Europäische Union muss Prüfzyklen an den realen Fahrbetrieb anpassen
Brüssel/Wien (bmlfuw) - „Manipulationen im Testzyklus sind umweltpolitisch inakzeptabel und es gilt,
solche illegalen Praktiken durch gezielte Maßnahmen künftig zu verhindern“, betonte Bundesminister Andrä
Rupprechter am 29.09. im Umweltausschuss. „Es braucht nun maximale Transparenz, um das Vertrauen der Konsumenten
wieder herzustellen, dies kann nur gelingen wenn die europäische Automobilbranche gemeinsam mit der Europäischen
Kommission und der Europäischen Umweltagentur die ‚Real Drive Emissions‘, also Tests unter realen Bedingungen
statt unter Laborbedingungen, durchführt und veröffentlicht“, so Rupprechter weiter.
Für neue Dieselfahrzeuge sollen durch die Automobilindustrie Messungen von unabhängigen Fachleuten, wie
etwa der Europäischen Umweltagentur bzw. den Umweltämter in den Ländern durchgeführt und überwacht
werden. Zudem soll auf EU-Ebene der neue Fahrtestzyklus WLTP (world harmonized light vehicles test) ehestmöglich
eingeführt werden. Dieser ergibt realistischere Verbrauchswerte als der derzeit verwendete NEFZ (neuer europäischer
Fahrzyklus), der bereits veraltet ist. Zudem muss der neue europäische Testzyklus wie in den USA um einen
Straßentest ergänzt werden.
BM Rupprechter wird dieses Thema im nächsten Umweltministerrat in Brüssel auf die Tagesordnung bringen,
auch wenn faktisch die Verantwortung derzeit im Bereich der Verkehrsminister liegt. Er fordert die Europäische
Kommission auf einen Bericht zur Situation in der EU vorzulegen, ob auch in Europa Fahrzeuge in Verkehr gebracht
wurden, die illegal manipuliert wurden. „Wenn in Europa solche Fahrzeuge verkauft wurden, dann war dies nicht nur
ein Betrug am Konsumenten, sondern auch an der Republik. Mögliche Ersatzzahlungen durch die Automobilbranche
an Österreich müssen für umweltfreundliche Mobilität im Klima- und Energiefonds zur Verfügung
stehen“, so Bundesminister Rupprechter.
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