Bank Austria Real Estate Country Facts Österreich: Österreichischer Markt für
kommerzielle Immobilien sehr attraktiv
Wien (bank austria) - Reinhard Madlencnik, Head of Real Estate Bank Austria: „Der österreichische Immobilienmarkt
boomt. Das bestätigen die stark gesunkenen Spitzenrenditen die z.B. im Bürobereich die 4,5-Prozent-Marke
erreicht haben.“ Er ergänzt: „ In Österreich gibt es im Immobilienbereich keinen Finanzierungsengpass.
Die Banken finanzieren und der Wettbewerbsdruck hat zugenommen. Wir sind im Neugeschäft gut unterwegs und
dabei, das Rekordvolumen des vergangenen Jahres in Höhe von 3,2 Milliarden Euro wieder zu erreichen.“
„Dass Investoren am österreichischen Immobilienmarkt starkes Interesse haben, sieht man nicht nur an den zurückgekommenen
Renditen, sondern auch am Investitionsvolumen. Das Ergebnis des ersten Halbjahres 2015 lag zwar leicht unter jenem
des ersten Halbjahres 2014, bei ausgezeichnet gefüllter Pipeline dürfte das Rekordniveau 2014 rund 3
Milliarden Euro zumindest wieder erreicht, wenn nicht sogar übertroffen werden“, ergänzt Karla Schestauber,
Immobilienanalystin der Bank Austria.
Bank Austria optimistisch für die nahe Zukunft
„Die Spitzenrenditen (im Shoppingcenter-Segment leicht unter 5 Prozent, im Fachmarktzentrumsbereich leicht unter
6 Prozent) haben durchaus noch leichtes Potenzial nach unten“, geben sich Madlencnik und Schestauber optimistisch.
„Solange die Zinsen so tief bleiben und insbesondere der Abstand zu Staatsanleiherenditen so hoch ist, kommen Investoren
an Immobilien als Anlageklasse nicht vorbei.“ Gefährden könnten die positive Entwicklung wirtschaftspolitische
Eingriffe oder ein Anstieg der Zinsen am langen Ende. „Wir empfehlen daher nach wie vor allen unseren Kunden zumindest
das Zinsrisiko abzusichern“, erklärt Madlencnik.
Wohnimmobilienpreisanstieg in Wien flacht sich ab, Anstieg in Restösterreich beschleunigt sich
Im Vergleich zum Fundamentalpreisindikator der OeNB waren die Preise am heimischen Wohnimmobilienmarkt im ersten
Quartal 2015 um 1 Prozent unterbewertet. Für den Wiener Markt signalisierte der Indikator zwar noch eine Überbewertung
der Wohnimmobilien um 19 Prozent, die Lage hat sich aber seit Mitte 2014 etwas entspannt. Auf jeden Fall ist mit
keiner signifikanten Preiskorrektur am Immobilienmarkt Wien zu rechnen. In Summe hat der Immobilienpreisanstieg
in Wien seit dem Höhepunkt 2012 kontinuierlich an Dynamik verloren, während sich der Preisanstieg im
restlichen Österreich beschleunigt hat.
Die Mieten zählten in den letzten Jahren zu den Inflationstreibern in Österreich. Von 2004 bis 2014 legten
Verbraucherpreise in der harmonisierten, international vergleichbaren Abgrenzung um 23 Prozent zu, davon die Position
Mieten um 37 Prozent. Der Mietenanstieg in Österreich hat sich in den vergangenen Jahren noch leicht beschleunigt,
von durchschnittlich 2,7 Prozent bis 2013, auf rund 4 Prozent 2014 und 5 Prozent in den ersten sieben Monaten 2015.
Auch im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern sind die Mieten in Österreich rascher gestiegen.
„Maßgeblich für die Abkopplung der Mietenentwicklung in Österreich vom westeuropäischen Durchschnitt
etwa ab 2009 dürften Anpassungen an das höhere Immobilienpreisniveau auf dem freien Mietwohnungsmarkt
gewesen sein. Zudem hat sich die Angebotslücke im günstigen Mietwohnsegment vergrößert, nicht
zuletzt, weil mehr Fördermittel für Wohnungssanierungen verwendet wurden, die wiederum zu Mietpreisanpassungen
führten“, analysiert Schestauber. „Im internationalen Vergleich ist die gesamte Wohnkostenbelastung österreichischer
Haushalte trotz der stark gestiegenen Mieten jedoch günstig geblieben“, ergänzt Madlencnik.
Wiener Büromarkt: Neubautätigkeit erneut auf niedrigem Niveau
Der Wiener Büromarkt zählt weiterhin zu den stabilsten Büromärkten in Europa und weist im Vergleich
mit anderen europäischen Städten eine moderate Leerstandsrate von 6,5 Prozent auf. Eine vergleichsweise
niedrige Neuproduktion von Büroflächen unterstützt diesen Trend. Im Gesamtjahr 2015 wird das Neubauvolumen
voraussichtlich nur knapp 130.000m² und damit noch einmal einen neuen Tiefstand erreichen. Allerdings sind
für die kommenden Jahre zahlreiche Projekte in Planung und teilweise auch schon in Bau, so dass spätestens
ab 2017 wieder mit einer deutlichen Zunahme der Neubautätigkeit zu rechnen ist.
Top-Einkaufszentren machen sich fit für die digitale Konsumgesellschaft
Insgesamt standen den Einkaufswilligen in Österreich per Ende Juni 2015 rund 127 Shopping Center mit einer
vermietbaren Fläche von rund 2,7 Millionen m² zur Verfügung. Dies entspricht einem Flächenzuwachs
von rund 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Der gebremste Neuflächenzuwachs hat im Wesentlichen zwei Gründe:
Erstens verfügt Österreich über einen hohen Sättigungsgrad mit Shopping Centern und liegt deutlich
über dem EU-Durchschnitt. Auf der anderen Seite werden die Bundesländer immer restriktiver bei der Vergabe
von Baubewilligungen für Neu- und Ausbauprojekte“, analysiert Schestauber.
Wien verfügte inklusive aller neuen Flächen zum Halbjahr 2015 über 31 Einkaufszentren mit einer
vermietbaren Fläche von rund 982.000 m². Die SC-Dichte pro 1.000 Einwohner lag bei rund 546 m² und
ist gegenüber dem Halbjahr 2014 (528 m² pro 1.000 Einwohner) durch das Flächenwachstum von rund
50.000 m² (ÖBB BahnhofCity, Citygate und Erweiterung des Auhofcenters) deutlich angestiegen. Bemerkenswert
ist, dass alle sechs größten Einkaufszentren in Wien in den letzten fünf Jahren grundlegende Modernisierungen,
Erweiterungen oder Relaunches durchgeführt haben bzw. gänzlich neu errichtet wurden. Dieser Trend ist
aber nicht nur auf die größten Center beschränkt, sondern spiegelt den gesamten Markt wider. Treiber
hinter dieser Entwicklung ist der Online-Handel und der Einfluss der neuen digitalen Konsumgesellschaft. Der Onlinehandel
bewirkt auch, dass die Schere zwischen den gut performenden Shopping Centern und den weniger guten schneller auseinanderdriftet.
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