Weg für 2. Schienenachse ist frei
Linz (stadt) - Am 27. September hat sich die Linzer Bevölkerung mit einer großen Mehrheit von
68 Prozent für die Errichtung einer neuen Brücke für Straßenbahn, Autobusse, Kraftfahrzeuge,
Fahrräder und FußgängerInnen anstelle der bestehenden Eisenbahnbrücke ausgesprochen. Nur 32
Prozent (bei 64,6 Prozent der abgegebenen Stimmen bezogen auf die Stimmberechtigten) entschieden sich für
eine Sanierung der bestehenden Eisenbahnbrücke für FußgängerInnen und Fahrräder sowie
die Errichtung einer Begleitbrücke für Straßenbahn, Autobusse und Kraftfahrzeuge.
„Diese Entscheidung ist für die Stadt Linz bindend. Der Weg ist nun frei für eine kostengünstige,
schöne und vernünftige Donauquerung, die allen Anforderungen einer zeitgemäßen Verkehrsführung
entspricht. Das eindeutige Befragungsergebnis ist für mich ein Auftrag für eine rasche Umsetzung des
Projekts ,Neue Donaubrücke‘“, interpretiert Bürgermeister Klaus Luger das Ergebnis des Volksentscheids.
„Mit der Geschichte der Eisenbahnbrücke sind sicherlich für die LinzerInnen Emotionen bzw. persönliche
Erinnerungen verbunden, aber die 1900 errichtete Eisenbahnbrücke im Eigentum der ÖBB hat ihre technische
Lebensdauer erreicht und ist bereits bisher nur mehr eingeschränkt nutzbar. Niemand könnte in Zukunft
die Verantwortung für einen weiteren Betrieb übernehmen“, so Bürgermeister Luger.
Laut den vorliegenden technischen Gutachten wäre auch im Falle einer Sanierung der Eisenbahnbrücke ein
Restrisiko für die VerkehrsteilnehmerInnen nicht auszuschließen gewesen. Dies war auch ein wesentlicher
Grund, weshalb die Brücke aus dem Denkmalschutz entlassen worden ist.
An Stelle einer Brücke für RadfahrerInnen und FußgängerInnen sowie einer zweiten für
den motorisierten und den öffentlichen Verkehr kann nun eine kreuzungsfreie und sichere Donauquerung für
alle VerkehrsteilnehmerInnen errichtet werden. Die Kosteneinsparung bei dieser Lösung wird auf 40 Millionen
Euro geschätzt.
Neubau der Eisenbahnbrücke ist verkehrstechnisch beste Variante
Wie die Untersuchungen der Verkehrs-Expertinnen der Stadt Linz ergeben haben, ist der Neubau einer Brücke
nicht nur die kostengünstigste, sondern auch die verkehrstechnisch beste, weil kreuzungsfreie und platzsparende
Variante.
„Auch für die weiteren Planungen für die 2. Schienenachse, die Linz notwendig braucht, ist die neue Brücke
von entscheidender Bedeutung“, kann Bürgermeister Klaus Luger dem vorliegenden Befragungsergebnis zusätzlich
Positives abgewinnen. „Mein Bemühen konzentriert sich nun darauf, rasch alle weiteren Schritte für eine
zukunftstaugliche Verkehrsanbindung an dieser Stelle zu setzen“.
LINZ AG übernimmt Brücke am 13. Dezember
Eine Eigentumsübertragung von den ÖBB an die LINZ AG samt der ÖBB-Trasse von der Hauptstraße
bis zur Hafenstraße erfolgt am 13. Dezember 2015.
Ein wichtiger Schritt ist bereits im Vorfeld der kommenden Planungsschritte gesetzt worden:
Am 23. Jänner 2014 fasste der Linzer Gemeinderat mehrheitlich den Beschluss für einen europaweiten Realisierungswettbewerb
für eine neue Donauquerung an Stelle der alten Eisenbahnbrücke, der am 17. September 2014 mit einem klaren
Juryvotum für das Projekt des französischen Architekten Marc Mimram aus Paris entschieden wurde.
„Die von den renommierten französischen Architekten entworfene Brücke bietet ausreichend Platz und Sicherheit.
Das Aussehen der neuen Stahlbrücke passt auch gut zu Linz. Sie ist modern und erinnert durch ihre Bögen
an die alte Eisenbahnbrücke. Bei den Linzerinnen und Linzern kommt die neue Brücke gut an“, hebt Bürgermeister
Klaus Luger die Vorteile der Planung von Mimram hervor.
Die Brücke bietet mit Baukosten von etwa 60 Millionen Euro auf insgesamt ca. 33 Metern Breite Platz für
zwei Schienenstränge, zwei Fahrbahnen für Autos und Busse sowie einen kombinierten Geh- und Radweg. Sie
ist auch grundlegende Voraussetzung für die Realisierung der 2. Schienenachse. Auch eine Nutzung durch die
vom Land OÖ forcierte Regio-Tram ist möglich.
Künftige Verkehrsführung
Die künftige Verkehrsführung im Zuge der neuen Brücke wurde von der Stadtplanung Linz bereits
untersucht, mit dem Ergebnis, dass die Umgebung sowohl auf Urfahraner wie auch auf Linzer Seite möglichst
wenig beeinträchtigt wird.
So sind für den motorisierten Individualverkehr keine Richtungswechsel und Verschwenkungen erforderlich, ebenso
ist beim ruhenden Verkehr der größtmögliche Erhalt von Parkplätzen für SportlerInnen
im Bereich der Freizeitanlagen (LäuferInnen, WassersportlerInnen, RadfahrerInnen, SkaterInnen) und für
das Gasthaus Lindbauer gewährleistet.
Die gerade Streckenführung der einzuplanenden Straßenbahn ermöglicht einen dichten Takt und kurze
Fahrzeiten durch relativ hohe Geschwindigkeiten, weiters sind Haltestellen für Busse in beiden Fahrtrichtungen
möglich. Sämtliche schifffahrtsrechtlichen Vorgaben hinsichtlich der Durchfahrtsbreite und –höhe
sowie der Pfeilerlage werden erfüllt.
Auf Linzer Seite ist für den Rad- und FußgängerInnenverkehr eine direkte Verbindung zur Hafenstraße
ohne Umwege und zusätzliche Querung der Fahrbahn und der Gleistrasse gegeben. Der Weg entlang des Donauparkstadions
zum Damm ist ohne zusätzliche Maßnahmen weiter benutzbar.
Detailplanungen laufen an
„Nun wird mit der Detailplanung begonnen“, informiert Luger über den weiteren Zeitplan. „Die nächsten
Schritte, die noch ab diesem Jahr erfolgen, sind die Einrichtung einer Projektgruppe und die Beauftragung des Planungsteams.
In der Folge ist die Ausschreibung für den Abbruch der Tragwerke vorzunehmen.“
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