London/Wien (universität) - Im aktuellen World University Ranking, herausgegeben von Times Higher Education
(kurz: THE), scheint die Universität Wien einmal mehr als beste österreichische Universität auf.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Universität Wien ihre Platzierung deutlich verbessern: von Platz 182 auf
142. Die Universität Wien ist wieder die einzige österreichische Universität, die sich in diesem
Ranking unter den besten 200 Universitäten weltweit platzieren konnte.
Die jährlich von Times Higher Education herausgegebene und dieses Jahr auf 800 Universitäten (bisher:
400 Universitäten) ausgeweitete Rangliste hat sich mittlerweile als eines der sichtbarsten internationalen
Rankings von Universitäten etabliert. Das Ranking erscheint heuer bereits zum 12. Mal. "Universitäten
müssen sich von Jahr zu Jahr in ihren Leistungen verbessern, um international sichtbar und wettbewerbsfähig
zu sein", so Rektor Heinz W. Engl. "Die Politik ist dringend gefordert, für Rahmenbedingungen zu
sorgen, welche die Universitäten für den internationalen Wettbewerb rüsten. Eine Finanzierung, die
dem internationalen Vergleich standhält, ist dabei die Grundvoraussetzung."
Das THE-Ranking basiert auf 13 unterschiedlich gewichteten Indikatoren aus den Bereichen Forschung, Lehre, Zitierungen,
Internationalisierung und Einwerbung von Drittmitteln aus der Wirtschaft. Die Universität Wien belegt im aktuellen
von Times Higher Education herausgegeben Word University Ranking 2015-16 (THE-Ranking) den 142. Platz und konnte
sich im Vergleich zum Vorjahr um 40 Plätze verbessern (THE-Ranking 2014-15: 182. Platz). Geht man von 17.000
Universitäten aus, die grundsätzlich für das Ranking in Frage kommen, dann gehört eine unter
den TOP-200 gereihten Unis zu den besten zwei Prozent weltweit. Entscheidend für die bessere Platzierung der
Universität Wien scheint die breitere Erfassung der fachlichen Disziplinen von den Natur- bis zu den Geistes-
und Sozial- und Kulturwissenschaften zu sein, was auf Anpassungen des Rankings insbesondere im Bereich der bibliometrischen
Analyse zurückgeht. Die grundlegende Methodologie und die Gewichtung der Indikatoren haben sich im Vergleich
zu den vergangenen Jahren nicht verändert. Neu ist heuer die Kooperation mit Scopus (Elsevier), die im Vergleich
mit der bisher von THE verwendeten Web of Science-Datenbank eine höhere Abdeckung von Publikationen und Zitationen
in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften aufweist, was Universitäten mit einem hohen Anteil dieser
Fächer, wie der Universität Wien, besser entspricht und sich beim Ranking vermutlich auch positiv ausgewirkt
hat. Diese Platzierung scheint daher dem realen Status der Universität Wien mit ihrem breiten Fächermix
besser zu entsprechen als die letztjährige.
THE war, wie fast alle Herausgeber von internationalen Hochschulrankings, in Vergangenheit immer wieder Kritik
ausgesetzt, was die Methodik der Ranking betrifft. Bei THE wurde neben der grundsätzlichen Frage der Datenqualität
insbesondere die hoch gewichtete Umfrage unter WissenschaftlerInnen (Peer Reputation Survey) immer wieder problematisch
bewertet. So haben ExpertInnen der Universität Wien herausgefunden, dass es insbesondere auf Grund der oft
geringen Rücklaufraten dieser Umfragen zu statistischen Verzerrungen kommen kann. Universitäten mit einer
Platzierung unterhalb von Rang 50 zeigen oft unnachvollziehbare Sprünge. Die Autoren gehen davon aus, dass
diese Sprünge im Ranking nicht mit der akademischen Leistung einer Universität zusammenhängen und
dass insbesondere das Heranziehen von Umfrageergebnisse den sogenannten "Matthäus-Effekt" verstärkt,
wodurch bereits angesehene Institutionen im Ranking erneut in ihrer Sichtbarkeit bestätigt werden, während
weniger sichtbare Universitäten es auch bleiben. In der Studie der Universität Wien wird daher dem Herausgeber
des Rankings empfohlen, zukünftig auf die Umfrage zu verzichten, und darüber hinaus die Universitäten
ab dem 50. Platz in Gruppen von 25-50 Universitäten zu aggregieren um verzerrenden statistischen Effekten
entgegen zu wirken.
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