Österreichs Exportwirtschaft profitiert weiter von gesunder Wirtschaft in USA und Kalifornien
Los Angeles/Wien (pwk) - Die amerikanische Wirtschaft ist gesund und das GDP-Wachstum der kommenden zwei
Jahre wird zwischen 2,5 und 3 Prozent liegen, so der Tenor beim Anderson Forecast der University of California
in Los Angeles in der vergangenen Woche. Die Inflation liegt mit 1,5 Prozent unter dem 2 Prozent Ziel der Federal
Reserve Bank, die Arbeitslosenrate ist jährlich um 1 Prozent gesunken und die US-Wirtschaft nähert sich
mit einer Arbeitslosenrate von derzeit 5,1 Prozent gegen Ende 2015 bzw. Anfang 2016 der Vollbeschäftigung
bei geringer Inflation. Der Konsument ist mit 3 Prozent Zuwachs bei Konsumausgaben der Wirtschaftsmotor und erstmals
überlegte die Fed nach Jahren einer fast Null-Zins-Politik eine marginale Anhebung im September.
Gegen Ende des Jahres rechnen Experten mit einem Anziehen der Zinsen um ein Viertelprozent und in weiterer Folge
in Richtung Normalisierung des Zinsniveaus. So wird eine spätere abrupte Zinsanhebung vermieden und wird ein
Pushinstrument im Falle einer wirtschaftlichen Verlangsamung aufgebaut. Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter
in Los Angeles: "Die Wirtschaft kann eine Zinserhöhung verkraften. Zinssensible Sektoren sind der Haus-
und Automarkt, die aber keinesfalls überhitzt sind. Es gilt abzuwarten, wie schwer bei der nächsten Fed-Zinsabstimmung
die schwächelnde Wirtschaft Chinas wieder ins Kalkül gezogen wird."
Kalifornien surft auf Tech-Welle
Kaliforniens 2,3 Billionen US-Dollar-Wirtschaft hat dank Tech-Boom, anziehendem Wohnungsmarkt und einer temporären
Steuererhöhung das Budgetdefizit in ein Plus verwandelt und einen Fonds für schlechte Zeiten, einen sog.
"Rainy Day Fund", eingerichtet. Kalifornien wäre als eigene Volkswirtschaft vor Brasilien die Nr.
7 der Welt. Die Arbeitslosenrate im Golden State fiel seit der Rezession von einem Rekordhoch von 12,4 Prozent
auf 6,1 Prozent. Thaler: "Das Wirtschaftswachstum im Golden State ist Branchen und Regionen übergreifend,
vor allem stark bei Geschäftsdienstleistungen sowie im Freizeit- und Beherbergungssektor. Im Technologiemekka
Silicon Valley ist das Jobwachstum dreimal so hoch wie der US-Durchschnitt." Das kalifornische Bevölkerungswachstum
weist mit geschätzten 0,9 % in den nächsten Jahren keinen robusten Zuwachs mehr wie früher auf.
Der Wohnbau kann dennoch mit der Nachfrage nicht Schritt halten. Da Kaufpreise und Mieten von Wohnraum in naher
Zukunft nicht zurückgehen werden, wird die Zuwanderung und damit das zukünftige Wirtschaftswachstum gebremst
werden.
Attraktiver Exportmarkt USA
Die österreichischen Exporte in die USA stiegen 2014 um 10 Prozent und legten im 1. Halbjahr 2015 um weitere
19 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode zu. Damit verdrängten die USA erstmals Italien als zweitwichtigste
Exportdestination österreichischer Produkte und tragen wesentlich zum globalen Exportwachstum Österreichs
bei. Thaler: "Die USA sind in allen Sektoren eine attraktive Exportdestination für innovative Produkte
und Lösungen. Voraussetzung für den erfolgreichen Einstieg in den größten und anspruchvollsten
Markt der Welt sind Commitment, langfristige Strategie und ausreichende finanzielle Ressourcen. Die US-AußenwirtschaftsCenter
sind Coach und Hub bei der Marktbearbeitung."
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