Schulen und Kindergärten: Wien
 legt umfassenden Ausbau-Plan bis 2025 vor

 

erstellt am
09. 10. 15
09:00 MEZ

Rund 300.000 Kinder im Jahr 2025, Ausbau der Bildungsangebote „große Herausforderung und Chance“
Wien (rk) - Die Bevölkerung der Stadt Wien wird laut aktuellen Prognosen auch im kommenden Jahrzehnt dynamisch wachsen. Im Jahr 2025 werden in Wien rund zwei Millionen Menschen leben, davon rund 300.000 unter 15-jährige Kinder und Jugendliche - das sind um ca. 36.000 mehr als heute. "Wien wird dadurch zum jüngsten Bundesland Österreichs", betonte Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch am 08.10. "Um allen Kindern und Jugendlichen gute Zukunftschancen zu ermöglichen, ist ein qualitativ hochwertiges, öffentlich finanziertes Bildungswesen von großer Bedeutung. Der Ausbau der Bildungsangebote ist für uns eine große Herausforderung und Chance. Auf Basis unserer bislang erfolgten Ausbau-Projekte haben wir deshalb ein umfassendes Bildungsinfrastrukturkonzept für die nächsten zehn Jahre erarbeitet."

Platz für Bildung an guten Orten
Wesentlichste Eckpunkte des insgesamt 40 Seiten umfassenden Konzeptes: Zur Abdeckung der steigenden SchülerInnen-Zahlen benötigt Wien pro Jahr zusätzlich rund 50 Volksschulklassen sowie rund 50 Klassen im Bereich der 10- bis unter 14-Jährigen. "Wien geht dabei davon aus, dass der Bund seinen Verpflichtungen nachkommt und auch zukünftig rund 50 Prozent der 10-jährigen Kinder in eine Schule des Bundes wechseln können", so Oxonitsch. "Daher rechnen wir im städtischen Bereich pro Jahr mit 25 zusätzlichen Klassen für neue Mittelschulen."

Ziel der Stadt ist es darüber hinaus, auch in Zukunft 40 Prozent des Angebotes an Kindergartenplätzen durch städtische Einrichtungen abzudecken. Insgesamt benötigt Wien jährlich rund 100 zusätzliche Kindergartengruppen, 40 davon sollen im städtischen Bereich geschaffen werden.

Insgesamt soll auch künftig "Platz für Bildung an guten Orten" zur Verfügung stehen: Vor allem in den Stadterweiterungsgebieten will die Stadt für die BewohnerInnen wohnortnah Bildungsinfrastruktur schaffen. Priorität haben dabei vor allem neue Campus-Bauten in Form des Campus plus-Modells, die Nutzung von Erdgeschoßzonen für Bildungseinrichtungen ("Mini-Campus"), aber auch die Erweiterung von bestehenden Standorten: Sowohl für Kindergärten als auch für Pflichtschulen wird geprüft, wo Erweiterungen möglich sind. Ausgewählte Standorte sind bereits im vorliegenden Konzept ausgewiesen.

Ebenfalls ausgewiesen sind sogenannte "Potentialgebiete" für Bildungsstandorte (z.B. Nordwestbahnhof): Diese Gebiete zukünftiger Stadtentwicklung werden bei der Planung neuer Bildungseinrichtungen bereits "mitgedacht."

Weiteres soll es auch nach dem Ende des gegenwärtigen Sanierungsprogramms laufend Sanierungen von Schulen und Kindergärten geben: Besonderes Augenmerk will man dabei auf neue pädagogische Anforderungen legen, die bei der Sanierung gleich mit berücksichtig werden können.

Mehrfachnutzung als wichtiger Schwerpunkt
Ein wichtiger Schwerpunkt ist auch das Thema Mehrfachnutzung: Dabei ist nicht nur die bereits angesprochene Nutzung von Erdgeschoßflächen für "Mini-Campus"-Standorte gemeint, sondern auch die Öffnung von Schulsportanlagen und Schulfreiflächen für die Bevölkerung. "Damit können Schulen auch verstärkt zur sozialen und kommunikativen Entwicklung von Stadtteilen beitragen", betont Christian Oxonitsch.

Insgesamt sollen leer stehende Flächen im ganzen Stadtgebiet noch besser in die Planung von Bildungseinrichtungen einbezogen werden: Dadurch können Raumressourcen in der ganzen Stadt besser genutzt und der lokale Bedarf noch genauer abgedeckt werden. Erste "Mini-Campus"-Standorte sind in den Bezirken Floridsdorf und Leopoldstadt angedacht.

Investitionen klug planen
Schließlich will die Stadt auch das Zusammenwirken von Investitionen im Bereich Bildung und Wohnbau verfeinern: So soll es bei Projekten bereits in einer sehr frühen Planungsphase Abstimmungen geben, die ein Einplanen von Räumen für Schule und Kindergarten möglich machen. Insgesamt ist die Finanzierung ausgewählter Neubauprojekte auch weiterhin über PPP-Modelle und städtebauliche Verträge notwendig.

"Gute Bildung für alle Kinder dieser Stadt werden wir nur dann realisieren können, wenn wir in der ganzen Stadt das Angebot ausbauen", ist Stadtrat Oxonitsch überzeugt. "Niemand darf von Bildungsmöglichkeiten ausgeschlossen oder benachteiligt werden. Bildungsangebote, ob im Kindergarten oder in der Schule, leisten einen großen Beitrag zu einer sozial durchmischten Stadt!"

 

 

 

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