"Gegen Mobbing und für gutes Klassenklima" – Friedenswochen für Kinder
und Jugendliche auf Burg Schlaining
Stadt Schlaining/Eisenstadt (blms) - Seit 2007 werden auf der Burg Schlaining Friedenswochen für Kinder
und Jugendliche abgehalten. Mehr als 6.300 SchülerInnen der 3.-13.-Schulstufen haben bisher an diesem von
der UNESCO prämierten Friedenspädagogik-Projekt teilgenommen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
den Landesrätinnen Verena Dunst und Mag.a Astrid Eisenkopf am 30.09. Mittwoch, stellten die Verantwortlichen
Ziele und Perspektiven der Friedenswochen, die heuer im Zeichen von Mobbing stehen, vor.
„Gewalt hat viele Gesichter, umso wichtiger ist es, auf verschiedenen Ebenen aktiv und präventiv dagegen zu
agieren“, betonte Landesrätin Verena Dunst, die gemeinsam mit Jugendanwalt Mag. Christian Reumann die Friedenswochen
initiiert hat. „Mobbing ist eine, im Zeitalter des Internets besonders verletzende und perfide, Form der Gewaltausübung.
Gegenseitigen Respekt, Vertrauen aufzubauen, die Verbesserung des Klassenklimas und das Erlernen gewaltfreier Konfliktlösung
sind gute Voraussetzungen, um Mobbing in der Schule und im späteren Leben zu vermeiden“.
In der Prävention sieht auch die nunmehr für Jugendfragen zuständige Landesrätin Mag.a Astrid
Eisenkopf den Schlüssel: „Mobbing kann mit Prävention begegnet werden. Dabei gilt es, zu lernen, die
ersten Anzeichen zu erkennen, um gegensteuern zu können“. Sie streicht einen weiteren Aspekt der Friedenswochen
hervor: „Hier werden Kompetenzen vermittelt, von denen die Kinder und Jugendlichen ein Leben lang profitieren.
Die Friedenswochen sind mehr als nur ein Projekt, sie sind fixer Bestandteil des Programms der Friedensburg und
der Schulen im ganzen Land“.
Ziel des Präventionsprojektes ist es, Gewalt im schulischen Miteinander noch vor Ausbruch zu verhindern und
Konflikte gewaltfrei zu lösen. Unter Anleitung von Experten erfahren SchülerInnen interaktiv und altersadäquat
den Zugang zu ihren eigenen Gefühlen, zu Mitmenschen, Umwelt und Natur, zu den zentralen Themen Konflikt und
Frieden. Auch für Teambuilding und zur Stärkung der Klassengemeinschaft oder als Kennenlernwoche, vor
allem für Jüngere, kann die Friedenswoche genutzt werden. Darüber hinaus gibt es eigene Module zu
Spezialthemen wie Mobbing, Gewalt in den Medien oder genderbasierende Gewalt. Das Projekt wurde von ExpertInnen
aus der Praxis (MediatorInnen, Friedens- und ErlebnispädagogInnen) gemeinsam mit MitarbeiterInnen des Friedensinstituts
Burg Schlaining entworfen, unterstützt von der Kinder- und Jugendanwaltschaft Burgenland und dem Landesschulrat
für das Burgenland. Ständige Kooperationspartner sind die Pädagogische Hochschule (PH) Burgenland,
die Schulpsychologie Burgenland sowie einige thematisch verwandte Initiativen.
Dr.in Blanka Bellak, Direktorin des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung
(ÖSFK), und Ursula Gamauf-Eberhardt, MA, Programmdirektorin des ÖSFK, sehen in den Friedenswochen ein
absolutes Erfolgsprojekt, für das Anfragen aus allen Bundesländern kämen. Sie wünschen sich
eine Verbreiterung und noch bessere Verankerung in der Schule. Im kommenden Jahr solle der Schwerpunkt auf die
Themen Weltfrieden und Umweltschutz gelegt werden.
„Es ist mir ein besonderes Anliegen, die Friedenswochen über das Jugendschutzreferat gemeinsam mit dem
Familienreferat auch heuer finanziell zu unterstützen. Denn es geht uns auch darum, dass diese Friedenstage
oder –wochen für alle Kinder und ihre Eltern leistbar bleiben“, so Eisenkopf abschließend.
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