Enthüllung von zwei neuen Gedenktafeln
Linz (stadt) - Linz war nach 1945 als eine der ehemaligen Führerstädte der NS-Diktatur stark
belastet. Daher spielt die aktive Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Erbe eine zentrale Rolle in
der Aufarbeitung der Stadtgeschichte. Am 07.10. wurden im Beisein von Bürgermeister Klaus Luger und Vizebürgermeister
Mag. Bernhard Baier am Gebäude der Landespolizeidirektion Linz und im Urnenhain Urfahr zwei neue Gedenktafeln
feierlich enthüllt.
Am Standort des heutigen Stadtpolizeikommandos Linz an der Nietzschestraße wurde eine Gedenktafel angebracht,
die an jene Frauen erinnert, die in der damaligen Frauengefängnisbaracke Kaplanhof ums Leben kamen. Während
der NS-Herrschaft waren ungefähr 160 politische Gegnerinnen des nationalsozialistischen Regimes als Gefangene
der Gestapo dort inhaftiert. Ein Bombenangriff auf das Gefängnis am 31. März 1945 kostete etwa einem
Drittel der Insassinnen das Leben.
Die Nachkriegszeit von 1945 bis 1955 erlebte Linz als geteilte Stadt: Die Donau wurde zur Demarkationslinie, die
Linz in zwei Zonen teilte den russischen Norden und den amerikanischen Süden. Urfahr der nördlich
der Donau gelegene Stadtteil von Linz hatte von 1945 bis 1955 einen eigenen, von der sowjetischen Besatzungsmacht
ernannten Bürgermeister, Ferdinand Markl (1898-1960). Die Stadt Linz widmet dieser Linzer Persönlichkeit
nun im Ehrenhof am Urnenhain Urfahr eine Gedenktafel, mit der auf die besonderen Verdienste Markls hingewiesen
wird.
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