Ein Prozess, der bereits heute beginnt – Podiumsdiskussion und Vernissage der Wanderausstellung
"kulturhauptstadt2024" – Ausstellungsdauer: bis 26. Oktober 2015
Bregenz (tourismus) - 2024 wird Österreich zum dritten Mal eine Kulturhauptstadt Europas stellen. Dieser
Titel bedeutet den Gewinn einer Bewerbung und das damit verbundene Verfassen einer langfristigen Kulturstrategie.
Genau mit Konzepten dieser Art beschäftigten sich rund 100 österreichische Studierende und stellen im
Rahmen der Wanderausstellung 44 Arbeiten zum Thema vor.
Die Idee zur Kulturhauptstadt Europas geht auf Melina Mercouri zurück, die 1983 als griechische Kulturministerin
ein Plädoyer für die Vielfalt und den Dialog der Kulturen hielt. Seit 1985 mit Athen die erste Kulturhauptstadt
Europas verwirklicht wurde, konnten sich bis heute 52 Städte über diesen begehrten Titel freuen. Derzeit
beraten sich die Landeshauptstadt Bregenz und die Städte des Rheintals mit der Region rund um den Bodensee
und des Bregenzerwaldes über eine mögliche Bewerbung für die Kulturhauptstadt 2024. Eine Arbeitsgruppe
bestehend aus Christoph Thoma (Bregenz), Roland Jörg (Dornbirn), Harald Petermichl (Feldkirch) und Martin
Hölblinger (Hohenems) arbeiten seit einigen Monaten mit Impulsgebern wie Oliver Scheytt (Essen), Hanns Schmidt
(Folkwang Hochschule Essen) und Reinhard Kannonier (Linz).
Neun Jahre scheinen noch in weiter Ferne zu liegen, doch betrachtet man die Zusammensetzung dieses Zeitraums (Bewerbungsfrist
bis Sommer 2018, Entscheid 2019 und der anschließenden Organisations- und Realisierungsphase von fünf
Jahren) dann scheint eine frühzeitige Überlegung zu Chancen und Risiken dieses Großprojektes sinnvoll.
Ausstellungseröffnung am 16. Oktober um 17:00 Uhr
Diesen Gedanken hatte auch die DI Dr. Elisabeth Leitner, Universitätsassistentin an der TU Wien, die gemeinsam
mit ihrem Team und rund 100 Studierenden ein Projekt auf die Beine stellte, das sich mit den sozioökonomischen
und ökologischen Aspekten auseinandersetzte und Stadtentwicklungspotenziale möglicher Standorte ausarbeitete.
Aus diesem Lernprozess sind 44 Entwürfe entstanden, die in einer zehntägigen Ausstellung im Atrium des
vorarlberg museums präsentiert werden.
Chancen und Risiken einer Bewertung zur Kulturhauptstadt Europas 2024
Anschließend an die Eröffnung findet eine Podiumsdiskussion statt, die unter der Moderation von Robert
Kaspar (Studiengangsleiter an der FH Kufstein) die Möglichkeit gibt mit Georg Steiner (Tourismusdirektor Linz),
Manfred Gaulhofer (Geschäftsführer Graz 2003, ehemaliges Mitglied der EU-Jury) und Eva Häfele (Hohenemser
Sozialwissenschaftlerin und Kulturmanagerin) über Potenziale und Problematiken einer Bewerbung zu sprechen.
Nur ein konstruktiver Austauschprozess zwischen den Impulsgebern und der Gesellschaft verspricht eine langfristige
und positive Erfolgsgeschichte.
Die Diskussionsteilnehmer:
Georg Steiner: 1992 bis 1999 und seit März 2016 im Stadtrat von Passau, bis 1990 Geschäftsführer
des TV Passau, 1990 bis 1999 Prokurist der Donauschifffahrt Wurm+Köck, 1999-2007 Geschäftsführer
des TV Ostbayern, seit 2007 Tourismusdirektor von Linz, (Auftritt bei TEDxLinz).
Manfred Gaulhofer: 1992 Gründung eines europaweiten Beratungsunternehmen für Großprojekte
der EU, der deutschen Bundesregierung und der Weltbank, 2001 bis 2004 Geschäftsführer von „Graz 2003
Kulturhauptstadt Europas GmbH“, 2004 bis 2008 Geschäftsführer „ICG Culturplan Unternehmensberatung“,
2008 bis 2013 Jurymitglied zur Auswahl Europäischer Kulturhauptstädte, seit 2008 Geschäftsführer
des Familienunternehmens „Gaulhofer“ (Fenster, Türen).
Eva Häfele: Studium der Sinologie und Japanologie, hat in China, Japan, Großbritannien und den
USA gelebt, lange Zeit in verschiedenen Tourismusbetrieben und als Lektorin für Tourismusmanagement tätig,
verschiedenste ehrenamtliche Tätigkeiten, unter anderem al Obfrau des Vereins „Offene Jugendarbeit Hohenems“
und „Förderung des Jüdischen Museums Hohenems“, 2000 Gründung des Unternehmens „worknet“ in Hohenems
mit einer Vielzahl von Projekten im Bereich Frauen, Kultur, Kulturtourismus und Kommunikation.
Christoph Thoma: Musiker, Kulturmanager, seit Jänner 2013 Geschäftsführer von Bregenz Tourismus
& Stadtmarketing, zuvor Geschäftsführer und künstlerischer Leiter bei den Grazer Spielstätten
(2008 bis 2012) und Bludenz Kultur (2006 bis 2008) sowie Projektleiter bei der Jeunesse Österreich in Wien
(2002 bis 2006).
In Zusammenarbeit mit dem vorarlberg museum) – Eine gemeinsame Initiative der Städte Bregenz, Dornbirn,
Feldkirch und Hohenems mit der „Regio Bregenzerwald“
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