Leitl: Europäische Kapitalmarktunion ist logische >
 und wichtige Ergänzung des Binnenmarktes

 

erstellt am
01. 10. 15
09:00 MEZ

Kapitalmarktunion muss Ausbau des Risikokapitalmarktes bei gleichzeitiger Stärkung der Kreditfinanzierung bringen
Brüssel/Wien (pwk) - "Die Kapitalmarktunion ist eine logische und essentielle Ergänzung des EU-Binnenmarktes", begrüßte Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), den am 30.09. von der Europäischen Kommission vorgestellten Aktionsplan zur Kapitalmarktunion, der eine Vielzahl von Maßnahmen zur Stärkung der Finanzierung der Wirtschaft und der Infrastrukturen in der EU enthält. Die WKÖ begrüßt die angekündigten Maßnahmen, unter anderem die Anpassung des Kapitalmarktrechts (Überarbeitung der Prospektrichtlinie mit Anhebung der Prospektuntergrenzen) sowie den Abbau der regulatorischen Hemmnisse für institutionelle Investoren und von grenzüberschreitenden Hemmnissen für Risikokapitalfinanzierungen.

Kleine und mittlere Unternehmen sind an einer breiten Palette an Finanzierungsmöglichkeiten interessiert, aus denen sie die für sie jeweils passenden auswählen können: "Ein starker europäischer Risikokapitalmarkt kurbelt Innovationen an, da die Banken gerade bei Projekten hochinnovativer und junger Unternehmen mit Krediten zurückhaltend sind. Mehr Innovationen bedeuten mehr Wettbewerbsfähigkeit und damit mehr Wohlstand in der EU", so Leitl.

"Wir dürfen aber nicht übersehen, dass die Kreditfinanzierung weiter die wichtigste externe Finanzierungsquelle für KMU bleiben wird und viele Betriebe für Risikokapitalfinanzierungen nicht in Betracht kommen", so Leitl. Umso wichtiger sei, dass die Banken nicht mit immer neuen Regulierungen konfrontiert werden. Zu begrüßen sei daher, dass die Kommission die kumulativen Wirkungen der Finanzmarktregulierung prüfen möchte und erstmals auch Ausnahmen von den Bank-Eigenmittelvorschriften (Basel III) andenkt. Leitl fordert die Kommission auf, in der beginnenden Diskussion zu Basel IV nicht nur vehement gegen mögliche Verschlechterungen bei der KMU-Finanzierung aufzutreten, sondern weitere Erleichterungen im Basel-Regelwerk anzudenken.

Ergänzend zu den EU-Vorschlägen besteht auch in Österreich noch Handlungsbedarf: Wichtig sind für die WKÖ die Schaffung eines Beteiligungsfreibetrages für private Investoren, die in KMU investieren. Auch die von der Regierung angekündigte Schaffung von KMU-Finanzierungsgesellschaften muss noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

 

 

 

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