Steuern und Abgaben bei Strom auf neuer Rekordhöhe
Wien (oesterrechsenergie) - Steuern und Abgaben auf Strom erreichten im laufenden Jahr einen neuen Rekordwert
und stiegen gegenüber den Vorjahren von 39 auf 39,6 Prozent. "Stromkunden in Österreich zahlen laut
Marktbericht 2015 der Regulierungsbehörde E-Control damit pro Kilowattstunde inzwischen um 6 Prozent mehr
Steuern und Abgaben als die reinen Energiekosten ausmachen" kritisiert Barbara Schmidt, Generalsekretärin
von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung der E-Wirtschaft. Entlastungen der Stromkunden durch marktkonforme
Preissenkungen der E-Wirtschaft würden damit teilweise wieder aufgefressen. 2015 verbilligten Österreichs
Stromlieferanten ihre Preise um bis zu 65 Euro für einen durchschnittlichen Haushalt.
Aktuell entfallen 39,6 Prozent der Stromrechnung eines durchschnittlichen Haushalts mit einem Jahresverbrauch von
3500 Kilowattstunden auf Steuern und Abgaben. Die Netzkosten betragen 26,8 Prozent und die Energiekosten liegen
bei 33,6 Prozent. Schmidt:
"Damit erreicht der Anteil des reinen Strompreises an der gesamten Stromrechnung einen neuen Tiefstand."
Die staatlich induzierten Kosten teilen sich auf Umsatzsteuer (16,7%), Elektrizitätsabgabe (7,3%), Gebrauchsabgabe
(3,6%), Ökostromförderkosten (11,9%) und KWK-Pauschale (0,2%) auf.
Österreichs Strompreise liegen mit knapp 20 Cent inklusive der Kosten für Netz, Steuern und Abgaben insgesamt
im europäischen Mittelfeld, aber am unteren Rand, wenn man vergleichbare Industrieländer betrachtet.
Am teuersten ist Strom in Dänemark, gefolgt von Deutschland, Irland, Spanien, Zypern, Italien, Portugal, Belgien
und Großbritannien. Österreich liegt auf Rang zehn. In Westeuropa ist Strom nur im kleinen Luxemburg,
den Niederlanden und in den Atomstaaten Schweden, Frankreich und Finnland billiger. "Das, und die Tatsache,
dass allein bis Mitte des Jahres 2015 48 von 141 Stromlieferanten ihre Preise gesenkt haben, ist ein schlagender
Beweis, dass der Wettbewerb am österreichischen Strommarkt funktioniert", so Schmidt. Auch die E-Control
bestätige ja im Marktbericht, dass der Markt funktioniert.
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