Max Fabiani. Architekt der Monarchie

 

erstellt am
08. 10. 15
09:00 MEZ

Von 22.10. bis 30.11.2015 in des Alten Halle des Architekturzentrums Wien
Wien (azw) - Am 1. Mai 1865 hat Kaiser Franz Joseph die Wiener Ringstraße offiziell eröffnet. 2015 feiert Wien ihren 150. Geburtstag. Das Jahr 1865 ist auch das Geburtsjahr von Max Fabiani, und das Az W freut sich, im Jubiläumsjahr die Ausstellung "Max Fabiani. Architekt der Monarchie" zu zeigen. Der in Slowenien geborene Max Fabiani gilt als einer der Väter der Modernen Architektur in Wien. Er arbeitete in Otto Wagners Atelier an der Wiener Stadtbahn, als er das Haus "Portois & Fix" in der Ungargasse (1898-1900) und das Haus des Artaria-Verlages auf dem Kohlmarkt (1900-1901) entwarf. Modernität und Kompromissbereitschaft bewies Fabiani 1910 mit dem Bau der Urania. Das Volksbildungshaus der ersten Stunde und Sternwarte bildet auch den städtebaulichen Endpunkt der Ringstraße.

Max Fabiani war neben Josef Plecnik der wohl wichtigste slowenische Architekt von internationalem Rang des 20. Jahrhunderts. Obwohl Plecnik eine größere Bedeutung in der Welt der Architektur zugeschrieben wird, ist nicht zu übersehen, dass Fabiani in der österreichisch-ungarischen Monarchie hohe Positionen bekleidete und höchstes fachliches Ansehen in den künstlerischen Kreisen Wiens genoss. Er war einer der Mitarbeiter Otto Wagners, Mitglied der Sezession, hoher Funktionär des Fachverbandes der Architekten, der erste promovierte Architekt der Monarchie, persönlicher Berater des Thronfolgers Franz Ferdinand und Professor an der Wiener Technischen Hochschule. Er unterstützte und förderte slowenische Architekten wie Josip Costaperario, Janez Jager sowie Josef Plecnik. Durch seine langjährige Lehrtätigkeit an der Wiener Technischen Hochschule war Fabiani auch maßgeblich für nachfolgenden Architektengenerationen, wie unter anderem Josef Frank, Oskar Strnad, Oskar Wlach und Walter Sobotka.
Wie bedeutsam der Einfluss Fabianis auf Plecnik war, der in Ljubljana so manche urbanistische Idee Fabianis umsetzte, wird erst nach und nach bekannt. Auch die Lebensschicksale der beiden Architekten weisen einige Parallelen auf. Beide wandten sich von Wien ab und kehrten nach dem Ersten Weltkrieg in ihre Heimat zurück. Sie kümmerten sich nicht um die Strömungen der modernen Architektur, vielmehr folgten sie der eigenen künstlerischen Überzeugung. Die Technische Hochschule Wien überreichte Fabiani und Plecnik gleichzeitig das Goldene Doktordiplom der technischen Wissenschaften (22.02.1952). Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs realisierte Fabiani zahlreiche bedeutende Projekte in Wien, Ljubljana, Triest und anderen Städten der Donaumonarchie. Darüber hinaus war er auch immer wieder publizistisch tätig.

Lange Zeit wurde Fabianis Werk leider zu wenig beachtet. Diese Ausstellung versucht, das gesamte Erbe des Architekten neu zu bewerten und ihn in der Rolle des genauen Kenners jener drei Kulturkreise (Slowenien, Italien & Österreich), die in diesem Raum aufeinander treffen, vorzustellen.

In der Ausstellung werden u. a. folgende Projekte vorgestellt: Haus Portois & Fix, das Haus des Artaria- Verlages sowie die Urania und das Palais Palmers in Wien, aber auch Projekte aus Slowenien wie das Krisper-Haus oder das Haus Hribar in Ljubljana. Aus Italien u. a. das Haus der Nationen und das Haus Bartoli in Triest oder auch das Haus des Handels in Gorizia. Von Fabiani stammt auch der Generalregulierungsplan der von einem Erdbeben zerstörten Stadt Ljubljana, der sich ebenfalls in der Ausstellung befindet. Der Plan wurde zwar nicht zur Gänze umgesetzt, dennoch war er für die weitere Entwicklung der Stadt maßgeblich.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.azw.at

 

 

 

 

 

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