Wien (statistik austria) – Auch das Jahr 2013 brachte wieder einen leichten Anstieg der Auslandsverflechtung
österreichischer Unternehmen. Während die Anzahl der österreichischen Unternehmen, die einem ausländischen
Konzern angehören, im Berichtsjahr um 0,5% auf 10.160 angestiegen ist, nahm die Zahl der Auslandstöchter
österreichischer Unternehmen um weitere 1,6% zu und überstieg somit erstmals die Marke von 6.000 Unternehmen,
wie aktuelle Daten von Statistik Austria zeigen.
Moderate Beschäftigungsausweitungen im In- und Ausland
Für den inländischen Arbeitsmarkt bedeutete dies fast 13.000 zusätzliche Jobs (+2,3%) in auslandskontrollierten
Unternehmen. Ihr Anteil an der vergleichbaren gesamtösterreichischen Beschäftigung (in marktwirtschaftlich
orientierten Unternehmen) stieg damit geringfügig von 19,4% auf 19,7% (siehe Tabelle 1). Der Anstieg der Beschäftigung
in österreichisch kontrollierten Unternehmen im Ausland (österreichische Beteiligungen über 50%)
betrug 1,9%, was einer Zunahme um rund 20.000 Jobs entsprach (siehe Tabelle 2). Dabei ist jedoch zu beachten, dass
diese Beschäftigungsentwicklung im In- wie auch im Ausland nicht nur durch die Veränderung der Beschäftigung
in bestehenden Unternehmen, sondern auch durch Veränderungen in den Beteiligungsverhältnissen (Neuübernahmen,
Unternehmensverkäufe etc.) zustande kommt.
Sondereffekte bei der Umsatzentwicklung
Die sowohl bei den auslandskontrollierten Unternehmen im Inland als auch bei den Auslandstöchtern erhobenen
Umsatzdaten waren neben der allgemeinen Entwicklung von einigen Sondereffekten geprägt. So gab es im Berichtsjahr
größere Übernahmen durch ausländische Konzerne im Inland (Möbelhandel, Sportartikelhandel)
und im Ausland (z. B. Maschinenhandel), andererseits machte sich im In- wie im Ausland die Entwicklung der Rohstoffpreise,
insbesondere der Erdöl- und Erdgasprodukte, in den Ergebnissen der in diesem Bereich engagierten Handelsunternehmen
bemerkbar. Insgesamt verzeichneten somit die auslandskontrollierten Unternehmen im Inland 2013 einen Umsatzrückgang
von 0,3% oder 775 Mio. Euro, die Auslandstöchter einen Rückgang von 1,7% oder 6,7 Mrd. Euro.
Geographische Orientierung der Auslandsverflechtungen im Wesentlichen unverändert
Was die geographische Ausrichtung der aktiven und passiven Auslandsbeteiligungen betrifft, gab es im Berichtsjahr
2013 wenig Veränderung. Wichtigstes Partnerland ist nach wie vor mit Abstand Deutschland – sowohl für
Auslandsbeteiligungen an österreichischen Unternehmen (Passivrichtung) als auch für die aktiven Beteiligungen
österreichischer Unternehmen im Ausland.
41% der österreichischen Unternehmen, die 2013 unter ausländischer Kontrolle standen, gehörten zu
einem deutschen Konzern (siehe Tabelle 3). Bei den Beschäftigten betrug der Anteil sogar 48%. Dies ist unter
anderem. auf die starke deutsche Beteiligung im Einzelhandel zurückzuführen. Hinter Deutschland folgten
bei den Inlandsbeteiligungen die Schweiz (11% der Beteiligungen, 9% der Beschäftigten in auslandskontrollierten
Unternehmen), die USA (5 bzw. 9%), Italien (6 bzw. 5%) und, praktisch gleichauf, die Niederlande und das Vereinigte
Königreich (4,6% der Beteiligungen und 3,5 bzw. 3,4% der Beschäftigten).
Auf der Aktivseite repräsentierten die Beteiligungen in Deutschland 14% aller Kontrollbeteiligungen, die österreichische
Unternehmen 2013 im Ausland hielten (siehe Tabelle 4). Mit einem Anteil von 12% an den gesamten Beschäftigten
in Auslandstöchtern (126.000 von knapp 1,1 Mio. Beschäftigungsverhältnissen) lag Deutschland allerdings
nur knapp vor Ländern des zweiten Schwerpunkts der österreichischen Auslandsbeteiligungen, den mittel-,
ost- und südosteuropäischen (Nachbar-)Ländern. An zweiter Stelle lag in diesem Vergleich 2013 die
Tschechische Republik mit 10% der Auslandsbeschäftigten (108.000 Beschäftigungsverhältnisse), danach
folgten Rumänien mit 8,5% Anteil (92.000 Jobs) und Ungarn mit 7,7% (83.000 Jobs). Außerhalb der EU konzentrierten
sich die österreichischen Auslandsbeteiligungen auf die Ukraine und Russland (jeweils knapp 5% der Beschäftigten
in Auslandstöchtern). In Übersee folgten auf die Beteiligungen in den USA (3,6% aller Beteiligungen,
4,0% der Auslandsbeschäftigten) bereits jene in China mit 2,8% Anteil an allen Beteiligungen bzw. 2,7% der
Beschäftigten.
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