Zweiter Nationalratspräsident trifft Kommissar Dombrovskis und österreichische Europaabgeordnete
Wien (pk) - Europäische und globale Themen standen im Mittelpunkt der Gespräche, die der Zweite
Nationalratspräsident Karlheinz Kopf im Rahmen seines zweitägigen Arbeitsbesuchs in Brüssel mit
dem Europäischen Kommissar für Euro und sozialen Dialog, Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis,
führte. Für Dombrovskis ist Österreich einer der hauptbetroffenen Staaten in der Flüchtlingskrise,
einer Krise, die auf längere Zeit anhalten werde, allein schon wegen des andauernden Konfliktes in Syrien.
Europa habe aber nicht nur auf Grund der aktuellen Flüchtlingsproblematik Probleme, insbesondere vor dem Hintergrund
eines global geführten Wettbewerbs, sondern auch vergleichsweise niedrige Wirtschaftswachstumsraten sowie
veritable demographische und damit Arbeitsmarkt- sowie Pensionsprobleme. Dombrovskis sprach sich dabei deutlich
für eine Erhöhung des Frauenanteils, sowie des Anteils älterer Menschen am Arbeitsmarkt sowie für
eine Erhöhung des zu geringen faktischen Pensionsantrittsalters in vielen EU-Mitgliedsstaaten aus. Kopf betonte
in diesem Zusammenhang, dass gerade die Flüchtlingsfrage klargemacht habe, dass es ohne eine gemeinsame europäische
Politik nicht ginge. "Jedes einzelne EU-Mitgliedsland braucht eine starke gemeinsame europäische Politik,
um gegenwärtige Probleme und zukünftige Herausforderungen zu meistern."
Das Treffen der österreichischen Mitglieder des Europäischen Parlaments mit dem Zweiten Nationalratspräsidenten
nutzten die Abgeordneten Ulrike Lunacek (Grüne), Evelyn Regner, Eugen Freund (beide SPÖ), Othmar Karas
(ÖVP) und Angelika Mlinar (NEOS) dafür, darauf hinzuweisen, dass die Arbeit und die Erfolge der Europaabgeordneten
besser dargestellt und nach Möglichkeit auch gemeinsam kommuniziert werden sollten. Einhellig begrüßt
wurde das letztwöchig erstmals genutzte Rederecht der Europaabgeordneten im Parlament in Wien.
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