"Mahnmals Eiserner Vorhang"

 

erstellt am
08. 10. 15
09:00 MEZ

LH Pühringer bei Festakt zur Neugestaltung: "Chancen, die uns die Geschichte 1989 in die Hand gegeben hat, in allen Bereichen nutzen" – Rund 100 Schüler aus Krumau, dem BORG Bad Leonfelden und der HAK Rohrbach nahmen daran teil
Linz (lk) - „Die Geschichte hat uns mit dem Fall des Eisernen Vorhangs eine neue Chance in die Hand gegeben, seit 26 Jahren arbeiten wir jetzt daran, diese Chance zu nutzen“, erklärte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 07.10. bei der feierlichen Einweihung des neugestalteten Mahnmals Eiserner Vorhang in Guglwald.

„Dieses Mahnmal steht für ein dreifaches Gedenken. Zum Ersten würdigen wir damit den historischen Verdienst unserer tschechischen Nachbarn, die mutig und friedlich zugleich die kommunistische Diktatur und damit den Eisernen Vorhang zum Einsturz gebracht haben. Die zweite Säule unseres Gedenkens ist das Erinnern daran, was vor 1989 an dieser Grenze war. Nämlich der Stacheldraht, der nicht nur Südböhmen und Oberösterreich, sondern Ost und West für Jahrzehnte getrennt hat. Das Mahnmal erinnert uns drittens daran, dass wir auch in Zukunft daran arbeiten müssen, das Versprechen, das sich die Vertreter Tschechiens und Oberösterreichs am 11. Dezember 1989 gegeben haben, nämlich gute Nachbarn zu sein und nie mehr Zäune zwischen uns zu errichten, weiter mit Leben erfüllt wird.

Wir pflegen daher auf allen Politikfeldern die Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Nachbarn, etwa durch die gemeinsame Landesausstellung vor zwei Jahren. Ein wichtiges Zukunftsprojekt ist dabei die Erarbeitung eines gemeinsamen Geschichtsbuchs. Denn unsere Geschichte ist nicht unbelastet, etwa durch die Benesch-Dekrete. Man darf diese Probleme nicht unter den Teppich kehren, sondern muss sich ihnen im Dialog stellen“, so Pühringer.

Für den Obmann des Vereins „Mahnmal Eiserner Vorhang“, Staatssekretär a.D. Mag. Helmut Kukacka ist dieses gemeinsame Schulprojekt ein starkes Signal für grenzüberschreitende gute Nachbarschaft, bei dem es auch darum ging, allfällige Ressentiments und Vorurteile abzubauen, den historischen Ballast der Vergangenheit zu beseitigen. Ein gemeinsames Europa, die Überwindung der Grenzen in unseren Köpfen werden weiter wichtige Aufgaben unserer Jugend sein und dazu gehört auch die Neugestaltung dieses Mahnmals.

Pühringer und Kukacka dankten den Schülern des Gymnasiums Krumau für ihren wichtigen Beitrag zur Neugestaltung des Mahnmals. Sie haben nämlich die deutschsprachigen Texte am Mahnmal im Rahmen eines Schulprojekts in die tschechische Sprache übersetzt und für die Installation von Informationstafeln in tschechischer Sprache bereitgestellt. Die tschechischen Tafeln befinden sich nun in Aussehen und Inhalt völlig gleichwertig neben den deutschsprachigen. Im Zuge des Festaktes legten die Maturaklassen des Gymnasiums Krumau sowie Schülerinnen und Schüler aus dem BORG Bad Leonfelden und der HAK Rohrbach auch ihre Erwartungen und Wünsche für eine gute Nachbarschaft zwischen Oberösterreich und Südböhmen dar.

 

 

 

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