Bundesländer eng zusammen z.B. bei der Einreichung für das COMET-Zentrum "Pro2Future" oder im Bereich der Cluster.

Die vier Landesräte sind sich einig: "Mit dem österreichweit ersten gemeinsamen Call zweier Bundesländer intensivieren die Steiermark und Oberösterreich ihre Zusammenarbeit in unseren Stärkefeldern Mobilität und Automotive wesentlich. Mit Hilfe einer engen bundesländerübergreifenden Kooperation in Wirtschaft und Forschung, wollen wir die Steiermark und OÖ als weltweit führende Mobility-Standorte positionieren."

Landesrat Dr. Michael Strugl: Gemeinsame Ausschreibung stärkt die Wirtschaft
Oberösterreich und die Steiermark sind im Bundesländervergleich auf dem Automotivsektor stark vertreten: Rund 140.000 Arbeitskräfte in diesem Zukunftsfeld und ein Anteil von 80 % an der gesamten automotiven Wertschöpfung in Österreich sprechen für sich. Weltweit anerkannte automotive Zulieferbetriebe und OEMs (original equipment manufacturer) in Nischen, wie z.B. in Oberösterreich Polytec, voestalpine, AMAG, KTM oder Rosenbauer, treiben Entwicklungen voran und sorgen für Dynamik. Um diesen Kurs beizubehalten, muss für ein innovationsförderndes Umfeld gesorgt werden. Wichtige Erfolgsfaktoren stellen hierbei Zusammenarbeit und Vernetzung dar. Oberösterreich und die Steiermark arbeiten insbesondere im Bereich der Cluster bereits langjährig und eng zusammen. Der Automobil-Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria und der steiermärkische AC-Styria haben in Summe 500 Mitgliedsbetriebe mit einem Gesamtumsatz von mehr als 35 Mrd. Euro.

"Digitalisierung ist die Zukunft. Mit der gemeinsamen Ausschreibung bündeln wir unsere Kräfte und können so die digitale Transformation in der für uns wichtigen Automotivbranche unterstützen", betont Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl. "Wesentliche in der Ausschreibung adressierte Themen konnten wir durch erfolgreiche Leuchtturm-Projekte und Initiativen anstoßen, wie zum Beispiel Smarte Mobilität", so Landesrat Strugl. Smarte Mobilität lässt sich mit Industrie 4.0 im Automobil gleichsetzen. Besonders bei Industrie 4.0 sind Oberösterreich und die Steiermark eng vernetzt. In der produzierenden Industrie gibt es bereits eine Reihe von ersten konkreten Umsetzungsprojekten. "Die Ausschreibung rückt nun auch das Thema vernetztes und auch autonomes Fahren in den Fokus. Damit wollen wir das in den heimischen Betrieben und Forschungseinrichtungen vorhandene Innovationspotential im Bereich Mobilität heben", unterstreicht Landesrat Strugl.

Landesrätin Mag.a Doris Hummer: Oberösterreich und Steiermark profitieren stark voneinander
Das Forschungsland Oberösterreich hat mit bestehenden Strukturen wie z.B. dem Logistikum in Steyr, dem Institut für Intelligente Produktion an der FH OÖ oder der Bündelung aller ingenieurwissenschaftlichen Studien der JKU am neu geschaffenen LIT (Linz Institute of Technology) bereits klare Stärken in den Schlüsseltechnologien Mechatronik und Prozessautomatisierung, Innovative Werkstoffe/Leichtbau sowie Informations- und Kommunikationssysteme. Um die Konkurrenzfähigkeit und Exzellenz in diesem zentralen Wirtschafts- und Forschungsfeld auch für die Zukunft abzusichern, setzt Oberösterreich auf Kooperation: In allen diesen Bereichen - von Leichtbau bis Antriebskonzepte - bringen Oberösterreichs Betriebe und Forschungszentren schon heute in nationalen und internationalen Kooperationsprojekten ihre Expertisen ein.

Auf Grund ähnlicher Stärkefelder im Bereich Mobilität wird v.a. mit Partnern aus der Steiermark bereits in einer Vielzahl an Projekten zusammengearbeitet, wie z.B. im COMET K2-Zentrum am Linz Center of Mechatronics.

"Der gemeinsame Call zum Thema Smarte Mobilität ist eine logische Konsequenz aus der klaren Stärke der Steiermark und Oberösterreichs in diesem Bereich. Beide Länder haben außerdem in ihren strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogrammen Mobilität als eines ihrer zentralen Aktionsfelder für die Zukunft definiert. Das Bekenntnis zu noch mehr bundesländerübergreifender Kooperation mit der Steiermark wird uns gemeinsam weiterbringen", ist Landesrätin Mag.a Doris Hummer überzeugt. Und weiter: "Auch abgesehen des aktuellen Calls sind Oberösterreich und Steiermark bestrebt ihre Zusammenarbeit immer weiter auszubauen: Mit der gemeinsamen Einreichung für das COMET-Zentrum "Pro2Future" durch ein Konsortium bestehend aus JKU, Profactor, TU Graz und Industrie wollen wir beispielsweise unsere Kooperation im Bereich der innovativen Produktionstechnologien wesentlich vertiefen."

Landesrat Dr. Christian Buchmann: Hohes Potenzial für Wachstum und damit für neue Jobs
"Smarte Produktionen und Dienstleistungen sind die Zukunft der globalen Wirtschaftsentwicklung, die mit Chancen, aber auch mit Risiken verbunden sind. Die aktuellen Entwicklungen bieten nicht nur Wachstumschancen für große Industriebetriebe, auch kleine und mittlere Unternehmen können profitieren. Gerade für innovative und industriestarke Wirtschaftsstandorte wie die Steiermark und Oberösterreich sehe ich ein hohes Potenzial für wirtschaftliches Wachstum und damit für neue Arbeitsplätze. Diese Chancen wollen wir mit einer Reihe von gemeinsamen Maßnahmen nutzen. Durch die Zusammenarbeit profitieren wir wechselseitig voneinander und können unseren Wissens- und Technologievorsprung weiter ausbauen. Der gemeinsame Call, mit dem wir Kooperationsprojekte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich Mobilität in beiden Ländern unterstützen, ist ein wichtiger Impuls auf diesem Weg", betont Wirtschafts-Landesrat Dr. Christian Buchmann.

Landesrat Mag. Christopher Drexler: Investitionen in Forschung bedeuten Zukunft
"Die Steiermark und Oberösterreich sind die führenden Industrie- und Produktionsländer Österreichs. Beide investieren in den wachsenden Zukunftsbereich ‚Industrie 4.0'. Die Steiermark ist mit einer F&E-Quote von 4,81 Prozent das forschungsintensivste Bundesland und zählt aufgrund ihrer Vielzahl an universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie der jahrelangen, strategisch verdichteten Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu den Top-Regionen innerhalb der europäischen Forschungs-Landkarte. Mit dieser erstmaligen bundesländerübergreifende Kooperation eines kooperativen F&E-Calls ‚Smarte Mobilität' mit dem Land Oberösterreich setzen wir Zeichen und Taten: Investitionen in Forschung und Entwicklung bedeuten unsere Zukunft. Dazu bedarf es des Kräftebündelns, um Arbeit und Wohlstand für unser Land zu schaffen", unterstreicht Wissenschafts-Landesrat Mag. Christopher Drexler.

FFG-Geschäftsführerin Dr.in Henrietta Egerth: Innovation braucht Kooperation
"Innovation braucht Kooperation und Kooperation ist bei der FFG Programm", erklärt Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG und verweist darauf, dass der Erfolg der FFG ebenfalls nur durch enge Kooperationen möglich sei, sowohl innerhalb Österreichs, mit den Ländern, Agenturen und Ministerien, wie auch international. "Dass nun die Länder Oberösterreich und Steiermark gemeinsam 4 Millionen Euro zum Thema ‚Smarte Mobilität' in Kooperation mit der FFG ausschreiben, ist in dieser Form neu, aber keine Überraschung. Denn Oberösterreich und die Steiermark führen das Ranking der innovativen Bundesländer an. Diese Ausschreibung ist genau das richtige Signal zur richtigen Zeit", so Egerth. Mobilität befindet sich ebenso wie die Produktionstechnologien an der Schwelle eines Wandels und bewegt sich ähnlich wie Produktionstechnologien in Richtung Multimodalität und Individualisierung. Daher sollen nun mit "Smarte Mobilität" Technologien für Produktion, Produktionsprozesse und Dienstleistungen im Anwendungsfeld der Mobilität gefördert werden. Angesprochen werden mit dieser Ausschreibung insbesondere Unternehmen der Zulieferindustrie für Fahrzeug- und Flugzeugbau, der Logistik- und der Transportwirtschaft sowie Universitätsinstitute und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die in diesen Themen tätig sind. Gefördert werden ausschließlich Projektpartner mit Sitz in Oberösterreich oder der Steiermark, wobei ausdrücklich auch die Vernetzung über die Landesgrenzen hinweg als Ziel der Ausschreibung formuliert wurde. "Mit dieser Ausschreibung erwarten wir Synergien aus der bundesländerübergreifenden Zusammenarbeit, neue Kooperationen sollen initiiert werden, die wiederum Innovationen vorantreiben und neue Produkte und Dienstleistungen hervor bringen", so Egerth.


Überblick Ausschreibung
"Smart Mobility" - "Connected Mobility - Smart Powertrains - Smart Materials - Smart Production"

Ziel: Förderung der kooperativen Forschung Wirtschaft und Wissenschaft Oberösterreich und Steiermark

Themenschwerpunkte

Connected Mobility: Vernetzte Fahrzeuge, Intelligente und sichere Transportsysteme, automatisiertes/autonomes Fahren
Smart Powertrains: Konventionelle und alternative Antriebs- und Speichersysteme
Smart Materials: Leichtbau, Werkstoff- und Verbindungstechnik
Smart Production: Dynamische, individualisierte Produktion, Smart Logistic Systems, Intranet der Dinge

Start der Ausschreibung: Mitte November 2015
Ende der Ausschreibung: Ende Februar 2016
Projektgröße: Min. € 100.000,--, max. € 1.000.000,--
Laufzeit: max. 36 Monate
Einreicher: Forschungseinrichtungen oder Unternehmen

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.ffg.at

 

 

 

 

 

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