Haslauer und Pallauf bei Jubiläumsveranstaltung "Europäische Zeitreise"
zu 20 Jahren EU-Mitgliedschaft
Salzburg (lk) - Zu einer "Europäischen Zeitreise" aus Anlass der 20-jährigen EU-Mitgliedschaft
waren am 09.10. Salzburger Schülerinnen und Schüler in die Residenz eingeladen. "Das Bild vom Grenzbalken,
der heruntergelassen wird, das Bild vom Stacheldraht und von der trennenden Mauer, die eilig wieder hochgezogen
werden: Das sind die Schreckensbilder der Vergangenheit. Das sollen niemals Eure Zukunftsbilder sein. Welche Antworten
immer wir gemeinsam auf die großen Fragen der Gegenwart und erst Recht der Zukunft finden werden: Als Salzburger
fühlen, als Österreicher in der Welt reden und auftreten und als Europäer handeln. Ich denke, das
wäre ein Rezept, über das es sich nachzudenken lohnt", erklärte Europareferent Landeshauptmann
Dr. Wilfried Haslauer in seinen Begrüßungsworten.
Europa sei kein neues, hippes "Gadget", das morgen im Elektronikmüll landet. Und im Übrigen
auch kein Wunschkonzert. "Europa, das ist schlicht und einfach das, was wir alle gemeinsam daraus machen,
indem wir es leben. 'Europa', das ist nicht etwa ein Stadtteil von Brüssel mit einer etwas eigenartigen Hochhausarchitektur.
Europa, das sind doch wir!" so der Landeshauptmann weiter. "Europa, das seid natürlich auch Ihr!
Für Euch, anders, als vielleicht für Eure Eltern- und Großelterngeneration, ist dieser Gedanke
nicht 'anstrengend', sondern selbstverständlich", sagte der Europareferent.
EU-Revue mit jungem Kulturprogramm
Die Jubiläumsveranstaltung spannte den Bogen von den europäischen Tagesthemen zurück zur Beitrittsphase.
Die Stabsstelle EU-Bürgerservice konnte mit Unterstützung durch das Landes-Europabüro dafür
hochkarätige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen als politische Gesprächspartner gewinnen. Aber auch der kulturelle
Aspekt kam nicht zu kurz: So ließ das EU-Kabarett "Sprechblasen", gestaltet von Schülerinnen
und Schülern des Privatgymnasiums der Herz-Jesu-Missionare Stationen des EU-Beitritts Revue passieren.
Ederer und Fischler als Zeitzeugen im Gespräch
Auf dem Podium diskutierten Mag. Brigitte Ederer, damalige EU-Beitrittsverhandlerin und jetzt Aufsichtsratsvorsitzende
der ÖBB und Dr. Franz Fischler, damaliger Landwirtschaftsminister, anschließend EU-Agrarkommissar und
nun Präsident des Europäischen Forum Alpbach, sowie Sonja Puntscher-Riekmann, Leiterin des Salzburg Centre
of EU Studies und Inhaberin des Jean-Monnet-Lehrstuhls, mit Salzburger Schulsprechern zur "Zukunftsdestination
Europa".
Die Vorsitzenden der Jungen Wirtschaft, der Jungen Industrie sowie der Gewerkschaftsjugend Dominik Mayer, Andreas
Wimmer und Marco Kern gestalteten eine Gesprächsrunde zum Thema "Zurück in die Zukunft".
Jugendliche kommen Europa auf die Spur
Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit der Preisverleihung für den EU-Geocaching-Wettbewerb des Landes
Salzburg. Es nahmen 21 Schulen aus dem ganzen Land Salzburg teil, davon haben neun hochwertigste Beiträge
abgeliefert, die sie in ihrer Freizeit mit Begeisterung ausgearbeitet haben. Sechs der neun schafften es auch,
bis zum Fristende am 30. September online zu gehen (http://www.geocaching.com). Mag. Claudia Schmidt, Abgeordnete
zum Europäischen Parlament, lud die Gewinnerklasse zu einer Brüssel-Reise ein: "Gerade in Zeiten
der Dauerkrisen, wo Europa den meisten von uns abstrakter und weiter weg als je zuvor erscheint, ist es wohltuend,
die andere Seite der Medaille zu sehen. Es dürfte viele überraschen, wie sehr Europa auch und gerade
in den Bezirken und Gemeinden, vertreten ist. Ich gratuliere den Gewinnern, dass sie es geschafft haben, diese
andere Seite der Union sichtbar zu machen, diese Seite geht im Tagesgeschäft leider ohnehin allzu oft unter.
Ich freue mich darauf, sie bald in Brüssel mit Brüssel vertraut(er) zu machen", so Schmidt.
Die Caches werden schon fleißig gesucht, es gibt beeindruckende Anmerkungen von Geocachern, die sich - dem
Europagedanken folgend - gemeinsam auf die Suche begeben.
Alle bei EU-Geocaching-Wettbewerb eingereichten Beiträge sind auf der Landes-Website zu finden.
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