11/10/201531/01/2016 im Forum Frohner, Kunstmeile Krems
Krems (forum-frohner) - Im Werk Adolf Frohners spielt die Collage eine zentrale Rolle. Er nutzte das Verfahren
während seines gesamten Schaffens und erprobte die Variationen dieser Technik anhand spezieller Themenkomplexe.
Diese bilden den Ausgangspunkt dafür, dem Prinzip Collage in zeitgleichen österreichischen Positionen
nachzuspüren und Impulse bis in die Gegenwart zu skizzieren.
Die Erweiterung der Collage zur Assemblage gilt als zentrale Innovation der 1960er-Jahre. Die Arbeit mit gefundenem
Material bietet die Möglichkeit, einen kritischen Umgang mit dem Realen zu entwickeln und dem Illusionismus
entgegenzuwirken. Die Beschäftigung mit historischen Prinzipien der Collage stellt dabei einen wichtigen Aspekt
dar. Kunst über die Bedingungen von Kunst ist das Motto.
Das kritische Potenzial des Prinzips Collage wird in der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Diskursen und
politischen Mechanismen deutlich. Durch die Verbindung von Malerei, Grafik und Collage mit Texten und Schriftfragmenten
und die Ausweitung zum collagierten Objekt werden politische Ereignisse mittels Verfremdung reflektiert.
Einen Schwerpunkt stellt die Beschäftigung mit Tabubereichen wie Sexualität und Erotik dar, für
die neue mediale Ausdrucksformen wie die Typocollage oder die Fotomontage verwendet werden. Besonders für
weibliche Kunstschaffende wurde die Auseinandersetzung mit dem Rollenbild der Frau zu einem Anliegen. Sie greifen
geschlechtsspezifische Diskurse auf und analysieren das Bild der Frau in Medien und Gesellschaft. Der Blick auf
Normatives steht hier im Zentrum.
Gezeigte KünstlerInnen: Marc Adrian (19302008), Alexandra Baumgartner (geb. 1973), Franz Beer (geb. 1929),
Christian Eisenberger (geb. 1978), Padhi Frieberger (geb. 1929), Adolf Frohner (19342007), Elfriede Mejchar (geb.
1924), Otto Muehl (19252013), Arnulf Neuwirth (19122012), Oswald Oberhuber (geb. 1931), Ingeborg Pluhar (geb.
1944), Hermann Painitz (geb. 1938), Thomas Riess (geb. 1970), Gerhard Rühm (geb. 1930), Judith Saupper (geb.
1975), Daniel Spoerri (geb. 1930), Curt Stenvert (19201992), Ingeborg Strobl (geb. 1949), André Verlon
(19171994).
Kuratorin: Elisabeth Voggeneder
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