Umgestaltung des Platzes unter Miteinbeziehung der BürgerInnen
Wien (rk) - "Johann Nepomuk Nestroy war ein grandioser Dramatiker, hinreißender Schauspieler
und bedeutender Theaterdirektor. Mit 83 Bühnenwerken und mehreren hundert Rollen nimmt er einen gebührenden
Platz in Österreichs Literatur- und Theatergeschichte ein. Vor allem seine unbeugsame Haltung und seine Auflehnung
gegen einen übermächtigen Staatsapparat mit den Mitteln der Kunst verdient nicht nur tiefen Respekt,
sondern macht Nestroy auch modern und seine Stücke zeitlos," betont Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny
bei der Enthüllung der Zusatztafel zum Nestroyplatz.
Die Stadt ehrt Nestroy mehrfach: Die Wienbibliothek ist seit 1923 im Besitz kostbarer Nestroy-Dokumente - von Skizzen
und Vorarbeiten über Reinschriften und Theaterhandschriften bis hin zu Rollenheften und Partituren. Eine Statue
auf der Praterstraße, eine Gedenktafel in der Bräunerstraße sowie ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof
erinnern ebenfalls an den begnadeten Künstler.
Umgestaltung Nestroylatz
Der Nestroyplatz soll in den nächsten Jahren unter Miteinbeziehung der Bürgerinnen und Bürger umgestaltet
werden. "Die Ampelanlage am Nestroyplatz ist veraltet und muss durch neue LED Ampeln ersetzt werden. Diesen
Anlass wollen wir nutzen, um einige Erneuerungen am Nestroyplatz vorzunehmen. Diese sollen unter Einbeziehung der
Anwohnerinnen und Anwohner geschehen. Konkrete Maßnahmen gibt es allerdings noch nicht. Diese sollen im Rahmen
eines BürgerInnenbeteiligungsverfahrens erarbeitet werden", betont Bezirksvorsteher Karlheinz Hora.
- So muss etwa der Straßenbelag erneuert werden. Dieser wurde im Zuge des
Marathons um 20 cm abgefräst, um die entstandenen Fahrtrillen zu entfernen.
- Zusätzlich soll der Gehsteig in der Weintraubengasse (vor dem Lokal "Nestroyhof")
verbreitert werden.
- Der Bereich um die Station des 5A soll umgestaltet werden, um die Zufahrt für
den Bus zu erleichtern.
- Die Insel zwischen Czernin- und Tempelgasse muss ebenfalls umgestaltet werden
und eine Anbindung an den Fußgängerübergang erhalten.
Nestroystatue kehrt zurück
Geplant ist außerdem, das Nestroydenkmal wieder direkt auf dem Nestroyplatz zu platzieren. Das Denkmal für
Johann Nestroy (1801 -1862) von Oskar Thiede wurde 1929 auf dem Nestroyplatz errichtet und enthüllt. Nach
dem Zweiten Weltkrieg übersiedelte es ins Reinhardt Seminar. Erst im Jahr 1983 wurde es wieder zurück
in die Leopoldstadt geholt. Momentan befindet sich das Denkmal noch vor dem Haus der Praterstraße 17. Die
unter Denkmalschutz stehende Statue stellt Johann Nestroy übrigens als Blasius Rohr aus der Posse "Glück,
Missbrauch und Rückkehr" dar. "Die Umgestaltung des Nestroyplatzes bietet die ideale Gelegenheit,
das Nestroydenkmal wieder zurück seinen ursprünglich angedachten Ort zu bringen", so Mailath und
Hora abschließend.
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